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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Mal diese Fracht ansprach. Irgendetwas stimmte hier nicht. War der Plantagenbesitzer so überrascht, wie er sich anhörte, oder wusste er nur die Qualität des Gewehrs zu schätzen, das er da in den Händen hielt? Hatte er zuvor die Waffen angesprochen, weil er ein besorgter Bürger war? Oder wusste er, dass Kerr sie gesehen hatte, und wollte nur vorgeben, mit den Waffen nichts zu tun zu haben?
    Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um der Sache auf den Grund zu gehen, überlegte Kerr, und es war nicht mal seine Sache. Captain Frazier konnte sich darum kümmern, wenn sie den Hafen erreichten. Vorausgesetzt natürlich, dass er nicht selbst in diese Waffenlieferung verwickelt war.
    Langsam machte sich Kerr auf den Rückweg durch den Frachtraum in Richtung Luke. Kurz darauf schlenderte er wieder über das Promenadendeck.
    Vielleicht eine halbe Stunde später begann das Schiff zum Rhythmus von etwas stärkeren Wellen auf dem Wasser zu schaukeln. Sie näherten sich jetzt eindeutig dem Golf, auch wenn sie noch von den letzten Ausläufern des Marschlandes ein wenig geschützt wurden. Kerr ging näher in Richtung Bug.
    Als hätte der Wechsel vom Fluss auf die See es bewirkt, kam jemand ganz in Kerrs Nähe an Deck. Das Licht aus dem Schiffsinneren ließ weibliche Konturen erkennen. Es hätte jede Frau an Bord sein können, deren Röcke im Wind zu flattern begannen, doch er kannte nur eine Lady, die mutig genug war, zu so später Stunde an Deck zu kommen. Außerdem war da dieser urtümliche Instinkt, der bewirkte, dass sich sein Magen verkrampfte und er die Lady mit einer ungeahnten Gewissheit identifizieren konnte, ohne ihr Gesicht sehen zu müssen.
    Er war sich recht sicher, dass sie ihn nicht im Schatten hatte stehen sehen. Sollte er sich bemerkbar machen oder sie in dem Glauben lassen, allein an Deck zu sein? Bei Mademoiselle Bonneval war diese Frage nicht immer so eindeutig zu beantworten.
    Sie wirkte nachdenklich, wie sie so dastand und mit den Fingern über die Reling strich, die von der vom Wind mitgetragenen Gischt feucht war. Was ihr wohl gerade durch den Kopf ging? Fürchtete sie sich vor dem, was vor ihr lag? Oder sehnte sie sich nach dem, was hinter ihr lag? Sicherlich war sie nicht so entmutigt, dass sie in Erwägung zog, ins Wasser zu springen, oder etwa doch?
    Nein, dafür brannte ihr Kämpfergeist viel zu heftig. Außerdem war sie vernünftig genug einzusehen, dass es hier nichts gab, wohin sie hätte fortlaufen können, selbst wenn es ihr gelingen sollte, an Land zu kommen. Dennoch schien es ihm ratsam, sie aus ihrer düsteren Stimmung zu holen, auch wenn diese Laune vielleicht nur ihrer Wut auf ihn weichen würde.
    Er stieß sich mit der Schulter vom Schott ab und ging gemächlichen Schrittes zu ihr. »Haben Sie schon alle Tanzpartner durch? Oder wird keiner von denen Ihren Ansprüchen gerecht?«
    Als sie sich daraufhin zu ihm umdrehte, machte sie nur einen erschrockenen, aber keinen schockierten oder verängstigten Eindruck, was ihn glauben ließ, dass sie ihn anderswo auf dem Schiff vermutet hatte. Das hielt er für eine gute Sache.
    »Sie können nichts über meine Ansprüche wissen.« Sie sprach ihre Worte ruhig aus, ihre Gesichtszüge verrieten keine Gefühlsregung.
    »Ich weiß, sie können nicht allzu niedrig sein, weil Sie mich verachten.«
    »Das ist nicht ...«, begann sie.
    »Sie müssen hoch sein, sonst wären Sie inzwischen verheiratet.«
    »Ich nannte Ihnen die Gründe dafür.«
    »Das ist wahr. Ganz sicher war Ihr Bernard ein feiner, anständiger Mann. Ich frage mich, ob Gervaise Pradat ihm ähnlich ist und ob das der Grund ist, warum Sie sich so schnell mit ihm anfreundeten. Oder taten Sie das nur, um mir eins auszuwischen?«
    »Ihr Eitelkeit muss grenzenlos sein, wenn Sie glauben, mein Verhalten hätte irgendetwas mit Ihnen zu tun«, wehrte sie heftig ab. »Warum sollte mich kümmern, was Sie denken könnten? Oder was Sie sagen oder tun könnten?«
    »Das ist doch eine gute Frage, finden Sie nicht auch? Aber vielleicht sollte es Sie sehr wohl kümmern, außer Sie sind bereit, eine Spur aus Leichen zu hinterlassen.«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie damit meinen.«
    Ihr Blick war in der von den Sternen nur schwach erhellten Düsternis so frostig, dass ihm das Blut in den Adern hätte gefrieren müssen. Aus Kerrs Sicht war diese Reaktion schon viel besser als ihre Niedergeschlagenheit.
    »Gervaise Pradat ist exakt der junge Trottel, der es für edel und anständig halten würde, Ihnen sofort

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