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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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liegt einfach zu dicht bei Louisiana, wie Sie wissen. Wenn wir ihnen nicht dort Einhalt gebieten, werden sie als Nächstes vor unserer Haustür stehen.«
    »Papa sagt, die Scharmützel an der texanischen Grenze seien nichts weiter als ein Säbelrasseln, bei dem jede Seite ihre Degen und Gewehre präsentiert. Es werde nichts daraus entstehen, so wie auch nie etwas aus all dem Gerede entstand, seit Texas vor zehn Jahren unabhängig wurde.«
    Hippolyte schüttelte den Kopf. »Diesmal ist es anders.«
    »Aber diesen Krieg werden Sie ohne den Kaintuck- Fechtmeister austragen müssen.« Sie sah, wie Tante Lily blinzelte, als der Gentleman sie begrüßte. Die Billigung, die unter diesem leichten Kokettieren verborgen lag, versetzte Sonia einen Stich, weil es ihr wie ein Verrat vorkam.
    »Das wird wohl so sein.« Hippolyte hielt kurz inne, dann fuhr er ein wenig schüchtern fort: »Ich frage mich, Mademoiselle Sonia, ob Ihr Interesse dem Krieg oder womöglich Monsieur Wallace gilt.«
    Sie lächelte ihn schwach an. »Ich fürchte, Sie haben mich durchschaut. Was es mit diesem Gentleman auf sich hat, ist für mich insofern interessant, als dass er mich auf der Reise zu meiner Hochzeitsfeier als mein Beschützer begleiten soll.«
    »Quelle dommage! Sie werden heiraten?«
    »Ja, und zwar Jean Pierre Rouillard, wie es mein Vater arrangiert hat. Er befindet sich derzeit in Vera Cruz. Unser Gelübde werden wir ablegen, sobald ich mit Tante Lily eingetroffen bin.«
    »Ihr Vater wird also nicht mit Ihnen reisen? Ich will sagen, ansonsten würden Sie niemand anders benötigen, der Sie eskortiert.«
    »Leider ist er durch geschäftliche Angelegenheiten verhindert.« Wieder rang sie sich ein Lächeln ab. »Zweifellos ist es die Gefahr eines drohenden Krieges, die ihn glauben lässt, Monsieur Wallace’ Anwesenheit sei notwendig.«
    »Dann erklärt das, warum er die Legion verlassen hat. Wer würde einer so erfreulichen Pflicht nicht den Vorzug geben?«
    »Das haben Sie sehr nett gesagt, aber ich bin mir sicher, es hat nichts mit mir zu tun, dass er diesen Posten annahm.«
    Ihr Tanzpartner erwiderte darauf nicht sofort etwas, stattdessen nahm seine Miene einen nachdenklichen Ausdruck an. »Rouillard«, überlegte er. »Wissen Sie, ich glaube fast ...«
    »Ja?«
    »Ach, nichts. Es kann damit nichts zu tun haben, davon bin ich überzeugt.« Er schenkte ihr ein Lächeln, als die Musik verstummte. »Gestatten Sie mir, Ihnen zu Ihrer bevorstehenden Heirat zu gratulieren. Ich werde dafür beten, dass Sie sicher nach Mexiko gelangen. Ich wüsste zwar nicht, ob ich einer Lady aus meiner Familie gestatten würde, sich derzeit auf den Weg nach Vera Cruz zu begeben, aber ich bin mir sicher, dass Monsieur Wallace gut für Ihren Schutz sorgen wird. Und ich nehme nicht an, dass ich etwas Verletzendes über den Gentleman verlauten ließ.«
    Das wäre ein Ding der Unmöglichkeit, dachte Sonia. Kerr Wallace hatte sie bereits dadurch auf das Äußerste beleidigt, dass er überhaupt existierte. Natürlich sprach sie das nicht aus, sondern nahm die Glückwünsche an und drehte sich zu ihrer Tante um, die mit dem Fechtmeister und dessen Freund zusammenstand. Tief in Gedanken versunken, ging sie wie von selbst in diese Richtung.
    »Es ist eine wahrhaft traurige Angelegenheit, gegen den eigenen Willen verheiratet zu werden, Monsieur Wallace«, sagte ihre Tante, während Sonia sich näherte. »Ich spreche aus Erfahrung, müssen Sie wissen. Mein eigener Vater war so sehr davon überzeugt, es besser zu wissen als ich — aber reden wir nicht länger davon. Ma chere Sonia hat einen Hass auf diese Vorstellung entwickelt, der alles Vorstellbare übertrifft. Die Schuld daran gebe ich mir, weil ich sie mit den Romanzen von Monsieur Scott und seinesgleichen bekannt machte. Mit der Zeit wird sie sich damit abfinden, so wie es die meisten von uns machen. Bis dahin kann man es ihr nicht verübeln, wenn sie sich dagegen sträubt und seufzend von der wahren Liebe träumt. Sie mag ein wenig starrsinnig sein, aber sie hat das gütigste Herz, das man sich wünschen kann.«
    Die mit tiefer und ungewöhnlich melodischer Stimme vorgetragenen Liebenswürdigkeiten des Mannes aus Kentucky waren nicht so gut zu verstehen wie ihre Tante, aber Sonia versuchte es auch gar nicht erst. »Ich glaube, du vergeudest deine Zeit damit, Monsieur Wallace meine Gefühle zu erklären. Daran kann er kaum Interesse haben, und erst recht kümmert ihn nicht mein Herz.«
    »Oh, da irrst du dich

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