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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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konnte sie auch einem Hurrikan oder einer Herde zorniger Elefanten widerstehen. Bisher war sie sehr erfolgreich in Wüsten, Dschungeln, Mondwüsten und sogar unter Wasser eingesetzt worden.
    Aber leider passierte gar nichts, als sie die Reißleine zogen. Da sie angeblich narrensicher war, gab es auch keine Möglichkeit, sie in Handarbeit aufzustellen.
    Als die Sonne über ihnen stand, waren die Vögel verschwunden. Sie beschlossen einen Vorstoß zum Fluß mit Spähtrupps, um Wasser zur Analyse mitzubringen. Kirk, Hernandez und die sechs Sicherheitsleute machten sich also mit Phasern, Strahlenpistolen und drei Macheten auf den Weg.
    Vorsichtig näherten sie sich dem Dschungelrand in einer V-Formation mit Kirk und Hevelin in Führung. Nichts geschah, bis sie ungefähr noch zehn Meter vom Grünzeug entfernt waren.
    Plötzlich sprang sie von einem Baum aus ein Tier an, das einer sechsbeinigen Katze glich, von der Größe eines Löwen war, aber schimmernde Schuppen hatte. Drei Strahlenpistolen und zwei Phaser erwischten es mitten in der Luft; vor Kirk stürzte es zu Boden.
    »Gut geschossen«, sagte er und schaute das betäubte Tier an. Es hatte eine lange, schmale Schnauze wie ein Barrakuda, und über die Ober- und Unterlippen ragten spitz zerklüftete Stoßzähne.
    Sie suchten den Dschungelrand nach einem möglichen Pfad ab. Huff fand ihn; es war ein Trampelpfad, den offensichtlich die Tiere festgetreten hatten.
    Sie brauchten nicht einmal die Macheten. Der Pfad war etwa einen Meter breit und bestand aus trockenem, niedergetretenem Unterwuchs. Offensichtlich wurde er fleißig benützt. Langsam rückten sie vor und beschossen den Pfad und den umgebenden Dschungel mit Lähmungsfeuer. Normalerweise war die Reichweite der Phaser 90 Meter, die Strahlenpistole schoß doppelt so weit. Aber es wäre, wie Follett nachdrücklich erklärt hatte, unvernünftig, sich darauf zu verlassen.
    Es wäre ein sehr schöner Dschungel gewesen, hätte man gewußt, was drinnen auf der Lauer lag. Im weichen Licht, das durch den grünen Baldachin sickerte, explodierten Blüten in einer Orgie vegetabiler Sexualität; es gab purpurne Blüten, die so groß wie Butterblumen waren, und zerrupft aussehende grellrote Monstren von zwei Metern Durchmesser. Sogar der prosaische Hevelin machte eine Bemerkung über ihre etwas spukhafte Schönheit; Tausende von schlanken, roten Blütenblättern sprossen aus einer Wirrnis von fingerdicken grünweißen Ranken. Die verschiedenen Blumen dufteten so stark, daß man unwillkürlich an einen übersüßen Zuckerguß über dem handfesten Geruch verrottenden Komposts dachte. Es herrschte tiefste Stille, wenn gerade kein Phaser schoß.
    Kurz ehe sie zum Wasser kamen, hatten sie einen Bogen zu schlagen um ein riesiges, bärenähnliches schwarzes Tier, mit sechs Beinen ausgestattet. Kirk und Hernandez erkannten es als das Monstrum, das am Tag vorher so schnell mit der Riesenschlange aufgeräumt hatte. Es lag mit offenen Augen da und schnarchte leise.
    Der Fluß floß langsam und war sehr breit und blaßgrün über einem sandigen Grund. Sie beschossen ihn mit den Phasern als Vorsichtsmaßnahme gegen Wasserungeheuer, denn dies war zweifellos eine sehr starke Möglichkeit, wenn sie von ihrer bisherigen Erfahrung ausgingen. Hixon füllte eine große Feldflasche mit Wasser.
    Auch auf dem Rückweg blieben sie sehr vorsichtig, doch das genügte nicht.
    Huff blieb stehen, als sie zu der riesigen roten Blume kamen. Die Blumenblätter bewegten sich leicht wie in einem weichen Wind. »He, schaut euch mal …« Und da lag er auch schon platt auf dem Rücken. Drei oder vier Ranken der grünweißen Sorte hatten sich um seinen Fußknöchel gewunden. Er schrie, als diese Ranken ihn zur Blume zerrten.
    Eine Salve Phaserfeuer blieb ohne Wirkung, und dann sprang Hevelin auf Huff und hackte mit der Machete die Ranken weg. Huff kam frei und hinkte zum Pfad zurück. Hevelin stand da, aber nun hatten ihn die Ranken an den Handgelenken. Eine schlängelte sich heran und wickelte sich um sein Knie; eine weitere fand seine Taille. Jemand schoß mit einem Phaser darauf.
    »Aufhören!« rief Kirk. »Das nützt doch nichts!« Mit einer Machete kämpfte er sich zu Hevelin durch, doch die Pflanze ließ ihn nicht ganz herankommen. Überall erhoben sich Ranken – fünf, zehn, schließlich fünfzig und wiegten sich wie Schlangen vor ihm. Eine wickelte sich um die Schneide seiner Machete und entriß sie seinem Griff.
    Hevelin sah, was da los war. »Feuer!«

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