Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Sie klettern auf die Berge, als wären Sie hier geboren und aufgewachsen. Sie können besser reiten als die meisten Männer, und Sie trinken diesen Fusel, der sich Whisky schimpft, als wären Sie damit großgezogen worden. Wie mache ich mich bisher? «
    »Ich bin noch nicht eingeschlafen. «
    »Sie haben nicht die geringste Scheu vor Indianern -höchst ungewöhnlich für eine europäische Lady, nicht wahr? Sie kennen Sam und Frank nicht sehr gut und mögen Edith nicht besonders. Ich frage mich deshalb, ob nicht ein anderer Ihre Reisebegleiter für Sie ausgesucht hat. Habe ich recht? «
    »Vielleicht. «
    »Was noch? Ja, meiner Einschätzung nach haben Sie keine Erfahrung mit Männern, oder zumindest fast keine. «
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht, Captain. « Sie wollte sich erheben, aber er ließ es nicht zu.
    »Ich wollte Sie damit gewiß nicht beleidigen. Ich bin sicher, daß eine Frau, die so hübsch ist wie Sie, mehr als genug Anträge bekommen hat, aber ich glaube nicht, daß Sie sich sonderlich für Männer interessieren. «
    »Männer, die mir aufgezwungen werden, interessieren mich wahrhaftig nicht. Ich glaube, ich muß in die Stadt zurück. «
    Er hielt sie am Arm fest. »Das war noch nicht alles. Ich darf Sie daran erinnern, daß Sie behauptet haben, ich wüßte nichts über Sie. Was habe ich noch vergessen? Ach ja - jemand erpreßt Sie. Ich habe zwar noch nicht herausgefunden, warum, aber ich bin sicher, daß Sie es nicht mit einem zurückgewiesenen Liebhaber zu tun haben. Nein, das ist eine viel ernstere Sache - viel, viel ernster. Sie erschrecken nicht so leicht, aber Sie haben eine Todesangst vor dem, was sich im Augenblick in Ihrem Leben abspielt. «
    Maddie war sprachlos.
    Behutsam nahm er ihre Hand in die seine. »Ich bin ein Ehrenmann… Maddie«, flüsterte er, und benutzte den Namen, den er von Edith gehört hatte. »Wenn Sie sich mir anvertrauen würden, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um Ihnen zu helfen. Aber Sie müssen mir vertrauen. «
    Maddie mußte ihre ganze Willenskraft zusammennehmen, um ihm nicht von Laurels Entführung zu erzählen. Sie wollte sich jemandem offenbaren, der sie verstehen konnte -jemandem, der anders reagierte als Edith, die nur mit den Schultern gezuckt hatte. Und sie brauchte einen Rat. Was sollte sie tun, wenn sie ins dritte Lager kam und man ihr dort Laurel nicht zeigte? Was wäre, wenn…
    Um der Versuchung nicht zu erliegen, sprang sie auf die Füße und baute sich vor ihm auf. »Oh, das war sehr gut, Captain Montgomery. Sehr gelungen. Wenn Sie einmal die Armee verlassen wollen, könnten Sie vielleicht zur Bühne gehen. « Sie straffte die Schultern und sah ihn hochmütig an. »Aber Sie vergessen den wichtigsten Teil von mir. Meine Stimme. Solange Sie noch nicht gehört haben, wie ich singe, wissen Sie nichts über mich. Gar nichts. Alles andere ist ohne Bedeutung. «
    Er lächelte. »Glauben Sie wirklich, daß diese Horde von betrunkenen, habgierigen Männern Opernarien hören möchte? «
    »Man muß kein Liebhaber von Opernarien sein, nicht einmal ein Musikliebhaber, um sich an meiner Stimme zu erfreuen. «
    Er lachte - lachte von Herzen. Es war ein tiefes, angenehmes Lachen. »Sie sind eitel, nicht wahr? «
    Ihr Gesicht wurde ernst. »Absolut nicht. Ich habe nicht einen Funken Eitelkeit in mir. Meine Stimme ist eine Gabe Gottes. Wenn ich sagen würde, sie wäre schlechter, als sie wirklich ist, würde ich Gott beleidigen. «
    »So kann man es auch betrachten. «
    Sie setzte sich neben ihn. »Nein«, entgegnete sie ernsthaft, »ich sage die Wahrheit. Wo sonst kommen unsere Talente her als von Gott? Ich singe seit meinem dritten Lebensjahr. Ich bin mit sechzehn zum erstenmal auf der Bühne gestanden, und jeden Tag danke ich Gott dafür, daß er mich mit dieser Stimme gesegnet hat. Ich versuche ihn zu ehren, indem ich meine Stimme pflege. «
    Er wußte, daß sie von ihren Worten zutiefst überzeugt war. Und wie sie es sagte, machte es auch Sinn. »Und Sie glauben, daß Ihre Arien den Goldgräbern gefallen werden? Daß Sie Ihre La … «
    »… La Traviata. «
    »Ah, ja, daß sie Ihre Arien von der gefallenen Frau lieben werden? «
    Sie sah ihn nachdenklich an. »Sprechen Sie Italienisch? «
    »Ein bißchen. Gauben Sie, daß die Glücksritter Ihre Arien mögen? « hakte er nach.
    »Nicht meine Arien, meine Stimme. Das ist ein gewaltiger Unterschied. «
    »Also gut«, sagte er lächelnd. »Dann beweisen Sie mir das. Singen Sie ein Lied für mich.

Weitere Kostenlose Bücher