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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Man sagte mir, Sie hätten ausgesehen wie die verderbteste Kreatur auf Gottes Erdboden, als man Sie fand. Und was Wallace angeht ...«
    »Wer hat so etwas erzählt?«, wollte sie wissen, rang aber nach Luft, als er ihren Arm noch weiter verdrehte.
    »Der Mann, der Ihren Geliebten mit einem Gewehrkolben niederschlug, der Captain meiner Hauswache. Sie können mir glauben, dass ich ihn dafür angemessen belohnte.«
    Dass es nicht Tremont gewesen war, überraschte sie. Sie hatte gedacht, er führe den Trupp an. Doch für mehr als einen flüchtigen Gedanken blieb ihr keine Zeit, denn Tante Lily hatte sich von hinten an Jean Pierre herangeschlichen. Die Hutnadel in ihrer Faust blitzte im Licht der Morgensonne auf. Plötzlich ließ sie ihren Arm vorschnellen.
    Jean Pierre heulte auf und zuckte zusammen, ließ Sonia los und fasste an seinen Rücken.
    »Miststück!«, fauchte er und drehte sich zu Tante Lily um.
    Die machte einen Satz nach hinten und hielt die Hutnadel wie ein Schwert vor sich. »Sie sind noch nicht mit meiner Schutzbefohlenen verheiratet, Monsieur! Meine Aufgabe ist es, sie zu beschützen. Verlassen Sie auf der Stelle dieses Zimmer.«
    »Sie vorwitziges altes Huhn. Wo waren Sie denn, als sie mit meinem ärgsten Feind rumhurte? Was war denn da mit Ihrer Aufgabe?«
    »Die beiden waren allein, sie hatten eine Schiffskatas-trophe überlebt, bei der sie beinahe ertrunken wären. Was könnte da natürlicher sein, als dass beide die Nähe des anderen suchen? Und wessen Schuld ist, dass es dazu kommen konnte? Sie und Ihre Gewehre! Es würde mich nicht überraschen, wenn wir deswegen von dem mexikanischen Schiff beschossen wurden!«
    »Tante Lily, nein«, protestierte Sonia.
    »Er hat gefragt, dann soll er es sich auch anhören«, gab sie zurück und warf nur einen flüchtigen Blick in Sonias Richtung. »Sie, Monsieur, sind der größte Heuchler auf Gottes Erden. Sie treiben Unzucht ganz nach Belieben, aber Sie wagen es, einen einzelnen Fehltritt zu verdammen, den meine Nichte im Angesicht des Todes begangen haben könnte? Sie sollten außer sich sein vor Freude darüber, dass sie jetzt hier bei Ihnen ist. Und Sie sollten Monsieur Wallace dafür danken, dass dem so ist, denn sonst wäre meine liebste Sonia vor dieser Ehe und vor Ihnen geflohen. Es ist nur der Wachsamkeit und der Durchsetzungskraft von Kerr Wallace zu verdanken, dass sie für diese Reise an Bord der Lime Rock gebracht wurde. Und es würde mich nicht wundern, wenn sie nur hier ist, weil er dafür sorgte, dass sie in Richtung Vera Cruz reiste, anstatt einfach heimzukehren.«
    Sonia musste sich ein Aufstöhnen verkneifen. Sie hätte wissen müssen, dass ihre Tante sich nicht von ihren Ausflüchten täuschen lässt. Sie war eine gute Menschenkennerin, auch wenn sie zur Geschwätzigkeit neigte. Und ihr hätte klar sein sollen, dass eine einmal provozierte Tante Lily nicht in der Lage sein würde, ihre Haltung zu dieser Heirat für sich zu behalten.
    »O ja, Wallace wollte, dass sie herkommt. Er wollte mich im Schlaf überraschen, um mich leichter töten zu können.«
    Tante Lilys Augen blitzten auf. »Noch ein Beispiel für Ihre Falschheit, Monsieur. Sie müssen wissen, mir ist Ihr Ver-halten auf dem Marsch nach der Mier-Expedition bekannt. Sie sind ein jämmerliches Exemplar von einem Mann, und ich glaube, es wird das Beste sein, wenn ich meiner Nichte untersage, Sie zu heiraten.«
    »Das können Sie nicht machen. Die Verträge sind unterzeichnet.«
    »Tante Lily«, warf Sonia abermals ein und streckte einen Arm aus, um ihre Hand auf den Arm der Tante zu legen.
    »Aber nicht von meiner Nichte. Und Sie werden schon sehen, was ich alles machen kann, wenn ich den Priester kommen lasse. Ich bin bislang noch keinem Geistlichen begegnet, der bereit ist, eine Frau gegen ihren Willen zu vermählen, vor allem wenn ihm die gesamte Situation erklärt wurde.«
    Jean Pierres Gesicht lief dunkelrot an, seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Sie wird mich heiraten«, sagte er. »Sonst wird Wallace sterben.«
    Die plötzliche Stille im Zimmer war erdrückend. Draußen wurde es wärmer und wärmer, und die Hitze versuchte, ins Innere des Hauses vorzudringen. Von der Straße war Hufgetrappel zu hören, als ein Reiter vorbeikam, ein Blumenverkäufer pries in einem monotonen Singsang seine Ware an, Kinder schrien. Sonia hatte den Atem angehalten, und als sie nun ausatmete, erschien es ihr übermäßig laut.
    »Kerr lebt?«, fragte sie. »Er ist hier?«
    »Ihre

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