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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Gesellschaft verbringst.«
    »Ich bezweifle, dass er so vernünftig darüber denken wird. Aber dich scheint das alles gar nicht zu überraschen.«
    »Sagen wir, ich hatte eine Ahnung, wie dieser Abend verlaufen würde«, stimmte ihre Tante in verschwörerischem Tonfall zu. »Immerhin handelt es sich bei den Schirmherren um vier ehemalige, angesehene Fechtmeister. Es sind der Conde de Lerida sowie die Messieurs Pasquale, O’Neill und Blackford. Da sie französisch-kreolische Ladys heirateten, sind aus ihnen in den letzten Jahren respektable Gentlemen geworden. Aber so war es ja schon immer, musst du wissen. Selbst die Spanier, die vor Jahrzehnten als Eroberer herkamen, wurden erst von der Gesellschaft akzeptiert, nachdem sie eine Frau aus unseren Reihen geheiratet hatten.«
    »Das war mir nicht bewusst ... ich meine, wer liest auch schon die Auflistung der Schirmherren durch?« Sie erkannte jetzt auch die vier Gentlemen, nachdem ihre Tante sie auf sie aufmerksam gemacht hatte. Es waren eindrucksvolle Männer, die mit ihren Ladys zwanglos nahe dem Kamin beisammenstanden und ihre Gäste begrüßten. Die Gruppe lachte und unterhielt sich ausgelassen untereinander, was auf eine ausgeprägte Kameradschaft zwischen ihnen schließen ließ. Ein Grund für ihre Belustigung waren allem Anschein nach die raffiniert geschneiderten Kleider der beiden Frauen, die unübersehbar ein Kind erwarteten.
    Mancher hätte gesagt, sie sollten in diesem Zustand besser zu Hause bleiben, doch die Meinung anderer schien ihnen gleichgültig zu sein, was sich auch an ihrer Wahl des Ehemanns und der Gäste zeigte.
    Ihre Tante machte eine verwunderte Miene, als sie Sonias reglosen Gesichtsausdruck bemerkte. »Die ganze Saison hindurch hast du dich darüber beklagt, wie sehr dich die üblichen Bälle und die übrigen Veranstaltungen lang-weilen. Deshalb dachte ich, dieser Abend könnte dein Interesse wecken. Außerdem wirst du bald verheiratet sein, daher musst du deinen Horizont erweitern, chere. Ich hege starke Zweifel, dass Jean Pierre so nette Bekannte hat wie dein Papa.«
    In dem Punkt musste Sonia ihrer Tante zwar recht geben, doch letztlich war egal, mit wem ihr Verlobter Umgang hatte, da sie ohnehin nicht an seiner Seite sein würde, um sie zu empfangen.
    »Was glaubst du, wie wir auf die Gästeliste gelangt sind?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Ihre Tante hob die Schulter. »Vielleicht weiß einer der Gastgeber von deiner Verbindung zu Monsieur Wallace.«
    »Meinst du nicht, wir sollten besser gehen?«
    »Aber nicht doch. Das verspricht ein interessanter Abend zu werden, den ich für nichts in der Welt verpassen möchte. Und was die Frage des Anstands angeht — ich bin schließlich an deiner Seite, nicht wahr? Außerdem weiß ich, du wirst mich nicht allein lassen.«
    »Selbstverständlich werde ich das nicht tun«, erklärte Sonia in treuer Ergebenheit. Um ehrlich zu sein, war es sogar recht aufregend, inmitten dieser schillernden Gesellschaft zu sein. Schon oft hatte sie sich gefragt, wie es fernab jener gesetzten Kreise sein würde, in denen sie sonst verkehrte. Ihre größte Sorge war, dass ihr Vater missbilligend darauf reagieren und ihr die wenigen Freiheiten, die ihr zugestanden waren, weiter beschneiden würde. Das käme ihr im Augenblick sehr ungelegen.
    Was den Mann aus Kentucky anging, würde sie einfach so tun, als existiere er gar nicht. Das sollte ihr nicht weiter schwerfallen.
    Tatsächlich erwies sich dieser Vorsatz als äußerst schwierig umzusetzen. Egal wohin sie auch sah, immer schien er sich irgendwo am Rand ihres Gesichtsfelds aufzuhalten, und seine tiefe Stimme überlagerte stets das allgemeine Gemurmel. Es war zum Verrücktwerden.
    Insgesamt versprach dieser Abend aber kaum eine Abwechslung von den Dutzenden anderen Bällen, die sie in diesem Winter besucht hatte. Die Musik war genauso lebhaft, die Dekorationen waren ebenso verschwenderisch, und an Speisen und Getränken wurde gleichfalls nicht gespart. Trotz der ungewohnten Gesellschaft behandelte man Sonia nicht wie ein Mauerblümchen. Kaum hatte sie sich auf einen Stuhl gesetzt und ihre Röcke um sich herum ausgebreitet, da wurde sie auch schon von einer ganzen Schar Gentlemen belagert. Denys Vallier, der Schwager des Conde de Lerida und ein mustergültiger Gentleman, stand dabei in vorderster Reihe, begleitet wurde er von seinen speziellen Freunden Albert Lollain und Hippolyte Ducolet. Die beiden Tänze mit ihr, die jeder von ihnen erbettelte, machten sich gut auf

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