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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Süden.«
    »Ja, aber Tampico hat einen Hafen. Wenn der Weg dorthin kürzer ist ...«
    »Bis wir dort sind, auf ein Schiff warten und dann noch auf die Flut und die richtigen Wetterbedingungen, ehe wir den Hafen verlassen können, haben wir wohl schon längst unser eigentliches Ziel erreicht.«
    Sonia blieb abrupt stehen und zog ihre Hand zurück. »Es ist doch wohl nicht Ihr Ernst, dass wir immer noch auf dem Weg nach Vera Cruz sind!«
    Er reagierte mit Schweigen darauf. Was hatte sie denn erwartet? War sie etwa der Ansicht, mit dem Untergang der Lime Rock seien alle Verpflichtungen null und nichtig und sie könnten von Tampico aus nach New Orleans segeln?
    Aber vielleicht hatte sie ja recht. Sie waren halb nackt, voller Sand, ihre Haut juckte vom getrockneten Salzwasser. Dazu hatte es sie an eine fremde Küste verschlagen, an der jede dem Menschen bekannte Sorte Blutsauger zu Hause war - und das alles Tage von ihrem eigentlichen Ziel entfernt. Sie mussten ohne Verpflegung, Wasser, Landkarte und Kompass auskommen. Das Beste wäre es, in die Zivilisation zurückzukehren und sich der Gnade und Ungnade des Erstbesten auszuliefern, der den Eindruck erweckte, ihnen helfen zu können.
    Doch das konnte Kerr nicht machen. Er hatte es bis hierher geschafft, und er wollte jetzt nicht kehrtmachen. Sein Messer hatte er noch, die Münzen von Sonias Vater, die er nicht in seiner Koje aufbewahrt hatte, dazu besaß er ein umfangreiches Wissen zur Waldkunde und wusste sich zu orientieren. Mexiko konnte auf eine längere Geschichte zurückblicken als die Vereinigten Staaten, vor allem in der südlicher. Region. Die Spanier waren vor über vierhundert Jahren hergekommen, also sollte es hier genügend Städte und Dörfer geben, in denen sie sich etwas zu essen und irgendein Transportmittel beschaffen konnten, um nach Vera Cruz zu gelangen. Sie müssten nur eine Stadt finden.
    »Ich bin noch nie einem so herzlosen Mann wie Ihnen begegnet«, verkündete sie und sah ihn aufgebracht an. »Interessiert Sie eigentlich gar nicht, wie ich mich fühle? Ist Ihnen nicht klar, wie knapp wir vorhin dem Tod entkommen sind? Können Sie eigentlich auch mal an etwas anderes als an diese unsinnige Loyalität meinem Vater gegenüber denken? Er wird das hier nicht zu schätzen wissen, das verspreche ich Ihnen.«
    »Mit ihm hat das nichts zu tun.«
    »Dann hat es mit diesem Mann zu tun, den Sie unbedingt finden wollen. Wieso? Was wollen Sie von ihm, dass Sie sich freiwillig in ein Kriegsgebiet begeben, nur um es zu bekommen?«
    Sie war auf der falschen Fährte, aber er hatte nicht vor sie zu berichtigen. »Es gab zwar eine Kriegserklärung«, erwiderte er ausweichend, »aber ich bezweifle, dass wir damit viel zu tun haben werden.«
    »Ich wage zu behaupten, dass Sie den Angriff auf die Lime Rock auch nicht erwartet haben.«
    »Die Gefechtslinien verlaufen alle entlang der nördlichen Grenze. Eine Armee per Schiff in diese Gegend zu entsenden wird Wochen in Anspruch nehmen, vielleicht sogar Monate, selbst wenn die Generäle beschließen, Vera Cruz zu einem Versorgungshafen zu machen, um Mexiko City einzunehmen. Bis dahin werde ich längst wieder abgereist sein.«
    »Aber ich nicht.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das muss Ihr zukünftiger Ehemann entscheiden.«
    »Mit anderen Worten, Sie weigern sich, dafür verantwortlich zu sein, was aus mir wird.«
    Sie hatte es geschafft, dass er mit dem Rücken zur Wand stand, doch das würde er ihr gegenüber nicht zugeben. »Darüber haben wir uns bereits unterhalten, das müssen wir nicht schon wieder durchgehen.«
    »Dann sehe ich auch keinen Grund, Ihnen weiter hinterherzulaufen.«
    Er senkte seine Stimme, bis sie nach einem bedrohlichen Grollen klang. »Ich könnte Sie immer noch tragen.«
    »Diesmal wäre es für Sie nicht so amüsant oder so einfach.«
    »Da sind Sie sich ja wohl sehr sicher.« Er stand da, wippte auf den Fußballen und wartete ab, ob sie davonlaufen wollte. Fast wünschte er, sie würde es tun, weil er dann einen Grund hatte, sie einzufangen und so wie beim letzten Mal vor dem Stadthaus ihres Papas über die Schulter zu legen. Hauptsache, er hatte irgendeinen Vorwand, sie berühren zu können. Das war das, was er wollte, was er brauchte — so sehr, dass ein unerbittliches Verlangen heftig von ihm Besitz ergriff, während seine Muskeln sich verkrampften, damit er nicht nach ihr griff.
    Zum Glück begegnete sie ihm nur mit verächtlicher Miene. Wäre ihr Gesichtsausdruck in irgendeiner Weise

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