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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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schnell und heftig; gehendem Atem, wie der Sleykyn Serrois Arm ergriff und siel abführte.
    Nicht noch einmal. Nicht noch einmal. Nicht noch einmal. Keinen Verrat mehr. Nicht noch eine Tayyan. Keine Tiere mehr mit meiner Hilfe zu Tode quälen. Halte durch. Sag nichts. Verrate nicht Dinafar oder Coperic. Sag nichts. Keinem, Laut. Wenn ich kann. Sollen sie mich doch töten. Nur nichts' sagen.
Immer und immer wieder dröhnten die Worte zum" Klang ihrer Schritte durch ihren Kopf, während die Sleykynin sie durch den Bogen und den Weg vom Tempel zum Plaz zurückführten, jeder auf einer Seite und mit vorsichtigem Griff der behandschuhten Hände um ihre Arme, Hände, die ihr die Haut herunterreißen konnten, wenn sie zu fest zupackten. Ein paar zerlumpte Gören sahen sie und verschwanden schnell. Sie hoffte, Coperic würde erfahren, daß man sie festgenommen hatte und gewarnt werden.
Sei bereit, beim geringsten Anzeichen von Schwierigkeiten zu verschwinden. Höre es und laß es dir eine Warnung sein, mein Freund. Ich habe geschworen, meinen Mund
zu
halten, doch solche Eide wurden schon des öfteren gebrochen.
    Sie führten sie durch die kleine Tür in der Plazmauer, durch welche damals in der Nacht der Norid und sein Begleiter Einlaß gefunden hatten. Ein Sleykyn öffnete die Geheimtür, der andere schob sie hinein und folgte dicht hinter ihr. Er ergriff wieder ihren Arm, wieder ganz vorsichtig, und führte sie durch den finsteren, modrigen Gang, dessen Schwärze bald vollkommen war, als sie den Eingang hinter sich ließen. Dann flackerte Licht vor ihnen auf. Sie wagte einen Blick über ihre Schulter und sah, daß der Sleykyn mit einer kleinen Fackel folgte.
    Sie gingen an dem Raum des geheimen Treffens vorüber und wanden sich dann hinab durch ein Rattenloch in den Mauern, das schließlich in ein ausgedehntes Untergeschoß mit Fackelbeleuchtung und reichlicher Ausstattung an Foltergeräten, Streckbank und Daumenschrauben, Auspeitschpfosten und Brenneisen und all den anderen Hilfsmitteln führte, um die Wahrheit, die der Peiniger hören wollte, den widerspenstigen Körpern der Opfer zu entreißen.
     

DAS KIND: 11
    Das Geschöpf stakste umher und wieherte unglücklich, sein Kopf baumelte schwer am Ende eines langen, mageren Halses. Es schwankte auf sie zu und zuckte zusammen, wenn es seine aufgerissenen Ballen auf die scharfen Steine setzte. Kichernd und ganz benommen vor Freude rannte Serroi den Hang hinab, blieb vor dem Tier stehen und schaute in sein leicht dümmliches Gesicht. »Jamat«, sagte sie. Es senkte seinen Kopf und stupste sie an die Schulter. Sie kraulte es zwischen den kleinen, runden Ohren und fuhr mit den Fingern unter dem abgetragenen, zusammengeflickten Halfter entlang, das es trug. Von dem Ring unter seinem Kinn hing ein Stück ausgefranstes Seil herab und baumelte gegen ihren Bauch.
    Sie packte das Seil und wendete das Tier. Während sie neben ihm herging, dachte sie: Es
muß sich vor irgend etwas erschreckt haben, hat sich losgerissen, ist panikerfüllt davongerannt und hat sich verirrt.
Sie legte ihre Hand an seine Flanke und spürte, wie es zitterte und wie mühsam sein Atem ging.
Armes Ding, es ist schwach von Hunger und Durst.
Sie blickte zur Sonne hinauf und machte sich dann daran, das Jamat weiterzuführen.
Es bleibt uns nun nichts anderes übrig, wir müssen Wasser finden.
    Der halbe Morgen verstrich, ehe sie bei der Quelle angelangten. Sie mußte ihre Macht über Tiere einsetzen, wie sie es in Turm gelernt hatte, um das Jamat am Gehen zu halten. Imme wieder wollte es auf die Knie sinken und sich dem Tod überlassen; immer und immer wieder trieb sie es auf die Beine, auch wenn es traurig wieherte und ihr Schaumbläschen ins Gesicht prustete. Sie zitterte vor Erschöpfung, als das Jamat schließlich den Kopf hob, das Seil aus ihrer Hand riß und in schwankenden Trab fiel.
Es riecht Wasser.
Sie seufzte, strich sich das feuchte Haar aus dem Gesicht und trottete hinterher – und fand es, wie es selig Wasser aus einem blubbernden Teich in einem tiefen; Loch soff. Rings umher standen reichlich Gestrüpp, trockenes; Gras und sogar ein paar späte Blumen. Sie setzte sich auf den' feuchten Boden neben dem Wasserloch und war dankbar füll die Ruhe und den Hauch von Kühle. Nach einem Augenblick streckte auch sie sich aus und trank. Dann schob sie das Jamat zurück, damit es nicht zusammenbrach. Während es zufrieden im dornigen Gestrüpp weidete, tötete und häutete sie zwei Nager, die ihre Nasen

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