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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Spitze einer kleinen Anhöhe und galoppierte dann geradewegs den Hang zu einer Ansammlung langer, flacher Zelte hinab. Ehe sie etwas anderes tun konnte, als die einzelnen Bilder aufzunehmen, rieb das Jamat seine Nase an denen anderer seiner Art, die in einem eingespannten Pferch zusammengedrängt standen. Sie setzte sich gerade. Gespannt und ein wenig ängstlich versuchte sie, die Lage einzuschätzen.
    Aus den Zelten kamen Pehiiri, blieben in einiger Entfernung stehen und starrten sie an. Fünf von ihnen mit finsteren Mienen lösten sich aus der Menge, kamen auf sie zu. Einer brüllte und drohte ihr mit der geballten Faust. Sie wich zurück, als der Mann ihr Bein packte und einen Befehl knurrte. Pehiiri gehörte nicht zu den Sprachen, die sie gelernt hatte. Sie schüttelte den Kopf und spreizte die Hände, um ihm zu zeigen, daß sie ihn nicht verstand.
    Dieses Verhalten trieb ihm das Blut ins Gesicht. Er schrie vor Zorn und wollte sie von dem Jamatrücken zerren. Das Tier brüllte, riß den mageren Hals herum und schnappte mit den langen, gelben Zähnen nach dem Arm des Mannes. Er sprang zurück. Serroi beobachtete hilflos, wie ein zweiter Mann eine Armbrust spannte und auf sie richtete; sie holte tief Luft und sah sich hektisch um, wohin sie springen könnte, als sein Finger sich um den Abzug spannte.
     

DIE FRAU: 12
    Dinafar erwachte, und die Sonne schien ihr ins Gesicht. Die Strahlen drangen durch die lädierten Läden und warfen eigentümliche Formen auf Bett und Fußboden. Sie streckte sich, gähnte, stand auf und zog ihre wenigen Kleider an, die zwar zerknüllt, aber sauberer waren, als die, die sie auf dem Marsch nach Oras getragen hatte. Sie schob den Türriegel zurück und trat hinaus auf den Flur.
    Coperic trat aus der anderen Tür, als hätte er dort gewartet, bis sie herauskam. »Dein Bruder ist schon ausgegangen«, sagte er muffig. Er zeigte auf das Tablett in seinen Händen. »Was zu essen?«
    »Schon fort?« Sie wollte zur Treppe laufen.
    Mit zwei Schritten stand er vor ihr, daß das Tablett sie direkt unterhalb ihrer kleinen Brüste zurückhielt. »Sei nicht dumm.« Ehe sie widersprechen konnte, nahm er sie so fest beim Arm, daß es ihr fast weh tat, und schob sie in ihr Zimmer zurück. Er drückte mit der Schulter die Tür zu, zog sie herum, legte seine Hand auf ihren Rücken und drückte sie sanft aufs Bett. Dann stellte er das Tablett auf dem Tisch ab und beobachtete sie, wie sie sich faßte und aufsprang. »Laß es sein«, sprach er ruhig. »Sie können mich hier nicht festhalten.« Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und starrte ihn an.
    »Nein?« Sein Daumen wies zur Tür. »Wenn es sein muß, stecke ich dich in das Geheimzimmer und halte dich so lange fest, wie du dich blöde benimmst.«
    »Dummkopf!«
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe.«
    Sie starrte ihn trotzig an und rieb ihren Arm. »Sie haben wehgetan.«
    »Was hast du erwartet, wenn du die Meie in Gefahr bringst. »Das würde ich nie.« Sie schluckte und strich sich wieder übe Haar. »Das würde ich nie.«
    »Du wolltest gerade hinter ihr herlaufen und dir die Kehle a dem Leib schreien.«
    »Nein.« Sie ließ die Hände klatschend auf die Schenkel fallen, »Das hatte ich nicht vor.«
    »Könnte aber sein. Wenn sie dich hätte dabeihaben wollen wärst du jetzt bei ihr. Wirst du dich jetzt beruhigen?« Dinafar schaute sich in dem häßlichen, kleinen Zimmer um »Jedenfalls habe ich nicht vor, den Tag hier zuzubringen.« »Die Meie denkt, du kannst den Mund halten, wenn es nötig ist.« Er musterte sie kalt. »Ich habe so meine Bedenken.«
    Sie wollte protestieren, sah den Blick in seinen Augen, hielt lieber den Mund und nickte.
    Sein Mund verzog sich zu einem säuerlichen, schmalen Grinsen. »Na gut. Möchtest du etwas essen?«
    Sie versuchte zu lächeln. »Hunger habe ich schon.«
    Er schaute sie noch einen Augenblick lang an, dann nahm er das Tablett und ging hinaus. Sie trat an die Tür und lauschte auf das Ächzen der Treppe, als er hinunterging. Als sie hörte, wie unten die Tür zuschlug, trat sie schnell auf den Flur und in das Zimmer der Meie.
    Der Rucksack und der Waffengürtel der Meie lagen auf dem Tisch. Das Bett war ungemacht, die Decken zerwühlt, als hätte die Meie eine ruhelose Nacht zugebracht. Dinafar schüttelte die Kissen auf und zog die Laken glatt, bis das Bett für ihren Geschmack ordentlich aussah. Sie wollte den Waffengürtel nehmen, blieb stehen, ließ ihre Finger auf dem Gürtel ruhen und fühlte

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