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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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sie in ihr Haar massierten und dann mit weichen, weißen Handtüchern wieder herausfrottierten. Sie arbeiteten mit unendlicher Geduld, bis ihr Haar braunglänzend und sauber in einer Flut lockiger Wellen um ihre Schultern fiel. Sie bürsteten ihr Haar, bis es sich um ihr finsteres Gesicht schmiegte. Sie ließ sie machen, weil es keine Möglichkeit gab, sie zu bremsen, allerdings starrte sie unglücklich und wütend auf den Boden. Es gab nur einen Grund, warum sie sich solche Mühe mit ihr gaben. »Ich werde nicht zu ihm gehen«, flüsterte sie. »Ich gehe nicht.« Mit Tränen in den Augen versuchte sie sich den Händen zu entwinden, aber sie ließen sie nicht los.
    Als die Hände fort waren, rannte sie in den Hof. Sie hätte ein Schlammbad genommen, aber das Feuer vom Kampf hatte den Hof ausgebrannt. Sie brüllte vor Wut, rannte im Hof herum, fand ein paar Händevoll Asche, wo einmal in den Käfigen Stroh gelegen hatte. Die rieb sie sich mit einem Gefühl aufflackernden Triumphs, das schnell wieder zu ihrer ruhelosen Unzufriedenheit verebbte, ins glänzende Haar. Als sie am neunten Tag erwachte, waren ihre Stiefel verschwunden. An ihrem Platz standen zierliche Seidenpantoffeln. Sie hob sie auf und schleuderte sie durch den Raum. Sie prallten unversehrt von den Wänden ab und fielen mit einem leisen Aufprall zu Boden. Sie riß die Tür auf, warf die Pantoffeln in den Hof, rannte hinter ihnen her und baute sich mit drohendem Blick vor dem Turm auf. »Ich werde nicht kommen!« kreischte sie. Nachdem sie versucht hatte, einen Pantoffel mit den Händen zu zerreißen, schob sie ihn über die Türklinke. Sie hängte sich an den Schuh, nahm die Füße vom Boden und schaukelte, bis die Seide riß. Sie fiel zu Boden, schrammte sich auf und wiederholte die Prozedur, bis die Schuhe zu Fetzen zerrissen waren. Sie sammelte sie auf und schleuderte sie ins Zentrum des Hofes. »Ich werde nicht kommen!« schrie sie. später kamen die Hände, hoben die Fetzen auf und säuberten wieder ihr Haar.
    Am zehnten Tag waren ihre Kleider verschwunden, obwohl sie Hosen, Jacke und Gürtel zusammengeknäult und darauf geschlafen hatte. Auf dem Haken, an den sie gewöhnlich ihre Kleider hängte, befand sich ein weißes Kleid aus der feinsten Wolle, die sie je gesehen hatte. Sie kroch aus dem Bett, faßte es an, verabscheute es und liebte es wider Willen. In ihr herrschte eine kalte Leere, als sie wieder den Türriegel benutzte, um den weichen Stoff zu zerreißen. Als sie fertig war, saß sie nackt und niedergeschlagen auf ihrem Bett, die Hände auf den dünnen Schenkeln zu Fäusten geballt. »Ich werde nicht zu ihm gehen. Ich will nicht zu ihm gehen. Ich tu's nicht. Die Jungfrau steh mir bei, ich tu es nicht.«
    Die Hände kamen, trugen die Fetzen fort, brachten Essen und machten sich dann an ihrem Körper zu schaffen. Sie massierten Salben in ihre aufgeschürften und blauen Stellen, wuschen sie, reinigten sie und polierten sie auf wie ein sehr abgenutztes, wertvolles Möbelstück. Sie bürsteten ihr Haar, brachten ein anderes Kleid und neue Pantoffeln und zwangen sie, sich anziehen zu lassen. Sobald sie fort waren, riß sie sich die Kleider vom Leib, trug sie in die Mitte des Hofes, streute ein paar Handvoll Asche darauf und drehte den Wasserhahn voll auf. Sie rieb die Asche in den nassen, weichen Stoff und ließ den triefenden Unrat am Wasserhahn liegen, ehe sie zurückging und sich nackt und schmutzig auf ihr Bett setzte.
    Am elften Tag wuschen und salbten die Hände sie und bekleideten sie erneut. Als sie das Kleid herunterreißen wollte, schlugen sie ihre Hände fort und hielten sie an den Gelenken, als sie sich wehrte. Den ganzen Morgen saß sie in der Mitte ihres säuberlich gemachten Bettes und starrte ins Nichts. Als die Hände ihr Mittagsmahl brachten, schaffte sie es, den Chabecher über sich zu kippen. Die heiße Flüssigkeit verbrühte sie, doch sie beachtete den Schmerz nicht.
    Die Hände hielten einen Augenblick inne, als ob sie unduldsam seufzen wollten. Dann wischten sie auf, putzten sie ziemlich grob ab und verschwanden. Sie kickte die niedlichen Pantoffeln so heftig fort, daß sie von der Wand abprallten. Ohne sich um das nasse Kleid an ihrem Körper zu kümmern, rannte sie hinaus auf den Hof, schnitt eine Grimasse zum Turm, kletterte dann die Käfige hoch, schwang sich über das vorstehende Dach, krabbelte einen Augenblick lang hektisch über die zersplitterten Dachpfannen und setzte sich dann mitten auf die Schräge, um wieder

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