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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Ufer begann, da er jedes Mal rechtzeitig davor kehrtmachte.
    Am liebsten hätte sie woanders hingesehen und sich desinteressiert oder gelangweilt gezeigt, doch das war unmöglich. Die Richtung Westen ziehende Sonne schickte ihre Strahlen wie einen Regen aus goldenen Dolchen zwischen den Bäumen und dem Blattwerk hindurch auf den See, in dem Kerr seine Bahnen zog. Die Rückenmuskeln bewegten sich elegant und geschmeidig, das Wasser verlieh seiner Haut einen seidigen Glanz. Kraftvoll und in seiner männlichen Schönheit schien er ganz im Gegensatz zu ihr in diese Zeit und an diesen Ort zu passen. Seine Augen schirmten seine Gefühle so sehr ab, als sei er eine aus Stein gehauene Statue eines Flussgottes.
    Plötzlich änderte er die Richtung und näherte sich dem Hachen Ufer, an dem sie saß. Sonia wich seinem Blick aus, den er hinter seinen langen Wimpern weiter vor ihr abschirmte. Aus dem Augenwinkel bekam sie mit, wie er wieder Grund unter den Füßen hatte, Halt fand und aus dem Wasser gewatet kam.
    Mit einiger Erleichterung nahm sie zur Kenntnis, dass seine Hose nur wenig mehr verbarg, als es ihre Pluderhose bei ihr tat. Durch das Gewicht des Wassers, das wie ein Sturzbach aus der Kleidung tropfte, hing seine Hose ihm tief auf den Hüften, sodass sie einen großen Teil seines flachen, muskulösen Bauchs sehen konnte, über den sich ein nach unten verjüngender Streifen Haare zog. Darunter zeichneten sich sehr deutlich eindeutige Formen ab.
    So wie ein Satyr aus der Legende — ein Wesen halb Mann, halb Bock - stand er vor ihr, hob den Arm, um den er immer noch ihr Strumpfband trug, und strich sich die Haare aus dem Gesicht, die sich zu Wellen legten und deren abstehende Enden wie eine Krone aus mattierten Kupferblättern aussah.
    Je näher er kam, desto schwerer fiel ihr das Atmen und umso schneller jagte das Blut durch ihre Adern. Irgendetwas an ihm, irgendein unbändiger Impuls in seinem Gesicht, oder an der Art, wie er sich bewegte, ließ ihren Busen kribbeln und weit unten in ihrem Körper ein unerbittliches Verlangen entstehen. Sie regte sich nicht, dachte auch nicht an Rückzug. Noch nie hatte sie sich so lebendig gefühlt, und noch nie wollte sie einem anderen Menschen so nahe sein. Nicht einmal die Tatsache, dass er einen Anflug von Gefahr ausstrahlte, konnte ihr etwas ausmachen.
    Seine Bewegungen wurden langsamer, schließlich blieb er stehen. Sie sah ihm in die Augen, die in ihren silbergrauen Tiefen diese stählerne Härte bewahrten. Unwillkürlich öffnete sie leicht den Mund und atmete ein, begleitet von einem leisen, bemühten Geräusch, das ebenso Verzagtheit wie freudige Erwartung sein konnte.
    Sein Blick wanderte zu ihrem Mund, dann weiter zu der Stelle, wo sich das Hemd geöffnet hatte und den Blick freigab auf die verlockenden Rundungen ihrer Brüste unter dem Kamisol, auf die immer wieder aus ihrem Haar Tropfen fielen, die wie Juwelen auf der Haut hafteten. Schließlich sah er nach unten auf ihren Schoß und ihre übereinandergeschlagenen Beine.
    »Sie bluten«, stellte er plötzlich fest.
    Das stimmte. Unter den Blättern, die ihre Verletzung schützten, sickerte etwas Blut heraus. Ihre Stimme klang belegt, als sie erwiderte: »Das kommt nur dadurch, dass ich im Wasser war.«
    Er lockerte seine Muskeln ein wenig und stand nicht mehr ganz so angespannt vor ihr. »Das ist sehr wahrscheinlich, dennoch würde ich gern noch einen Blick darauf werfen. Es muss Ihnen ja auch Schmerzen bereiten, darauf zu gehen. Vielleicht sollten wir die Nacht hier verbringen.«
    »Hier?« Sie sah sich um und betrachtete die Felswände, die den See umgaben, und jene Schräge, über die sie hergekommen waren. Die Frage kam ihr eher zufällig über die Lippen, da Verwirrung und Enttäuschung sie erfasst hatten. Sie hatte gedacht, erwartet, dass ...
    Nein, das musste sie sich eingebildet haben.
    Er schüttelte rasch den Kopf und sah an ihrer Schulter vorbei. »Das hier ist das Jagdgebiet des Jaguars, und hier wird er herkommen, wenn er ans Wasser will. Wir sollten uns hier besser nicht aufhalten. Ich glaube, ich habe eine Höhle entdeckt, etwas oberhalb in den Felsen.«
    »Das klingt gut«, antwortete sie etwas bemüht. »Vorausgesetzt, es ist nicht s eine Höhle.«
    Sein Gesicht ließ keine Regung erkennen. »Ein guter Gedanke. Am besten sehe ich mich dort erst einmal um.«
    »Notfalls kann ich noch eine Weile laufen.«
    »Ein oder zwei Meilen mehr werden auch keinen großen Unterschied machen. Wenigstens haben wir hier

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