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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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üblichen Auswahl an Käse und Nüssen das Dessert. Der Seemann, der nebenbei als Violinist auftrat, begleitete das Essen mit verschiedenen traurigen Melodien, die die Verdauung fördern sollten. Während die Passagiere aßen, bemerkten sie hin und wieder die Funken, die aus dem Schornstein anderer flussaufwärts fahrender Dampfschiffe aufstiegen. Gelegentlich konnte man auch die flackernden Lichter einer Siedlung dort sehen, wo ein gewundenes Bayou in den Fluss mündete.
    Für Kerr verlief das Abendessen unbehaglich. Wiederholt bemerkte er, wie Madame Pradat ihn mit einem missbilligenden Ausdruck in ihren blassen, aristokratischen Gesichtszügen betrachtete und sich dann zu ihrer Platznachbarin Madame Dossier hinüberbeugte — der entmutigten und alleinreisenden jungen Mutter —, um ihr etwas ins Ohr zu tuscheln. Anschließend starrten sie beide ihn an, dann drehten sie sich mit hocherhobenem Kopf von ihm weg.
    Er kam sich vor wie ein Aussätziger. Zwar hatte er gelernt, ein recht isoliertes Leben zu führen, seit er als Fechtmeister zu arbeiten begonnen hatte, doch es gefiel ihm überhaupt nicht. Männer von seiner Art waren generell keine gern gesehene Gesellschaft an einem Tisch, an dem die creme de la creme saß. Sein Geschick im Umgang mit der Klinge verhinderte, dass er die Abscheu und Ablehnung allzu deutlich zu spüren bekam — jedenfalls, wenn er es mit Gentlemen zu tun hatte.
    Was erwarteten diese französisch-kreolischen Ladys von ihm? Dass er aufstehen und den Raum verlassen würde, um während der restlichen Dauer der Reise seine Mahlzeiten mit der Besatzung einzunehmen? Darauf durften die beiden lange warten. Wenn die reizende Mademoiselle Bonneval sich an seine Gegenwart gewöhnen konnte, dann sollte ihnen das auch möglich sein. Er würde jedenfalls nicht seinen Platz räumen.
    Kerr sah über den langen Tisch zu Sonia und fragte sich, ob sie sich des Erfolgs ihrer Kampagne bewusst war, die Aufmerksamkeit der anderen Passagiere auf ihn zu lenken. Ihr ernster und zufriedener Blick war Antwort genug auf seine Frage. Er gab einen tonlosen Brummlaut von sich, dann widmete er sich wieder seinem Essen. Sie würde sich schon mehr Mühe geben müssen, wenn sie hoffen wollte, ihn aus der Reserve zu locken. Wahrscheinlich würde sie am Ende mehr als er von dem Gerede darüber aus der Fassung gebracht werden, dass er sie bewachte und beschützte.
    Nach dem Dessert wurden die Tische abgeräumt und an die Wand gestellt, die Sitzbänke verstaute man darunter. Während der Essensgeruch und der fischige Gestank des Waltrans aus den Lampen an der Decke im Raum hingen, wurde zum Tanz aufgespielt.
    Kerr schaute eine Weile zu, wie Sonia mit dem Captain, ein oder zwei Offizieren, dem amerikanischen Regierungskommissar, Tremont und dem jungen Pradat tanzte. Zunächst zog er noch in Erwägung, sich anzustellen, um auch in den Genuss dieses Privilegs zu kommen, doch so wie in New Orleans war er auch jetzt nicht in der Laune, sich einen Korb zu holen.
    Stattdessen entschied er sich, an Deck einen Stumpen zu rauchen und zuzusehen, wie Funken aus dem Schornstein flogen, während das Schiff eine Spur aus dichten Rauchwolken am Nachthimmel hinterließ. Er griff nicht oft zum
    Tabak, doch manchmal gab es Situationen, da war der beruhigende Effekt dringend nötig.
    Er überlegte, ob sie sich wohl dem Golf näherten. Das Land zu beiden Seiten des Flusses war nun flacher und zunehmend von Wasserflächen durchzogen, und mit dem Wind wurde salzige Luft zu ihnen herübergeweht. Bei Sonnenuntergang hatte er die ersten Möwen bemerkt, die dem Schiff voller Hoffnung auf ein paar Abfälle aus der Kombüse oder auf einen Rastplatz in der Takelage folgten. Captain Frazier, oder besser gesagt der Steuermann, den er an Bord geholt hatte, nahm die mehr südwestlich verlaufende der verschiedenen Passagen in Richtung Golf. Von der Brücke hieß es, dass sie gegen Mitternacht, vielleicht schon etwas früher die offene See erreichen würden.
    Kerr wollte aufbleiben, bis dieser Punkt erreicht war. Für ihn gab es wenig anderes zu tun, und es war immer ein Meilenstein auf dieser Reise - diesmal sogar noch mehr als bei seinen anderen Ausflügen an die Küste. Jetzt konnte er endlich in seiner Wachsamkeit nachlassen, denn die offene See bedeutete, dass Sonia nicht länger versuchen würde, über Bord zu springen und zum Flussufer zu schwimmen. Damit war er diese Sorge ein für alle Mal los.
    Während er nachdenklich die Glut seines Stumpens

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