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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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solchen Vertrauensbruchs getötet worden.
    Ich werde Rouillard eine unbefleckte Braut abliefern ...
    Er hatte es versäumt, seinen Schwur einzuhalten. Dafür sollte er ausgepeitscht werden.
    Wieder drehte sich Rouillard zu Tremont um. »Was sagen Sie dazu, mein Freund? Sie haben sie zusammen an Bord des Schiffs gesehen, und dann wieder, als Sie sie aus der Postkutsche geholt haben. Sollte ich mir Sorgen machen?«
    Kerr sah in die dunklen Augen des Zuckerrohrplantagenbesitzers und erkannte in ihnen, dass er die Tatsachen gegeneinander abwägte. Er versuchte, ihm einen warnenden Blick zuzuwerfen. Tremont selbst hatte sich zu Sonia hingezogen gefühlt, war mit ihr an Deck spaziert, hatte sich mit ihr unterhalten und gelacht. Er kannte ihre seltene Kombination aus Schönheit und Lebensgeist. Sicherlich würde er nichts sagen, was sie in Gefahr bringen konnte, oder etwa?
    Der Mann hob eine Schulter und mimte ein Paradebeispiel an Gleichgültigkeit. »Wer weiß? Aber die Wahrheit werden Sie von Wallace vermutlich nicht erfahren. Ich schlage vor, Sie fragen die Lady selbst.«
    Nein!
    Kerr wollte seinen Protest herausschreien, doch er presste die Lippen aufeinander. Sonia würde es nicht abstreiten, weil sie nichts davon hatte, wenn sie Diskretion walten ließ, Sie würde ihrem Verlobten die Wahrheit ins Gesicht schleudern, weil sie hoffte, dann von ihm weggeschickt zu werden. Und vielleicht täte sie es auch, weil es ihr Befriedigung verschaffen würde.
    Ganz gleich, welche Folgen das nach sich zog, Kerr würde damit leben müssen — zumindest lange genug, um den Mann von der Erde verschwinden zu lassen, der es wagte, ihr wehzutun.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Sonia stand am Fenster ihres Schlafzimmers, in das man sie in der Nacht gebracht hatte, und schaute hinunter auf die Straße. Es wimmelte dort von Menschen: Mestizen-Frauen mit geflochtenem Haar und farbenprächtigen Röcken, die um ihre Beine wirbelten; Jungs und Mädchen, die ausgelassen hin und her rannten; Verkäufer an ihren Kaffee-, Gemüse- oder Kräuterständen, die ihre Waren anpriesen; Gentlemen zu Pferd, und Männer und Frauen, die hinter diesen Reitern kauerten und den Kopf mit einem Schal anstelle eines Huts bedeckten. In den Rinnsteinen tummelten sich Geier, große schwarzgraue Aasfresser, über die sie in Xalapa gehört hatte, dass man sie zopilotes nannte. Diese Tiere wurden geduldet, weil sie die Straßen sauber hielten.
    Wenn sie über die Dächer schaute, konnte sie das blaue Leuchten des Meeres sehen, ebenso den Hafen, der von dem grauen Klotz des Forts San Juan de Ulua bewacht wurde.
    Nichts von alledem konnte Sonias Aufmerksamkeit wirklich auf sich lenken. Ebenso gut hätte sie auch blind sein können, denn das Einzige, was sie immer wieder sah, war Kerr, wie er blutend im Staub der Straße gelegen hatte.
    War er tot, und sie wusste es nicht? Er schien zu stark zu sein für ein so klägliches Schicksal, sein Geist war dafür zu unbändig.
    Sie konnte noch immer kaum fassen, was sich abgespielt hatte. Ausgerechnet Tremont hielt die Kutsche an und ritt mit Sonia davon. Zugegeben, er hatte ihr nicht wehgetan, doch seine Wachsamkeit hatte auf dem langen Ritt bis in die
    Stadt niemals nachgelassen. Damit war für sie keine Gelegenheit gegeben, die Flucht zu ergreifen.
    Sie waren den Rest des Tages und die halbe Nacht geritten. Seine Arme hatte er die ganze Zeit fest um sie gelegt und sie damit gezwungen, sich gegen ihn zu lehnen. Dabei war sie dem Mann so nah gewesen, wie es eine Frau nur sein konnte, ohne dass die Art von intimer Nähe entstand, wie sie und Kerr sie geteilt hatten. Seine Bartstoppeln hatten auf ihrem Kopf gekratzt, seine Brust war zu schmal gewesen, und er hatte sie zu fest in seinen Armen gehalten.
    Nichts an dieser Situation erinnerte auch nur im Entferntesten daran, in Kerrs Armen zu liegen.
    Das Sonderbare daran war, dass sie sich von ihrem vormaligen Mitreisenden zu keiner Zeit bedroht gefühlt hatte. Er antwortete auf keine ihrer Fragen und ließ nicht erkennen, welche Absichten er verfolgte, dennoch hatte sie nicht das Gefühl, dass er ihr etwas tun wollte.
    Wohin er sie brachte, war ihr ein Rätsel gewesen bis zu dem Moment, als sie in den Innenhof eines Hauses in Vera Cruz ritten. Auch da sagte er kein Wort zu ihr, er vermied es sogar, sie anzusehen. Ihr kam es vor, als sei es für ihn eine unangenehme Pflicht, sie herzubringen, die er so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. Sie hatte von ihm lediglich erfahren

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