Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
und dabei hat er unter Philosophie ganz schlicht die Wissenschaft verstanden, und die haben wir hier. Aber die Wissenschaft funktioniert nicht richtig. Und was hat das alles gemeinsam? Doch nur uns. Nur das macht die Dinge für uns so schwer, Horatio.
    Der Wind ist süß und kräftig, so stark, daß die Decksplanken ächzen, und die Takelage summt. Können Sie den Namen ausmachen, Mr. Spock? Ach, egal. Nach dem Umriß ist es ein amerikanischer Clipper, und die Fahne haben sie zur Reparatur eingeholt. Mr. Sulu, könnten wir vielleicht einen Punkt weiter nach Steuerbord gehen? Danke. Dann sind wir bald in Rufweite. Vielleicht handeln sie mit Tabak oder Rum. Vielleicht auch Nachrichten über … was? Weißes Pulverwölkchen im Wind verloren, bumm, platsch! Direkt und haarscharf vor unserem Bug. Ah, die schwarze Fahne wird aufgezogen … Piraten, bei Gott! Jawohl, Mr. Sulu, ich bin mir darüber klar, daß wir mehr Segel haben und besser im Wind liegen und denen davonlaufen können. Aber das werden wir nicht tun … Mr. Spock, wenn Sie so freundlich wären, nach unten zu gehen und Mr. Scott zu bitten, die Steuerbordkanonen ausfahren zu lassen? Und Mr. Sulu, jetzt hart nach Steuerbord und Hauptsegel streichen. Wir warten seelenruhig, bis sie absolut sicher in unserer Reichweite sind. Ich weiß schon, wir werden überholen, Mr. Sulu, hören Sie etwa schlecht? Und, Mr. Spock, Ihre Schuhe sind womöglich ans Deck genagelt? Ach, egal. Ahoi dort drüben! Fähnrich Chekov, sagen Sie Mr. Spock, er soll die Steuerbordkanonen ausfahren lassen? Ah, guter Kerl. Sind lauter feine Burschen, grinsen übers ganze Gesicht …
     
    »Captain Kirk!« Hevelin packte ihn an der Schulter und schüttelte kräftig. »Captain!«
    Kirk begann gerade sich die Augen zu reiben, dann war er mit einem Schlag wach. »Was gibt’s, Lieutenant?«
    »Draußen«, flüsterte er.
    Kirk schüttelte den Kopf. »Ah, ich weiß nicht … Da draußen hat sich die ganze Nacht über einiges bewegt …«
    »Aber nicht sowas! Schauen Sie mal.«
    Was soll ich anschauen? dachte Kirk. Ich sehe ja nichts durch die Kanzel. Ah, die Tür … Er kniete neben Hevelin nieder und spähte durch den Spalt.
    Im grauen Vordämmerlicht sah er, wie sich zwischen den beiden Booten Gestalten bewegten. Aufrecht gehende Zweifüßler, gebückt, nicht sehr menschlich aussehend. Köpfe viel zu groß. Tragen Pelze oder sind mit Fell bedeckt, nicht genug Licht, um Gesichter zu erkennen. Tragen Speere oder Keulen.
    »Soll ich einen lähmen, Sir?« flüsterte er.
    »Nein. Sie benützen ja Werkzeuge … Was?« Sie waren verschwunden.
    »Sind phantastische Läufer.«
    »Würde ich auch sagen.« Er stand auf. »Hm. Im Moment können wir nicht viel tun, solange wir nicht genug Licht haben. Frühstück?«
    »Hab’ schon gefrühstückt, Sir. Soll ich die Crew aufwecken?«
    »Nein. Mir macht’s nichts aus, wenn ich allein esse.« Er tastete sich zum Automaten durch und wählte etwas ohne Hitzetablette. Kaltes Huhn mit Reis. Viel besser als Zwieback mit Rüsselkäfern … Woher kam nur dieser Gedanke?
     

 
6.
     
    Aus den Spuren in der Asche zwischen den beiden Booten konnte man herauslesen, daß Vertreter sämtlicher Spezies von Anomaly nachts zu Besuch gekommen sein mußten. Es gab Spuren von breiten Tatzen und Krallen, von einer Kreatur, die vermutlich lange, schmale Hufe trug, man fand die weichen S-Kurven von Schlangen, und über allem vierzehige Fußabdrücke der Humanoiden. Sie waren alle zwischen den beiden kleinen Schiffen herumgelaufen, aber kein Wesen war nahe genug gekommen, um die Hülle zu berühren.
    Die Vogelwesen kreisten, als die winzige Sonne über den Horizont stieg, aber sonst war nirgends ein Zeichen von Leben zu sehen. Moore trat aus dem Boot, schaute zum Himmel hoch und hob einen kleinen Stein auf. Dann zog er sich in die Sicherheit der Tür zurück und warf ihn hinüber zum anderen Boot. Er traf, und das Geklapper befriedigte ihn. »Das müßte sie eigentlich aufwecken«, meinte er.
    Die Tür schnappte auf, und alle drei Sicherheitsmänner waren da. Zwei knieten, einer stand, alle hatten ihre Waffen schußbereit.
    »Nicht schießen!« rief Moore lachend hinüber.
    »Was, zum Teufel, Mark«, sagte einer der Fähnriche. »Haben wir nicht schon genug Ärger?«
    »Seid ihr soweit?«
    »Klar«, antwortete Hixon. »Sollen wir hinüberkommen?«
    »Nein. Der Ingenieur will eure Instrumente überprüfen, Sir.«
    »Ihr gebt uns Deckung von oben her«, schlug Hevelin hinter ihm vor.

Weitere Kostenlose Bücher