Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux

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    Sie blickte ihn lächelnd an. »Ich muß mich bei Ihnen entschuldigen, Captain Montgomery. Sie haben Sinn für Humor. Einen unglaublichen, unverfrorenen Sinn für Humor. «
    »Oh, ich verstehe. Sie brauchen etwas dazu. Ein Orchester? Können Opernsänger nicht a cappella singen? «
    »Ich könnte sogar unter Wasser singen, wenn das nötig wäre, aber ich singe nur, wenn ich singen will. Würde ich jetzt für Sie singen - nur für Sie allein -, wäre das ein sehr wertvolles Geschenk. Sie haben nichts getan, um sich so ein Geschenk zu verdienen. «
    »Die Goldsucher, die heute abend zehn Dollar bezahlen müssen, haben sich aber dieses… Geschenk verdient? «
    »Heute abend werde ich nicht für einen Mann singen, sondern für viele. Das ist ein gewaltiger Unterschied. «
    »Ich verstehe«, höhnte er und zog dann seine große goldene Taschenuhr aus der Jackentasche, »Geschenk oder nicht - es wird Zeit für Sie, ins Lager zurückzukehren, um sich für Ihren Auftritt heute abend vorzubereiten. «
    »Wie habe ich nur fünfundzwanzig Jahre überlebt, ohne daß Sie mir sagen mußten, was ich zu tun habe? «
    »Das weiß ich nicht. Es ist mir auch ein Rätsel. « Als er aufstand, schnitt er eine Grimasse und hielt sich den Rücken.
    »Werden Sie alt, Captain? «
    »Ich bin an Felswänden hinaufgeklettert, um Sie vor Gefahren zu bewahren, gebissen, getreten und in die Rippen geboxt worden, und ich mußte acht Männer Ihretwegen k. o. schlagen - das alles scheint nicht ganz spurlos an mir vorübergegangen zu sein. «
    »Sie können ja jederzeit in Ihr Fort zurückkehren und sich dort ausruhen. «
    »Harrison würde sich freuen, wenn ich unverrichteter Dinge zurückkäme«, murmelte ’Ring.
    »Und wer ist Harrison? «
    »Ich werde Ihre Frage beantworten, wenn Sie meine beantworten. «
    »Eher friert die Hölle ein«, gab sie mit süßer Stimme zurück, bevor sie sich auf den Rückweg machte.
    »Hölle hin oder her - vergessen Sie nicht, daß ich die Wette gewonnen habe. Sie laufen mir in den nächsten vierundzwanzig Stunden nicht weg! «
    »Sie haben die Wette nicht gewonnen, Captain. Das habe ich Ihnen doch schon erklärt. Wenn Sie gesagt hätten: >Sie sind eine Sängerin<, hätten Sie gewonnen, denn Singen ist mein Lebensinhalt. «
    »Ich habe doch gesagt, daß Sie eine Sängerin sind. «
    Sie drehte sich um und funkelte ihn an. »Sie haben meinen Gesang nicht mit einem Wort erwähnt. «
    In seinen Augen irrlichterte es. »Ich habe zu Ihnen gesagt, daß Sie eine Sängerin sind. « Er senkte die Stimme. »Eine Sängerin, die umherzieht. «
    Sie wurde wütend, aber dann biß sie sich auf die Unterlippe, um nicht laut zu lachen. »Ha! « Sie machte kehrt und marschierte in Richtung Lager. »Sie werden es erleben«, rief sie über die Schulter. »Heute abend werden Sie erfahren, wer und was ich bin. «
    Er stand auf und sah ihr nach. Sie war eine verdammt interessante Frau - hübsch, intelligent - und sie hatte Probleme. Sie steckte bis zum Hals in Schwierigkeiten und konnte nicht noch mehr davon gebrauchen. Ihm hatte gefallen, wie sie über ihre Stimme gesprochen hatte. Manchmal hatte er die Frauen satt, die ihn ständig danach fragten, ob ihm ihr Kleid oder ihre Frisur gefiel. Vielleicht hatte Toby recht. Toby hatte gesagt, daß die Frauen es allen Montgomery-Jungs zu leicht machten. Sie sahen gut aus, hatten Geld wie Heu, und die meisten Frauen verlangten nicht mehr als das. Toby meinte, das wäre unfair, denn er selbst hätte weder das eine noch das andere und wenn er eine Frau für sich gewinnen wollte, müßte er nett zu ihr sein und ihr den Hof machen.
    ’Ring beobachtete Maddie. Sein gutes Aussehen schien auf sie nicht den geringsten Eindruck zu machen, und er bezweifelte, daß sich ihr Verhalten ihm gegenüber ändern könnte, wenn er ihr von dem Familienvermögen erzählen würde. Wie konnte sich wohl jemand von Geld beeindrucken lassen, der schon als Kind eine kleine Krone getragen und im Land herumgereist war, um sich von seinen Untertanen zujubeln zu lassen? Er lachte laut und beherrschte sich wieder, als ein paar Leute stehenblieben und ihn anstarrten.
    Sie war eine Lügnerin; aber eine interessante und einfallsreiche Lügnerin. Vielleicht brauchte sie tatsächlich weniger Schutz, als er ursprünglich angenommen hatte, aber er wollte in ihrer Nähe bleiben, und wenn auch aus keinem anderen Grunde, als zu erfahren, was als nächstes passierte.
    Diese Frau in einem schmutzigen Goldgräberlager zu jagen, war ein