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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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es nichts Persönliches gewesen sein konnte.
    Sonia stand da und lauschte dem Summen der Insekten, den fernen Rufen irgendwelcher Vögel und dem Rascheln von Blättern — das von einer Kreatur verursacht wurde, die sich von ihnen weg bewegte. Gerade wollte sie von Kerr die Veranlassung für seinen Befehl wissen, da sah sie den Grund.
    Das Tier wirkte wie ein gepunkteter Schatten, es hielt sich am Rand des Pfades auf und verschmolz so vollkommen mit den Schatten des Blattwerks, dass es nahezu unsichtbar war. Es handelte sich um eine große Raubkatze, so eindrucksvoll und kräftig wie eine Bestie aus einer Legende. Die jadegrünen Augen blinzelten nicht ein einziges Mal.
    »Ein Jaguar«, flüsterte Kerr so leise, dass es fast wie ein Atemzug klang.
    Ungezähmt, übernatürlich wachsam und furchtlos, dazu körperliche Perfektion in wirklich jeder Hinsicht — all diese Eigenschaften der Raubkatze dort vor ihr erinnerten Sonia unweigerlich an den Mann an ihrer Seite. Haltung und starrer Blick des Tiers versprachen sofortigen Tod, es war nur der eigene Wille, der den Jaguar zurückhielt. Sonia stockte der Atem, ihr Herz hämmerte laut in ihren Ohren, und jeder Muskel fühlte sich wie versteinert an.
    Gemächlich, als sei ihm diese Beute nicht die Mühe wert, setzte sich der Jaguar in Bewegung, überquerte den ins Licht der Nachmittagssonne getauchten Pfad und verschwand auf der anderen Seite im Dickicht.
    Sonia atmete erleichtert aus, Kerrs angespannte Haltung ließ ein wenig nach. Erst da fiel ihr das aufgeklappte Taschenmesser in seiner Hand auf - das Messer, das ihnen seit dem Schiffbruch so gute Dienste geleistet hatte. Er hatte vorgehabt, sich mit dieser winzigen Waffe gegen eine so große Raubkatze zur Wehr zu setzen. Es war das Einzige, womit er sich hätte verteidigen können, aber was für ein entschlossener Mann musste er sein, dass er diesen Versuch überhaupt in Erwägung zog?
    Sie konnte es sich kaum vorstellen, und sie wollte auch nicht darüber nachdenken. Wenn sie sich zu sehr mit dieser Frage beschäftigte, würde sie am Ende noch alle Hoffnung aufgeben und sich gar nicht mehr gegen ihn zur Wehr setzen.
    »Meinen Sie nicht, dass er ... dass er zurückkommen wird?«, fragte sie, nachdem sie wieder ihre Lippen benetzt hatte.
    »Wer weiß?«, gab er wie beiläufig zurück. »Hat es sich um einen gehandelt, dann eher nicht. Es sei denn, er ist zu alt, um noch fliehende Beute zu jagen.«
    »Sie können einem wirklich Mut machen.«
    »Dafür bin ich nun mal da«, rief er ihr über die Schulter zu, da er sich wieder auf den Weg machte.
    Sonia folgte ihm und betrachtete gedankenverloren einen Punkt zwischen seinen Schulterblättern. Genau genommen war er dafür da, sie sicher an ihr Ziel zu bringen. Er war so entschlossen, das zu tun, ganz gleich, was sich ihm in den Weg stellen mochte. Das würde sie nicht wieder vergessen.
    Nein, ganz bestimmt nicht. Und ebenso wenig würde sie vergessen, dass er sich abermals um eine Antwort auf ihre Frage gedrückt hatte.
    Ein fernes Murmeln, das wie ein Flüstern begann und an den Wind in den Baumkronen oder das Rauschen der Brandung erinnerte, wurde allmählich lauter und deutlicher.
    Kerr ging schneller, sodass Sonia zeitweise rennen musste, um mit ihm mitzuhalten, obwohl ihr bei jedem Schritt die Füße schmerzten und sie sich vor Hitze und Durst schwindelig fühlte. Keiner von ihnen sprach aus, was sie sich von dem Murmeln erhofften, denn die Enttäuschung würde dann umso größer sein, wenn sie sich irrten.
    Der Pfad durch den Dschungel beschrieb eine Biegung und verlief dann hügelabwärts zwischen Felsvorsprüngen hindurch, wo sich seine Spur fast verlor. Er wand sich um riesige Bäume, an denen exotische Blumen wuchsen. Ohne Vorwarnung standen sie an einem mit Farn bestandenen Ufer.
    Ein kleiner See.
    Wasser.
    Nur ein paar Schritte vor ihnen befand sich kühles, einladendes Nass. Der See war in Grün und Ockergelb getaucht, da er die Farben der mit Moos überzogenen Steine ringsum reflektierte. Ein schmaler Wasserfall ergoss sich von einer hohen Klippe in den See, über dessen Oberfläche Libellen schwirrten. Auf der ihnen abgewandten Seite bahnte sich das Wasser einen Weg über Hindernisse hinweg und ging in einen Fluss über, der breit genug war, um ihn großzügig als Strom zu bezeichnen.
    Beide nahmen sie an, dass der Fluss, der eine Richtung vorgab, der sie folgen konnten, womöglich ihre Rettung bedeutete.
    »Warten Sie hier«, sagte Kerr und legte dabei eine

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