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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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verdrehte die Augen, dass er etwas so Offensichtliches versuchte.
    »Natürlich«, wiederholte Kerr ernst. »Haben Sie eine solche Reise schon einmal unternommen?«
    »Mehrere Male. Meine Tante ist die Gastfreundlichkeit in Person, daher heißt sie uns — also maman und mich - jedes Jahr willkommen. Im Sommer ist Vera Cruz so höllisch heiß und so von Krankheiten heimgesucht wie New Orleans. Wir reisen mit ihnen ins Binnenland in die Berge, wo es viel kühler ist.«
    »Eine angenehme Flucht. Ich vermute, Sie reisen mit der Kutsche.«
    »Leider nicht, denn die Straßen sind dafür in einem zu schlechten Zustand. Die übliche Methode ist die Sänfte für die Ladys, während die Männer auf gesattelten Pferden reiten.«
    Kerrs Fragen erschienen Sonia nicht wie das Bemühen um eine belanglose Konversation. Sie konnte nicht sagen, worauf er hinauswollte, doch sie fragte sich, ob es wohl einen Zusammenhang mit der Ladung Waffen im Frachtraum des Schiffs gab. Ein Gentleman wie der Onkel von Gervaise Pradat sollte die Mittel und die Möglichkeit haben, einen solchen Handel zu tätigen. Ihr war auch klar, dass der jährliche Besuch von Schwester und Neffe eine hervorragende Tarnung sein konnte, um die Ware nach Mexiko zu bringen.
    »Und Sie, Monsieur?«, fragte der junge Mann mit der lebhaften Neugier eines Menschen, der es vorzog, andere Leute zu befragen, um sich mit neuen Ideen zu beschäftigen. »Haben Sie geschäftlich in Vera Cruz zu tun?«
    »Er muss eine Gefangene überführen«, kam Sonia ihm mit ihrer Antwort zuvor. »Er begleitet mich zu meiner Heirat mit einem Bräutigam, den ich kaum kenne.«
    Kerr warf ihr einen mahnenden Blick zu, den sie mit einer Leichtigkeit ignorierte, die sie sich im Umgang mit ihm angewöhnt hatte. Gervaise legte dramatisch eine Hand aufs Herz und sah sie mit gespielter Bestürzung an. »Ich bin am Boden zerstört, Mademoiselle Bonneval. Gerade eben lerne ich eine Lady kennen, die für mich alles bedeuten könnte, da muss ich feststellen, dass es niemals dazu kommen kann. Für eine Picayune würde ich mit Ihnen vor der Hochzeit weglaufen.«
    »Für eine Picayune würde ich es Ihnen gestatten«, sagte sie in ihrem fröhlichsten Tonfall.
    »Darf ich fragen, wer der Glückliche ist, den Sie ehelichen werden?«
    »Gewiss, wenn es Sie interessiert.« Sie nannte ihm Jean Pierres Namen und den Wohnort.
    »Ah.«
    Diese eine Silbe konnte alles und nichts zugleich bedeuten. Sonia würde nicht diese Gelegenheit versäumen, etwas über ihren Verlobten zu erfahren. »Sie kennen den Gentleman?«
    »Ich glaube, ich hörte meinen Onkel über ihn reden. Er spielt eine wichtige Rolle in Vera Cruz, vor allem in den gehobeneren Kreisen.«
    »Ist das denn nicht eine gute Sache?«
    »Es ist auf keinen Fall eine schlechte.« Das Gesicht des jungen Mannes war dunkelrot angelaufen, und er vermied es, Sonia anzusehen. In dem offensichtlichen Bemühen, von sich abzulenken, sagte er: »Dann nimmt Monsieur Wallace den Platz Ihres Vaters als Ihr Beschützer ein? Sind Sie beide zufällig verwandt? «
    Sonia reagierte mit einem hohlen Lachen. »Ganz sicher nicht. Er ist ein Fechtmeister mit einem höchst beängstigenden Ruf. Sie müssen gut aufpassen, damit Sie ihn nicht beleidigen.«
    »Das würde ich nicht einmal im Traum wagen«, gab Monsieur Pradat mit gespielter Beunruhigung zurück, obwohl seine Miene auch danach noch ein wenig besorgt wirkte.
    »Es liegt am unablässigen Gerede über den Krieg, müssen Sie wissen«, fuhr sie fort. »Mein Vater fand, auf dieser Reise sei etwas mehr Schutz für mich erforderlich.«
    »Sie meinen, mehr Schutz, als Ihre Tante ihn bieten könnte. Ja, ich verstehe.« Es war möglich, dass er es tatsächlich verstand, denn er machte eine ernste Miene, und in seinen dunklen Augen konnte sie sein Mitgefühl erkennen.
    Kerr sah das auch, da er ihrem Blick mit dem unheilvollen, an Unwetterwolken erinnernden Grau seiner Augen begegnete. Ihr Lächeln, mit dem sie darauf reagierte, war aulrichtig. Dennoch schien es, dass eine Ablenkung nötig war. Absichtlich ließ sie ihren Fächer los, der zum zweiten Mal herunterfiel.
    Eigentlich hatte sie ein kleines Handgemenge erwartet, bei dem jeder ihrer Begleiter um die Ehre streiten würde, ihren Fächer für sie aufzuheben. Stattdessen jedoch beugte sich Kerr mit der Geschmeidigkeit eines Panthers vor, um das Objekt aufzufangen, noch bevor es auf dem Deck anlangte. Mitten in dieser schnellen, fließenden Bewegung gelang es ihm, mit einer Hand

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