Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
an und riß sie in harmlose Fetzen, sprang immer wieder hindurch, schlug mit den Pfoten danach und wirbelte herum, bis von der Wolke nur noch winzige Partikel übrig waren, die sich in Nichts auflösten. Knurrend und wie mit gesträubtem Kupferdrahtfell auf dem körperlosen Rücken schlich er um die Nor-Verschmelzung, packte den nach ihm geschleuderten Blitz mit grausamen, gelben Zähnen und zerbiß ihn zu stiebenden Lichtfunken, die wie ein Glitzer-regen über der Insel niedergingen und sich in den Stein fraßen.
    Die Verschmelzung löste sich sogleich in ihre beiden Bestandteile. Sie wollten enteilen, konnten jedoch nicht. Wohin sie sich auch wandten, die Bestie lauerte überall. Sie wehrten, sich, schrien vor Schmerz und vergossen schwarze Ströme wie' Blut, wenn das Tier an ihren Rauchkörpern riß. Ihr Wider- , stand wurde schwächer und schwächer. Sie versuchten nur, noch zu fliehen, doch das war ihnen nicht vergönnt. Das Bild ihres Noris wurde immer stärker und schwärzer, je mehr die Angreifer verblaßten, so als entzöge er ihnen alle Kraft. Als' sie ins Nichts dahinschmolzen, lächelte er. Der Tierdämon' hob den Kopf und jaulte, dann trottete er zu seinem Herrn zurück. Der Noris kraulte ihn hinter den Ohren und kratzte, den zerzausten Schädel, dann verschmolzen beide Gestalten, und die Vorstellung war vorüber.
    Serroi atmete wieder normal. Sie kniete neben dem Eimer, warf sich händeweise Wasser ins Gesicht und auf die Schultern, bis sie nicht mehr zitterte. Sie trank, zog die Nase hoch, trank wieder und kauerte sich dann auf die Fersen zurück. Das rote Glühen des Turmes war erloschen. Sie blickte zum verkohlten Holz ihrer Zellentür, stand langsam auf und ging zum Turm. Sie biß sich auf die Lippen, als sie den Riegel zurück- schob und die Tür aufzog.
    Von der Schabe waren nur eine glänzende Flügeldecke und ein paar Beinfragmente übriggeblieben. Sie hob die Flügeldecke auf und hielt sie in ihrer gewölbten Handfläche. Mit einer heftig ausholenden Armbewegung schleuderte sie sie durch die Tür hinaus.
     

DIE FRAU: 7
    Dinafar folgte der Meie über den Kiesweg an dem Schutzwall zugespitzter Pfähle entlang und fuhr jedesmal zusammen, wenn die scharfkantigen Steinchen sich in ihre bloßen Fußsohlen bohrten. Sie bogen um eine Ecke und sahen Doppeltüren einen Spalt offenstehen. Zwischen den beiden Flügeln konnte sich ein Mensch gerade hindurchquetschen. »Warum ... « hob sie an.
    Die Meie legte eine flache Hand auf Dinafars Schulter und schob sie durch die Öffnung. »So können die Aufseher in ihren eigenen Betten schlafen.« Sie deutete auf eine Reihe kleiner Häuser, die sich an der Umpfählung entlangzogen. Sie waren seitlich aneinandergebaut, und ihr gemeinsames Dach bildete eine Plattform etwa dreiviertel Körperhöhe von den Pfahlspitzen entfernt. Dinafar ging rückwärts, betrachtete mit großen Augen den Innenhof mit seinen zu Mustern ausgelegten Pflastersteinen und den sauberen kleinen Gemüsebeeten vor jedem Häuschen.
    »Paß auf, der Brunnen.« Die Meie nahm sie am Arm und lenkte sie um ein flaches kreisförmiges Steinmäuerchen inmitten des Hofes. »Die Stendam nehmen den Schwengel mit, wenn sie weggehen. Die Männer, die hierbleiben, müssen einen Eimer an einem Seil hinablassen, wenn sie Wasser brauchen.«
    Das Herrschaftshaus war aus Baumstämmen von der gleichen Stärke wie die Einpfählung erbaut. Die einzigen Fenster befanden sich fünf Meter über ihr und waren fest mit Läden verschlossen. Unterhalb dieser Fenster hing ein zweieinhalb Meter großes Wappen, auf das die Zeichen des lokalen Herrn, der diese Feste regierte, gemalt und geschnitzt waren. Darunter lag, tief im Schatten der vorgebauten oberen Stockwerke, der Haupteingang – ein Ort der Zeremonien, nicht ohne einen gewissen Pomp: Zu jeder Seite standen drei Pfosten, in welch die Wappen der Vorfahren geschnitzt waren; die der männlichen zur Rechten, die der Weiblichen zur Linken.
    Dinafar erklomm die drei breiten Stufen und trat neben di Meie, die die prachtvolle Tür müde, aber mit Interesse unter suchte. Sie ließ den Blick nach oben wandern. Dort ragten di oberen Stockwerke weit vor, und in dem dicken Holz, das de Boden dieses Erkers bildete, war eine Reihe von Gucklöcher zu erkennen. Sie tat noch einen Schritt und stand direkt neben der Meie, die stirnrunzelnd die Tür betrachtete. Davor befanden sich drei überkreuzte Eisenstangen und bildeten eine Metallstern, dessen Spitzen sich in tiefe Schlitze

Weitere Kostenlose Bücher