Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden
ode zwei Frauen Ausschau halten, nicht nach einem Geschwister paar – sofern du deine Haut zurecht machen kannst.«
»Ich habe nicht mehr die Kraft, mich zu streiten, Mädchen. e Serroi kicherte, als sie sich in die Decken wickelte. »Leg dich schlafen. Morgen laufen wir; wir lassen die Macain frei, si werden für sich selber sorgen müssen. Ich finde, daß du dumm bist, aber ich freue mich über deine Gesellschaft.« Mit einer letzten Gähnen schloß sie die Augen und war auch bald schon eingeschlafen.
DAS KIND: 8
Das Jahr verging langsam. Über Serroi griff der Norid nach der Flora und der Fauna, nach dem wilden Leben der Raubtiere, dem kalten, heimlichen Leben der Reptilien, dem Huschen der Nager und dem fluchtbereiten, harmlosen, ängstlichen Leben der Beutetiere. Er griff nach ihnen, verdarb sie, versklavte sie und zog sich dann von ihnen zurück, um seine Jagd weiterzutreiben und seine Macht auf alle Daseinsformen auszudehnen. Bei jedem einzelnen Schritt kämpfte sie gegen ihn an und verlor jedesmal.
Es geschah etwas Seltsames. Obwohl der Noris sich dessen nicht bewußt war, veränderte er sich selbst und wurde zugänglicher für sie – als ob das Leben, das er berührte, zurückschlüge durch seine Abwehr und die toten Teile von Körper und Seele wieder zum Leben erweckte. Serroi veränderte sich ebenfalls Sie wurde mit jedem Kontakt, den sie mit den Lebenskräfte: hatte, die er verstehen und beherrschen wollte, stärker. Die Augenblicke, da er sie zwang, sein Tor zu sein, nährten den hartnäckigen Kern ihres Wesens. Als das Jahr verstrich, sah sie allmählich eine entfernte Möglichkeit, sich eines Tages zu befreien und zurückzuschlagen.
Am Ende des Jahres, als der Winter dem Frühling entgegenging, führte er sie weit in den Süden in die Küstengebirge am Rande des Flachlands von Mijloc. Er stand mit ihr auf einer breiten Felshöhe über einem lieblichen, grünen Tal, einer gartenähnlichen Landschaft mit einem Goldschimmer darüber, die Kraft und Gesundheit ausstrahlte. Sie wußte, sobald sie dieses Tal sah, daß sie diese Gegend einmal besuchen wollte; sie zog sie mit einer Heftigkeit an, der sie sich nicht verschließen konnte. Und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, daß der Noris diesen Frieden und dieses Gute vernichten könnte. Sie blickte zu ihm empor und sah überrascht, wie Zorn und Begierde sein ruhiges Gesicht verzerrten.
Sie sagte nichts, sondern wandte ihren Blick schweigend wieder dem Tal zu. Irgend etwas war da draußen – sie ertastete das Tal mit ihrem Augenfleck und fühlte etwas wie eine Kraft, die dem Noris in den vergangenen Monaten widerstanden hatte, sich gegen sein Eindringen gewehrt und die Schäden behoben hatte, die er anrichtete. In der vergangenen Woche hatte er sie alleine gelassen und seine Zeit damit zugebracht, sein angesammeltes Wissen zu verfeinern; der Turm hatte gebebt von den Kräften, die er gerufen hatte. Voller Zuversicht bezüglich seiner Macht über sie, ließ er sie außerhalb des Turmes spazieren gehen, wann immer sie wollte. Sie ging zum Ufer hinunter und tollte durch die Brandung, setzte sich auf einen Felsen und betrachtete die toten Fische, die am Strand angeschwemmt wurden. Spannung hing in der Luft. Die Welt sammelte ihre Kräfte gegen ihn. Sie fühlte sich stärker als je zuvor, als sie die Rebellion der Erde einsog. Sie stand am Berghang über dem Tal und fühlte, wie die gleiche Art von Kraft von dem Platz da unten zu ihr heraufströmte.
Das ist das Herz des Widerstandes,
dachte sie.
Der Noris ließ eine Hand auf ihre Schulter fallen. Sie fühlte, wie er sich vorbereitete, in sie zu strömen und machte sich bereit zum Widerstand, da der Fluß von unten in sie eindrang und mit ihr gemeinsam gegen sein Eindringen ankämpfte. Sie schrie auf, als er sie heftig ins Gesicht schlug, immer und immer wieder und sie ablenkte, doch sie biß die Zähne zusammen und wehrte ihn ab. Er schlug sie seitlich gegen den Kopf; sie schrie vor Schmerzen, schrie mit jedem harten Schlag auf ihren Augenfleck, weigerte sich jedoch, nachzugeben. Das Tal nährte ihre Kraft. Sie war ein Fels. Es gab keine Stelle, wo er hätte eindringen können.
Zitternd vor Wut und vor Verletztheit grub der Noris seine Finger in ihre Schulter und trug sie zurück zum Turm. Er warf sie auf ihr Bett und starrte auf sie herab, als versuchte er zu verstehen, warum sie ihn verriet. Er beugte sich herab, legte seine Hände sanft auf ihren Kopf, daß der Kummer in seinem Blick ihr
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