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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Sternenflotte die Wirkung ihrer Technologie so gering wie irgend möglich zu halten hatten, wenn es sich um primitive Kulturen in einem frühen Entwicklungsstand handelte. »Wir haben schon ein ganz schönes Chaos angerichtet, nur weil wir hier sind … Hixon!« schrie er, »langsam, langsam! Beobachten, nicht schießen, wenn irgend möglich.«
    »Jawohl, Sir!« Viel schien er von dieser Anweisung nicht zu halten. Oder auch vom Befehl Nummer eins.
    Spock und Kirk liefen zu den Verwundeten, McCoy stieß zu ihnen, als sie bei ihnen ankamen.
    Der Mann mit der Kopfwunde war der Sicherheitsmann Bounds. Er versuchte sich aufzusetzen, Blut tropfte, und er stöhnte. »Nur ruhig«, mahnte McCoy. »Legen Sie sich hin.« Er besprühte die Wunde mit einem Narkosemittel aus seiner Gürteltasche und wischte das Blut weg. Zu seiner Überraschung war die Wunde oberflächlich. Die Pfeilspitze hatte die Stirn von der Seite her getroffen, war unter die Haut gedrungen, vom Schädelknochen abgeprallt und ein paar Zentimeter weiter wieder durch die Haut gegangen. Er besprühte die Wunde noch einmal und sagte dem Mann, er habe Glück gehabt, und es sei nichts Ernstes.
    Dem anderen Verwundeten ging es schlechter. Der Pfeil war ihm mitten durch die Kehle gegangen, er war aschfahl, und an seinem Mund zeigte sich schaumiges Blut. Schwester Chapel kam mit McCoys schwarzer Tasche angelaufen. Der Mann versuchte etwas zu sagen, konnte aber nur gurgeln.
    »Tracheotomie«, murmelte McCoy und schnitt eine Grimasse. Es war nicht leicht, die Pfeilspitze abzubrechen und den Pfeil selbst herauszuziehen. Ein dünner, hellroter Blutstrom schoß heraus auf Kirks Stiefel. »Ah, zum Teufel noch mal«, fluchte Bones, »hat die Halsschlagader auch noch erwischt.« Die Schwester reichte ihm das elektronische Skalpell. »Heb mal seine Schulter an, Jim.« Das tat Kirk, und Schwester Chapel hielt den Kopf des Mannes fest. McCoy tastete nach der Verletzung und ging eineinhalb Fingerbreiten tiefer, um dort seinen Einschnitt zu machen. Aber das elektronische Skalpell summte und schnitt nicht. Bones sagte ein sehr böses Wort und warf das Ding weg.
    Chapel nickte Spock zu, der ihren Platz einnahm. »Metallskalpell im Biokasten«, sagte sie und stand auf.
    »Keine Zeit«, erklärte er und deutete auf das Vibromesser, das Kirk mitgebracht hatte. Es lag auf dem Boden. »Gib mir das«, sagte er, obwohl er mit Schmutz und trocknendem Baumsaft bedeckt war.
    Er schaltete das Messer ein und machte einen raschen Einschnitt. Kirk schaute weg und versuchte an schönere Dinge zu denken.
    »Kanüle«, sagte Bones. »Okay. Arterienklammer … Holt ein paar Männer mit einer Trage, die sollen ihn sofort in den OP bringen. Und jetzt gleich brauche ich einen halben Liter Surrogat, Typ 0.«
    Er seufzte und hockte sich auf die Fersen zurück. »Jim, er wird schon wieder. Wahrscheinlich behält er nur eine dicke Narbe zurück. Aber ob der anabolische Protoplaser arbeitet?«
    Kirk wagte einen Blick. Na, für ihn schaute der Mann nicht so aus, als würde er sich wieder erholen. Die Augen waren ganz zurückgerollt, Hals und Gesicht sahen wie nach einem Schlachtfest aus, und aus dem von McCoy gemachten Einschnitt sickerte Blut. »Was ist mit Bounds?«
    »Oh, bis morgen ist er wieder in Ordnung, und wenn ich’s nähen muß. Ein Schmerztöter …«
    »Nähen?« fragte Kirk.
    »Das ist es, womit man im allgemeinen Wunden schließt«, erklärte Spock gleichmütig.
     

 
8.
     
    Kirk folgte dem ärztlichen Team noch ein Stück, dann war plötzlich am Dschungelrand ein Tumult.
    »Einen haben wir erwischt!« brüllte Hixon. Zwei seiner Sicherheitsmänner schleppten den schlaffen Körper eines Humanoiden, ein anderer trug einen merkwürdig geformten Bogen.
    Einem Instinkt folgend, trugen sie die Kreatur zur Mitte des Kreises, der von dem teilweise ausgehobenen Graben gebildet wurde. Kirk schickte nach Sharon Follett, die im Arztboot war und die Operation vorbereiten half.
    »Schaut, bei Licht besehen, gar nicht besonders menschlich aus«, stellte Kirk fest. Arme und Beine waren zu lang und hatten Extraellbogen und Knie. Schlaff wie das Wesen war, wirkte es wie eine weggeworfene Marionette. Hände und Füße schienen gleich zu sein, hatten aber keine Ähnlichkeit mit Affenextremitäten. Vier lange Finger mit überzähligen Gliedern ohne Nägel stellte er fest.
    Am erstaunlichsten war aber der Kopf, genauer gesagt, der Klumpen, der dort saß, wo der Mensch den Kopf hatte. Er war nur pelzig, hatte

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