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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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versuchte sich ihm zu entwinden, doch ihr Körper war nicht mehr in ihrer Gewalt. Sie war hilflos. Tränen sammelten sich in ihren Augen. »Nein«, hauchte sie. »Ich werde mich nicht fügen. Niemals. Niemals.« Sie saß da und starrte ihn haßerfüllt an.
    Der Noris stand über ihr, eine schwarze Säule, umgeben von perlmuttartigem Licht. Fünf bleiche Finger schwammen vor ihren vernebelten Augen. Seine Stimme kam aus großer Entfernung und ließen flüsternde Musik erklingen. »Deine Hand, Kind.«
    Einen Augenblick lang hallten die Worte in ihrem Kopf wider, ohne einen Sinn zu ergeben. Als sie schließlich begriff, wollte sie sich nicht rühren und schrie enttäuscht auf, als ihre Hand von selbst nach der seinen griff. Er kannte sie zu gut, hatte zu viel von ihr erfahren – und sie kämpfte gegen ihre eigenen Sehnsüchte mit der gleichen Inbrunst an wie gegen ihn. Seine Hand schloß sich um die ihre. Sie wünschte sich diese Berührung so sehr und fürchtete sie so heftig, daß ihr Magen sich zusammenkrampfte und ihren Mund mit einer säuerlichen, gelben Flüssigkeit überflutete, die von ihren Lippen brach und ihr Kleid besudelte.
    Mit einem Ausruf des Ekels wandte der Noris sich von ihr ab. Er trat zurück und blieb grübelnd stehen, während die Hände sie säuberten und neue Kleider brachten. Als er wieder ihre Hand ergriff, sprach er ein WORT, das durch das Perlmuttlicht knisterte und es in Dunkelheit verwandelte. Unvermittelt schwebten sie nebeneinander in einem blaugrünen Schimmer. Wasser. Sie befanden sich tief unterhalb der Oberfläche. Sie geriet in Panik, doch ihr Körper ließ sich nicht bewegen. Als sie nach einem Augenblick bemerkte, daß sie mühelos atmen konnte, beruhigte sie sich und schwamm wie ein Fisch durchs Wasser. Die Hände des Noris lösten sich von ihr, und sie schwebte dahin, als sein WORT die Wasser um sie aufwühlte. Sie tauchte und flog wie ein seltsamer Fisch hindurch und vergaß ganz den Noris hinter sich. Sie kurvte umher und zog weite Spiralen, lautloses Lachen brach blubbernd aus ihr heraus und erfüllte das blaue Wasser mit Silberbläschen, die sie kitzelten, wenn sie hindurchschwamm. Ein langer, blaugrauer Fisch mit weißem Bauch löste sich aus dem Blau und hielt bei ihrem freudigen Flug mit. Die großen, dunklen Augen vorne auf seinem Kopf schimmerten warm und freundlich. Als er unter ihr hindurchschwamm, packte sie seine Rückenflosse und ritt auf ihm. Er tanzte mit ihr, hüpfte auf und nieder und schwamm schließlich hoch zur Oberfläche und überwand einen goldenen Augenblick lang die dünne Grenze, bis ein stechender Schmerz in ihre Lungen fuhr, dann waren sie auch schon wieder unten im kühlen Blau.
    Dann kamen die Befehle und rissen sie durch das Wasser immer weiter zurück zu etwas, das sie vergessen hatte, jedoch noch als etwas Entsetzliches erkannte. Eine dunkle Gestalt zog sie an wie zwei Fische an einem einzigen Haken. Sie versuchte, ihre Finger von der Flosse zu lösen und den Fisch von sich fortzutreten. Es gelang ihr nicht. Sie war der Köder, um diesen Fisch zu fangen. Ein Köder. Dann sah sie den Noris, und erinnerte sich und wußte, daß sie ein ins Wasser geworfener Köder war, um diesen bestimmten Fisch zu fangen. Sie lag auf seinem starken, muskulösen Rücken, spürte die Knoten des Rückgrats sich unter ihr bewegen und flüsterte lautlos: Es tut mir leid, so unendlich leid.
    Der Fisch hing vor dem Noris im Wasser. Sein Körper bewegte sich langsam, als er sich an die leichte Kraft einer trägen Strömung anpaßte. Serroi versuchte sich zu bewegen, konnte es jedoch nicht, sondern lag ausgestreckt an dem Fisch, mühte sich, den Kopf zu heben und hielt ihn so, daß der Augenfleck den Fisch nirgendwo berührte. Der Noris schwebte näher. Seine Hände schlossen sich mit unerträglicher Sanftheit um ihren Kopf und zwangen ihn hinab, bis ihr Gesicht flach an der schlüpfrigen Haut lag und ihr Augenfleck sich auf das Rückgrat des Fisches preßte. Die Hand des Noris hielt ihren Kopf weiter fest, als er sie benutzte, um nach Dingen zu greifen zu denen er sonst keinen Zugang gehabt hätte – nach den lebenserhaltenden Kräften. Das kühle Wasser, das sie umspülte und sie trug, begann zu stinken und trübe zu werden, als sie ihn abzuwehren versuchte. Dinge schwammen um sie her, kreisten um sie, die auf dem langsam verfaulenden Körper des Fisches saß, wunderschöne, durchsichtige Dinge, die sich mit dem Wasser trübten und faulten, langsam auf den Noris

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