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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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können, dass es sich um Jean Pierres Haus handelte.
    So wie bei der Casa de las Flores handelte es sich um ein großes Haus im typisch spanischen Kolonialstil. Und es war mit jener übertriebenen Opulenz eingerichtet, die manche Menschen mit gutem Geschmack verwechselten. Der Gedanke, womöglich gezwungen zu werden, hier den Rest ihres Lebens zu verbringen, war nahezu unerträglich.
    Aber noch konnte sie nicht von hier Weggehen. Erst musste sie mit Rouillard sprechen, der nicht im Haus gewesen war, als sie eintraf. Sie hatte eigentlich vorgehabt, aufzubleiben und auf ihn zu warten, doch kaum hatte sie sich in diesem Zimmer ins Bett gelegt, um sich auszuruhen, da war sie auch schon fest eingeschlafen. Sie musste ihm sagen, dass ...
    Was sollte sie überhaupt sagen? Was konnte sie sagen, das die Dinge nicht noch schlimmer machte, falls Kerr noch lebte? Und falls er tot war ... was machte es dann eigentlich noch aus?
    Jemand klopfte vorsichtig an die Tür. Sonia drehte sich um, legte sich den Überwurf um, den sie am Fußende des Betts vorgefunden hatte, doch bevor sie »Herein« rufen konnte, ging die Tür bereits auf.
    »Ma chere!«, rief ihre Tante, die mit ausgestreckten Armen auf sie zugelaufen kam. »Da bist du ja endlich! Ich habe so sehr für diesen Moment gebetet, dass meine Knie wund sind und mein Rosenkranz völlig abgenutzt ist. Hätte man es mir gestern Abend bereits gesagt, hätte ich es doch nur gewusst — aber niemand ließ es mich wissen, niemand verriet ein Wort.«
    Ihre warmherzige Umarmung, das Parfüm, das von ihrem Busen aufstieg, und das vertraute Gesicht bewirkten, dass Sonia einen Kloß im Hals verspürte und ihr die Tränen kamen. Tapfer schniefte sie, während sie ihre Tante festhielt und sie sich Wangenküsse gaben. »Du hast mir auch so gefehlt«, schluchzte sie.
    »Ich hatte dich fast schon aufgegeben, das schwöre ich dir. Du kannst dir nicht meine Verzweiflung vorstellen, als immer mehr Menschen ins Rettungsboot gezogen wurden und du nirgendwo zu sehen warst. Oder als der mexikanische Captain die Unglücksstelle verließ und du und Monsieur Wallace nicht unter den Überlebenden zu finden wart. Ich hatte euch im Wasser gesehen, aber dann aus den Augen verloren. Meine einzige Hoffnung war, dass er vielleicht bei dir war.«
    »Tante Lily, du weißt, ich kann schwimmen.«
    »Ja, ja, aber ernsthaft, chere ...«
    »Du hast recht. Ich verdanke Kerr mein Leben.«
    »Wo ist er, damit ich mich bei ihm bedanken kann? Er hat dich doch hergebracht, nicht wahr?«
    Es blieb Sonia nichts anderes übrig, als ihr die Geschichte von Anfang an zu erzählen, da ihre Tante erst Ruhe geben würde, wenn sie jede Einzelheit erfahren hatte. Als sie von der Schlange und dem riesigen Skorpion erfuhr und hörte, dass sie die Nacht in einem alten Tempel verbracht hatten, machte sie ein erschrockenes Gesicht. Nachdem sie gehört hatte, dass sie von Dona Francesca aufgenommen worden und von dort nach Xalapa gereist waren und man ihre Postkutsche auf dem Weg nach Vera Cruz abfing, sank sie auf das Bett, hielt sich die Hand vor den Mund und sah Sonia mit großen Augen an.
    »Oh, chere, solch ein Abenteuer. Und solch entsetzliche Dinge! Das ist ja der Stoff, aus dem die Albträume sind. Ich habe selbst auch Nacht für Nacht das schlimmste Entsetzen verspürt, als ich an den Untergang unseres Dampfers dachte, als ich mir Sorgen machte, wo du wohl bist und was dir zugestoßen ist. Wenn ich mir vorstelle, was du alles erleben musstest, wird mir jetzt noch ganz übel. Geht es dir denn gut?«
    »Wie du siehst.« Sonias Lächeln hätte nicht flüchtiger sein können.
    »Nein, nein, mein liebes Kind. Ich wollte damit sagen, du hast sehr viel Zeit in der Gesellschaft eines Mannes verbracht. Niemand sonst war bei euch, und du hast unter einer großen Belastung gestanden. Mich würde es nicht überraschen, wenn du ... wenn du nicht mehr unversehrt wärst.«
    Es gab eine Zeit, da hätte Sonia ihrer Tante alles anvertraut, doch jetzt hatte sie das sonderbare Gefühl, für sich zu behalten, welch wunderbare Momente sie in Kerrs Armen erfahren hatte. »Ich kann es nicht fassen, dass du so etwas zu mir sagst«, erwiderte sie stattdessen entrüstet.
    »Nun, du kannst dich darauf verlassen, dass dein Verlobter es wissen will«, gab ihre Tante mit einem warnenden Blick zurück. »Er hat sich aufgeführt wie ein Verrückter. Ich weiß nicht, was für ihn schlimmer war: der Gedanke, du könntest ertrunken sein, bevor du seine Frau werden

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