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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Problem daran war, er konnte es ihr nicht garantieren. Womöglich würde Rouillard derjenige sein, der die Konfrontation überlebte. Ein anderer Grund für sein Schweigen war der, dass Frauen unberechenbar waren. Vielleicht war sie ja nur beleidigt, weil ihr Zukünftiger sich nicht die Mühe gemacht hatte, angemessen um sie zu werben. Wenn sie nun erfuhr, dass sein Leben in Gefahr war, könnte sie sich ihm gegenüber verpflichtet fühlen und es ausposaunen, sobald sie ihn zu sehen bekam. Was würde ihm das einbringen?
    Zumindest unternahm sie die Reise nicht allein. Ihre Tante Lily würde da sein, um ihr beizustehen und Trost zu spen-den. Ob sie bei ihrer Nichte bleiben oder nach New Orleans zurückkehren würde, wusste er nicht, auf jeden Fall fühlte er sich durch sie nicht ganz so schuldig.
    Ein Schatten bewegte sich über die Jalousien vor der Doppeltür des Schlafzimmers im ersten Stock. Er wusste, es war Sonias Zimmer, weil er sie zuvor beobachtet hatte, wie sie dort die Vorhänge zugezogen hatte. Über ihrem Nachthemd hatte sie einen Überwurf getragen, und ihr Haar war zu einem langen Zopf geflochten, der ihr bis zu den Hüften reichte. Obwohl er sie nur einen winzigen Moment zu sehen bekommen hatte, erschien es ihm, als sei dieser Anblick in sein Gedächtnis eingebrannt worden. Allein der Gedanke ließ in seinen Lenden eine solche Hitze entstehen, dass er unruhig von einem Bein aufs andere trat.
    Welche Art von Nachthemd mochte sie wohl tragen? Etwas Hauchdünnes, mit Spitze besetzt und mühelos auszuziehen — so wie die Handvoll Seide, das er einer ihm zugetanen Schauspielerin des St. Charles Theater abgestreift hatte? Nein, das war nicht zu hoffen. Er vermutete eher einen zweckmäßigen Baumwollstoff, etwas, das bis zum Hals zugeknöpft werden konnte — mit jener Art von Verschluss, die einen Mann zum Fluchen bringen konnte. Und das um Hals und Handgelenke herum mit diesem kratzigen weißen Zeugs besetzt war, das von Nonnen gestickt wurde. Ja, so etwas musste es sein.
    Aber warum sorgte dieses Bild dann dafür, dass sein Herz so laut in seiner Brust hämmerte?
    Während er nach oben sah, bemerkte er, dass das Licht im Zimmer dunkler wurde und verlosch. Endlich ging sie zu Bett. Es hatte auch lange genug gedauert. Nur weil sie sich nicht schlafen legte, hatte er so lange in der Dunkelheit ausharren müssen. Er fragte sich, ob sie wohl damit beschäftigt gewesen war, ihren Koffer zusammenzustellen und das Abendkleid sowie andere, unaussprechliche Kleidungsstücke einzupacken, die sie auf dem Ball getragen hatte. Ihr
    Schatten war wiederholt über das Fenster gehuscht, wobei sie jedes Mal etwas in den Armen gehalten hatte.
    Oder war sie rastlos im Zimmer auf und ab gegangen, während sie fieberhaft überlegte, wie sie ihm entkommen konnte? Diese Möglichkeit tat ein Übriges, dass er keine Ruhe finden wollte.
    Er holte seine Taschenuhr hervor, warf einen Blick darauf und steckte sie wieder weg. Er würde ihr genug Zeit lassen, um einzuschlafen, und dann würde er sich auf den Heimweg machen, um sich ebenfalls ins Bett zu legen. Was für eine Schande, dass er allein schlafen musste. Die vor ihm liegende Reise drohte zu einer langwierigen Tortur zu werden, wenn er sich bei jedem Geräusch und jeder Bewegung von Sonia Bonneval gleich nach ihr verzehrte.
    An diesem Abend war sie ihm recht blass vorgekommen, was bei ihm Unbehagen ausgelöst hatte - bis ihm klar geworden war, dass sie nicht geschminkt war.
    Wie eigenartig, dass sie zu Hause zu Schminke griff, nicht aber, wenn sie zu einem Ball ging. Ihm drängte sich die Frage auf, ob sie für gewöhnlich auf Schminke verzichtete und sie an dem Abend in ihrem Haus nur so aufgetreten war, um ihm einen Gefallen zu tun. Wenn sie glaubte, ihn auf diese Weise aus der Reserve locken zu können, dann befand sie sich auf dem Holzweg.
    Aber Moment ... nein, das wäre das Letzte, was sie bei ihm erreichen wollte. Folglich musste sie das genaue Gegenteil angestrebt haben. Doch auch damit war sie einem Irrglauben erlegen, denn ob sie nun geschminkt war oder nicht, löste sie bei ihm immer die gleiche unerfreuliche Reaktion aus. Obwohl er ihren Vater kennengelernt hatte, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie je die Gelegenheit bekommen haben sollte, etwas anderes zu sein als ein mustergültiges Beispiel an Tugendhaftigkeit.
    Ohne jeden Zweifel schlief sie den Schlaf der unerfahrenen Jungfrau, frei von allem brennenden Verlangen, frei von jeglicher Versuchung. Ihr

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