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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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davon.
    Maddie mochte nicht mehr daran denken, was sie eben zu ihm gesagt hatte. Der Mann wartete auf sie im Zelt und schob seinen Revolver in den Gürtel zurück.
    »Geistesgegenwärtig, wie? «
    »Falls nötig. « Sie ging zu dem kleinen Koffer, den Sam für sie bereitgestellt hatte, und holte den unter dem Innenfutter versteckten Brief hervor. Der Mann zog einen zweiten aus seinem Hemd. Der Brief war zusammengefaltet, so daß er ein Kuvert bildete, auf dem nichts geschrieben stand; aber das Papier war zerknittert und feucht von dem Schweiß des Mannes. Maddie hätte ihn am liebsten mit spitzen Fingern angefaßt.
    Der Mann grinste, als könne er ihre Gedanken lesen. Dann zog er ein zweites Papier aus der Hemdtasche und gab es ihr.
    Sie brachte es zu der Laterne, deren Docht sie heruntergedreht hatte, damit man von draußen nicht die Schatten zweier Menschen im Zelt erkennen konnte. Im Licht der Flamme sah sie eine Wegskizze. Morgen sollte sie an einem Ort am Tarryall Creek singen und zwei Tage darauf in einer abgelegenen kleinen Stadt namens Pitcherville. Nach der Vorstellung sollte sie einen Ort aufsuchen, der fünfzig Meilen entfernt in den Bergen lag, wo sie den zweiten Brief zustellen mußte.
    »Und dort werde ich dann mit Laurel sprechen können? « fragte sie den Mann. »Man sagte mir, daß ich sie nach dem dritten Goldgräberlager sehen dürfte. «
    »Wenn Sie den angegebenen Ort finden können. «
    »Den finde ich bestimmt. «
    »Allein? Wenn Sie dort mit diesem komischen Captain auftauchen, seid ihr alle drei tot. «
    »Sie würden doch kein Kind umbringen! «
    Der Mann lachte leise. »Nach allem, was die Kleine bisher durchgemacht hat, wäre es ihr vielleicht lieber, wenn sie tot wäre. «
    Maddie stürzte sich auf den Mann, aber er fing sie in seinen Armen auf und hielt sie mühelos fest. »Wie wäre es mit einem Kuß, Baby? «
    Es dauerte eine geraume Weile, bis Maddie aus ihrer Garderobe kam. Captain Montgomery hatte die ganze Zeit über hinter dem Rohbau gewartet, um sie zu ihrem Lager zurückzubegleiten. Sie gingen stumm nebeneinander her.
    Schließlich ergriff ’Ring das Wort: »Sie scheinen Ihren Portwein nicht sehr genossen zu haben. Sie wischen sich dauernd den Mund ab. «
    »Was ich tue oder nicht tue, geht Sie nichts an. «
    Als sie bei ihrem Zelt anlangte, befahl sie Edith, ein paar Kessel Wasser aufzusetzen. »Ich werde ein Bad nehmen. «
    »Ein Vollbad? « fragte Edith.
    »Ja. So heiß wie möglich. So heiß, wie ich es ertragen kann. « Sie schlüpfte ins Zelt.
    »Was hat sie denn jetzt wieder? « fragte Toby. »Ich hätte gedacht, daß sie heute abend rundherum glücklich sein müßte. «
    »Das war sie auch«, erwiderte ’Ring steif. »Bis sie glaubte, mir unehrenhafte Absichten unterstellen zu müssen. «
    »Sie kennt dich wohl nicht sonderlich gut, wie? « sagte Toby. Seine Worte sollten wie eine Beleidigung klingen, aber ’Ring faßte sie nicht so auf.
    »Nein, das tut sie nicht. Erst lädt sie mich zu einem Glas Port ein, und im nächsten Moment schaut sie in ihre Garderobe und führt sich auf, als wäre ich ein Satyr, der über sie herfallen will. Diese Frau ist unberechenbar. Sie… « Er hielt inne. »Toby, was bin ich doch für ein Narr! « rief er, drehte sich um und stürmte davon.
    Vier Männer bauten gerade Maddies provisorische Garderobe ab. ’Ring suchte den Boden, über dem sie gestanden hatte, mit der Laterne ab. Die Erde war jedoch so zertrampelt, daß er keine lesbaren Spuren erkennen konnte. Aber er entdeckte einen Zigarrenstummel und hob ihn auf. »Gehört der einem von euch? « fragte er die vier Männer.
    »Nein. Du kannst ihn behalten. «
    »Ich meinte, ob einer von euch diese Zigarre geraucht hat! «
    Einer der Männer stieß seinen Nebenmann mit einem vielsagenden Blick in die Rippen. »Du bist doch derjenige, der heute nachmittag hinter der kleinen hübschen Sängerin hergelaufen ist und sie durch die ganze Stadt gejagt hat, nicht wahr? Ihr anderer Bekannter ist bereits gegangen. «
    »Ihr habt ihn hier gesehen? «
    »Ich habe gar nichts gesehen«, erwiderte der Mann. »Und du, Joe? Hast du vielleicht etwas gesehen? «
    ’Ring wußte, daß ihm die beiden Männer freiwillig keine Auskunft geben würden. Sie hatten Maddie in ihr Herz geschlossen und meinten, sie gegen ihn verteidigen zu müssen. Er packte den Mann, der Joe genannt wurde, beim Kragen. »Wenn du deine Zähne behalten willst, erzählst du mir, was du gesehen hast. Ich glaube, der Bursche möchte

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