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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Kanal B.«
    »Lysander an Enterprise!« schrie der andere.
    »Hier ist die Enterprise! Captain Kirk im Kommando.«
    Der andere hielt eine Hand hoch und schaute nach links. »Kommando zurück. Ich bin Captain Mohammed Tafari, Kommandant des Zerstörers Lysander. Bitte, erklären Sie, weshalb Sie uns vorher nicht geantwortet haben.«
    »Unser Subraumradio ist nicht in Ordnung, Captain. Wie lange haben Sie …«
    »Wir haben Ihren Notruf klar genug erhalten. Wenn dies eine Art Falle sein sollte …«
    »Wir können senden, aber nicht empfangen.«
    »Das tut mir leid, Mr. Kirk. Mein Nachrichtenoffizier hat mir erklärt, dies sei nicht möglich. Das könnte nur passieren, wenn Ihr Brückeninterkom nicht funktioniert. Aber der geht doch.«
    »Sir, das wäre schon richtig«, sagte Uhura, »unter normalen Bedingungen.«
    »Mr. Tafari, es liegt eine Sabotage vor. Unser Computer hat eine Panne. Er ist mit einer falschen Mitteilung programmiert, die wir nicht umgehen können. Wir haben keine Pest oder Epidemie an Bord. Die Leute, die angeblich tot sind, leben noch.«
    Tafari schaute ihn einen Augenblick lang streng an. »Zeigen Sie mir dann Ihren Ersten Offizier, den Vulkanier. Und Ihren Chefarzt. Ich möchte mit ihnen reden. Ich habe ihre Bilder.«
    »Sie sind nicht hier. Man hält sie gefangen auf dem Planeten …«
    Tafari schüttelte den Kopf. »Captain Kirk, ich nehme Sie und Ihre ganze Crew in ärztlichen Gewahrsam. Ihr Rang ist vorübergehend aufgehoben. Von diesem Augenblick an bin ich Kommandant der Enterprise .«
    »Haben Sie diesbezügliche Befehle?«
    »Ja, die habe ich. Sie wurden an unseren Computer übermittelt. Die Lysander wird die Enterprise zur Akademie schleppen, wo ein Spezialistenteam die Nesta-Pest analysieren und behandeln wird.
    Ich muß Sie warnen. Jeder, der versucht, sich an Bord der Lysander transportieren zu lassen, wird ohne Anruf vernichtet.«
    »Ich nehme an, daß keiner von Ihnen sich auf die Enterprise transportieren lassen will, um meine Angaben …«
    »Das ist richtig. Meine Befehle verbieten jeden körperlichen Kontakt. Ich habe auch Weisung, die Sprechverbindung mit Ihnen auf das Notwendigste zu beschränken, denn es besteht die Möglichkeit, daß der psychische Aspekt der Krankheit auf diese Weise übermittelt werden könnte.
    Ich befehle Ihnen also, Ihre eigenen Maschinen abzustellen. Wir werden uns nun nähern, um den Traktorkontakt herzustellen.«
    Kirk war ziemlich ärgerlich. »Nicht, Captain Tafari, ehe ich die Befehle selbst gelesen habe.«
    »In drei Minuten.«
    Die Befehle besagten, daß Kirk zeitweise die Enterprise abzugeben habe. Ihm blieb keine Wahl, er mußte gehorchen, nicht nur aus Loyalität der Föderation gegenüber, sondern aus praktischen Erwägungen. Die beiden Schiffe glichen einander in Geschwindigkeit und Bewaffnung, und die Lysander war leichter zu manövrieren.
    » Enterprise an Lysander .«
    Tafaris Bild erschien. »Ja?«
    »Alles scheint in Ordnung zu sein. Wir werden Ihnen die Annäherung gestatten, doch unter Protest …«
    Mitten im Satz schnitt Tafari die Verbindung ab.
    »Nicht sehr höflich«, bemerkte Uhura.
     

 
15.
     
    SPOCK
     
    Für den zehnjährigen Spock war die Erde körperlich unbequem, aber geistig überaus faszinierend. Seine Mutter Amanda hatte ihn auf ihren eigenen Heimatplaneten zurückgebracht, angeblich um Verwandte zu besuchen, vielleicht aber auch, um dem kargen Leben auf Vulkan zu entgehen.
    Minneapolis / St. Paul / Hennepin war ein riesiger Weltstadtkomplex von ungefähr viertausend Quadratkilometern an Häusern, Parks, Einkaufszentren, Schulen und Fabriken. Nichts, das nur entfernt daran erinnerte, gab es auf Vulkan. Doppelt seltsam war es, weil sie im Winter zu Besuch kamen. Spock hatte noch nie Schnee gesehen. In den Parks und an nicht überkuppelten Orten lag überall das flaumige Weiß, das manchmal zu Schneewehen zusammengeblasen wurde, die so hoch waren wie er selbst.
    Amanda besuchte ihre Schwester Doris, und Spock versuchte mit seinen Vettern Lester und Jimmy zu spielen. Unstrukturiertes Spiel hatte ihn für die Hälfte seines Lebens entmutigt, und jetzt hatte er Schwierigkeiten mit der Idee, zu tun »als ob«. Außerdem war er, wie alle Vulkanier, sehr empfindlich gegen Kälte und konnte immer nur für kurze Zeit draußen sein, selbst wenn er eingepackt war wie eine Mumie.
    Aber das Kind ist der Vater des Mannes: die Neugier, das physikalische Universum zu erforschen, die den erwachsenen Spock maßgeblich antreiben

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