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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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...
    »Hören Sie auf! Sonst schwöre ich, dass ich ...«
    Diese Stimme! Dieser verdammte Akzent!
    Kerr Wallace. Das durfte doch nicht wahr sein, aber ... er war es tatsächlich. Sie verstärkte ihre Anstrengungen, um sich von ihm loszureißen und schaffte es, ihm einen Ellbogen in die Rippen zu stoßen.
    » Verdammt noch mal!«
    Vor ihren Augen verwandelte sich die Welt in einen Wirbel aus Schwarz und Rot, Beige und Braun. Sie fiel auf den Rücken und konnte noch eben einatmen, bevor ein muskulöser Körper auf ihr landete. Lange Beine legten sich um ihre und drückten sie zu Boden, die Handgelenke wurden in einen stählernen Griff genommen und links und rechts von ihrem Kopf auf den Boden gepresst. Ein schwerer Körper legte sich auf ihre Brust und machte es Sonia unmöglich, sich zu rühren.
    Sie kniff die Augen zusammen, da sie ihn nicht sehen wollte. »Sofort runter von mir«, fauchte sie ihn an. »Lassen Sie mich gehen!«
    »Und wohin?«, wollte er wissen, während er sich hochdrückte, um sie anzusehen. »Was haben Sie vor, dass Sie wie ein Knabe gekleidet sind, der sich einen vergnügten Abend machen will? Eine Zielscheibe für jeden Schuft von hier bis zur Levee Street? Sie können von Glück reden, dass ich auf Sie aufgepasst habe.«
    »Glück?« Sie warf dem Kaintuck einen zornigen Blick zu. »Wären Sie nicht gewesen, dann würde ich ...«
    »... nicht an Bord der Lime Rock gehen, nicht wahr?«, führte er den Satz zu Ende, den sie abrupt abgebrochen hatte. »Und wohin wollten Sie gehen, so ganz ohne Gepäck? Falls Sie durchbrennen wollen, schlagen Sie sich das gleich wieder aus dem Kopf.«
    »Als ob ich das wollte! Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist ein Mann oder gar ein Ehemann.«
    Plötzlich schien er zu erstarren, als liege ihm etwas auf der Zunge, was er besser nicht laut aussprechen sollte. Gleichzeitig wurden ihr seine Wärme und sein Gewicht bewusst, das auf ihrem Körper und vor allem am Ansatz ihrer Oberschenkel ruhte. Sein Geruch — eine Mischung aus gestärktem Leinenstoff, warmer Wolle und purer Männlichkeit — umgab sie, und sie fühlte sich unglaublich bereit zu allem, was er womöglich tun würde. Dabei kam sie sich auf eine Weise verwundbar vor, die ihr so fremd war, dass sie von Panik erfasst wurde. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust, die sich mit jedem angestrengten Atemzug hob und senkte. Ihr Busen drückte so sehr gegen seinen Oberkörper, dass sie sich fragte, ob er fühlen konnte, wie ihre Brustspitzen hart wurden. Wut, Trübsal und ungestümes Verlangen lieferten sich einen wilden Kampf in ihrem Kopf und ließen ihr Tränen in die Augen steigen.
    Ein gehauchter Fluch trieb über ihr durch die Nacht.
    Kerr Wallace richtete seinen Oberkörper auf und schob ein Knie zwischen ihre Beine, um sich aufstützen zu können, dann schließlich stand er auf, zog Sonia aber mit sich hoch, da er ihre Handgelenke nach wie vor umschlossen hielt.
    Da sie völlig unvorbereitet auf die Füße gezogen wurde, schwankte sie im ersten Moment ein wenig und kippte gegen ihn. Er legte die Arme um sie, damit sie nicht hinfiel. Es war, als sei sie von einer dicken Mauer umgeben. Seine Brust war fest und muskulös, die Arme gaben unter Sonias Gewicht kein bisschen nach. Einen Augenblick lang fühlte sie sich behütet und geschützt, vor allen denkbaren Gefahren in Sicherheit. Der Wunsch, sich einfach nur gegen diesen Mann sinken zu lassen und sich keine Sorgen mehr machen zu müssen, war so überwältigend, dass ihr schwindelig wurde.
    Dieser war jedoch erschreckender als alles, was zuvor geschehen war. Sie wich mit solcher Abscheu vor ihm zurück, dass sie mit dem Rücken gegen den Balkonpfeiler hinter sich stieß und die ganze Konstruktion erzitterte. Eine Hand an den Hals gelegt und die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, atmete sie gereizt durch.
    »Und jetzt?«, wollte sie wissen. »Werden Sie die Türglocke läuten und mich meinem Vater übergeben?«
    »Warum denn das? Damit Sie wieder aus dem Fenster steigen, sobald er sich umgedreht hat?«
    Genau das hatte sie sich überlegt. Es änderte nichts an ihrer Absicht, dass er sie durchschaute. »Sie könnten ihm ja auch empfehlen, mich zu fesseln, bis die Lime Rock ablegt. Überlegen Sie doch mal, wie viel Mühe Ihnen damit erspart bliebe. Morgen könnten Sie mich zum Hafen transportieren, wie man ein verschnürtes Schwein zum Markt bringt.«
    »Keine schlechte Idee«, meinte er gedehnt.
    Sie hatte gedacht, es könnte nicht mehr schlimmer kommen,

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