Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
Moment fast genauso an wie zuvor, als sie beschlossen hatte, ihn mit ihren Verführungskünsten zu quälen. Jedoch ließ er sich seinen Argwohn nicht anmerken, sondern hielt ihr die Hand hin. Er wartete darauf zu erleben, wie ernst sie ihre Worte meinte.
    Sie ergriff seine Hand und ließ ihre feingliedrigen Finger über seine gleiten, als sei es das Natürlichste auf der Welt. Vielleicht war es das ja auch, denn ihre Hand schien wie geschaffen zu sein, in seine zu passen. Unwillkürlich überlegte er, ob auch andere Partien ihrer beider Körper so perfekt miteinander verschmelzen würden.
    Das war nicht die Art von Waffenstillstand, die ihr vorgeschwebt hatte, und das sollte er lieber nicht vergessen. Fest entschlossen, sodass bei den ersten Schritten die Sehnen in seinen Knien knackten, machte er sich wieder auf den Weg durch das Dickicht.

Achtzehntes Kapitel
    »Ich werde Rouillard seine Braut übergeben, unverletzt , unbefleckt und verstockt.«
    Diese Worte, die Kerr gesprochen hatte, hallten in Sonias Kopf wieder und wieder nach, während sie sich bemühte, nicht den Anschluss zu verlieren, da Kerr mit ausholenden Schritten unermüdlich Stunde um Stunde weitermarschierte, um den Abstand zur Küste stetig zu vergrößern. Zu der Zeit, als er diese Worte sprach, hatte er sich auf Tremonts mögliches Interesse an ihr bezogen — jedenfalls war sie davon ausgegangen. Jetzt dagegen musste sie sich fragen, ob es nicht vielleicht seine eigenen Impulse waren, die ihn so irritiert hatten.
    Er stürmte regelrecht weiter, half ihr, stützte sie und zerrte sie zeitweise nahezu hinter sich her. Dabei war er so zielstrebig, dass er nichts von den Zweigen zu merken schien, die ihnen im Wege waren und von denen sie getroffen wurden. Ebenso nahm er offenbar keine Notiz von den grünen und roten Papageien, die krächzend hochflogen, und auch nicht von den kleinen Kreaturen, die links und rechts des Weges im Unterholz Zuflucht suchten, da sie alle in ihrer Ruhe gestört wurden. Ein dünner Schweißfilm überzog seine Haut und bewirkte, dass sich seine Nackenhaare kräuselten. Feine Schweißperlen glänzten auch auf seinem aus der geöffneten Weste hervorlugenden Brusthaar. So wenig, wie der Stoff von seinem Körper noch bedeckte, hätte er ihr die Weste auch zusammen mit dem Hemd geben können.
    Immer wieder wurde ihr ein Blick auf seine muskulöse Brust ermöglicht. Überhaupt bekam sie durch ihn mehr vom männlichen Körper mit, als sie je für möglich gehalten hätte, da er sich immer wieder ducken, drehen und winden musste, um sich den Weg vorbei an Ranken und Dornenbüschen zu bahnen. Auf sie wirkte sich das mit einem gefährlichen Bewusstsein für seine Männlichkeit aus, das bewirkte, dass sie unwillkürlich ihre Zehen in den weichen Waldboden drückte.
    Was war nötig, um ihn zu überreden, seine guten Absichten ihr gegenüber aufzugeben? Natürlich hatte diese Frage nichts damit zu tun, dass sie ihn so bewusst als einen gut aussehenden Mann wahrnahm, sondern es ging um etwas viel Wichtigeres. Kerr war entschlossen, sie zu Jean Pierre zu bringen. Wenn sie aber bei der Ankunft bei ihrem Verlobten nicht mehr so rein war, würde er sie dann nicht mehr annehmen?
    Diese Möglichkeit war zwar sehr verlockend, aber nicht ohne Risiko. So würde ihr Vater unvermeidlich von ihrer Schmach erfahren, und die Gefahr war groß, dass er sie nicht in sein Haus zurückkehren lassen wollte. Das wäre an sich keine große Tragödie, doch der Grund dafür würde sich bald herumsprechen, und sie wollte nicht der Mittelpunkt eines solchen Skandals sein. Zweifellos würde ihre Großmutter sie bei sich aufnehmen, aber es gab enge Verbindungen zwischen Mobile und New Orleans, und die Geschichte würde sie verfolgen. Ihre Großmutter würde außer sich sein, wenn sie erfuhr, dass ihre Enkelin sich so schamlos verhalten hatte.
    Konnte sie sich überhaupt so verhalten?
    Sonia war sich dessen nicht ganz sicher, aber als allerletzter Ausweg erschien es ihr doch möglich.
    Die Frage war allerdings, ob Kerr überhaupt mitmachen würde. Von der Frage der Ehre einmal abgesehen — und sie wusste, wie hoch er die einschätzte -, schien noch mehr auf dem Spiel zu stehen, etwas, das ihn immun machte gegen Jeden offensichtlichen Versuch einer Verführung. Wollte sie
    Erfolg haben, dann musste sie eine andere Vorgehensweise wählen.
    »Diese Waffenlieferung, die Sie entdeckt haben«, sagte sie zu ihm, während ihr Blick auf seinen breiten Rücken gerichtet war,

Weitere Kostenlose Bücher