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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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blieb stehen, damit sie ihm das aufgerollte Seil vom Arm streifen konnte. »Nun denk doch mal nach, Tutu. Was meinst du denn, könnten wir mit einem Strick, Farbe und diesem Clown anfangen?«
    Das Seil baumelte von ihrer Hand herab; sie schnaufte ein paarmal, weil er ihren Babynamen benutzte und folgte ihm in den Saal. Sie ließ das Seil neben ihrem Vater fallen, trat zurück und preßte die Lippen aufeinander, um ihr Lachen zu unterdrücken.
    Tesc schnitt dem Agli das dichte, schwarze Haar herunter und hatte dabei einige Schwierigkeiten, weil sich sein Messer als Rasierklinge nicht besonders eignete. Ein Paar Parasiten krochen über die fahle Kopfhaut des Aglis. Als Tesc das leise Aufklatschen des Seils hörte, stand er auf und sah Tuli ernst an. Er packte sie bei den Schultern, drehte sie um und schob sie zur Tür. »Geh nach draußen und halte Wache.«
    Tuli wand sich aus seinen Händen und wirbelte herum. »Ich will hier zuschauen.«
    »Tu, was ich dir gesagt habe. Raus!«

Sie senkte den Blick und schlürfte rückwärts zur Türe, ohne ein Auge vom nackten Körper des Aglis zu wenden. Als sie mit Schulter an den Türpfosten stieß, hob sie den Kopf. »Raus!« wiederholte ihr Vater. Sein Gesichtsausdruck sagte ihr, daß jeder Widerspruch zwecklos war, also stapfte sie durch die Halle und schmollte, daß man sie von dem Spaß ausgeschlossen hatte.
    »Nur weil Pap ihn ausgezogen hat.« Sie schnaubte heftig durch die Nase. »Nur weil ich ein Mädchen bin! Ein Mädchen! Wer hat sich denn um den Spitzel gekümmert? Ich. Und jetzt schicken sie mich weg, um meine unschuldigen Augen zu schützen. Pah! Mädchen!« Sie trat nach dem Straßenschmutz blieb an dem kleineren Becken stehen, lehnte sich an den Ran und starrte auf den Haufen fahler Asche und die paar vereinzelten Kohlen, die noch ein bißchen rot glimmten. Über ihr hatte sich die Wolkendecke wieder soweit geschlossen, daß nur TheDoms heller Schein duchbrach, ein verschwommener Kreis stumpfgelben Lichts. Der Wind blies fester und warm; die Nacht war erstickend. Trotz des kräftigen Lufthauchs fühlte sie sich, als hätte jemand eine dicke Decke über sie geworfen. Sie rieb sich die Augen. Sie brannten und fühlten sich geschwollen an .Das Warten fiel ihr schwer, viel schwerer als davonzulaufen oder zu kämpfen, wie sie es vor nicht allzu langer Zeit gemacht hatte. Plötzlich wurde sie müde, ungeheuer müde Die Arme taten ihr weh. Die Beine schmerzten. Sie hätte am liebsten geweint. Sie winkelte die Finger zu Krallen an und hätte gerne jemanden gekratzt, irgend jemanden, ihren Vater und ihren Bruder, weil sie sie alleine draußen warten ließen während sie drinnen mit dem nackten Körper des Aglis ihren Schabernak spielten.
    Sie hörte ein leises, scharrendes Geräusch. Tesc und Teras traten aus dem Eingang und schleiften den Agli hinter sich her. Sie hatten um seinen Leib eine Art Harnisch geschnürt, indem sie das Seil zwischen seinen Beinen und unter seinen Armen hindurchgeführt und das zweite Stück zwischen den Schulterblättern an das Geschirr geknotet hatten. Sie zogen ihn auf Bauch und Gesicht hinter sich her, daß er auf den Fließen der Halle eine Farbspur hinterließ. Er war immer noch bewußtlos. Sein Kopf fiel zur Seite, als sie ihn fallen ließen, sich neben Tuli stellten und die Doppelbalken inspizierten, die aus der Vorderfront über dem Eingang hervorstanden, ein Überbleibsel aus der Zeit, in der das Gebäude als Kornspeicher genutzt worden war. Tesc schaute Teras an. »Fertig?«
    »Augenblick noch.« Teras winkte mit dem Daumen zur Halle. »Er hat seine Unterhosen verloren.« Er bückte sich neben dem Agli, drehte ihn um und pinselte frische Farbe auf dessen Lenden und Geschlechtsteile. Tesc sah eine Weile zu, dann warf er das Ende des Haltestricks über einen der Balken. »Vergiß nicht das Zeichen der Jungfrau«, rief er über die Schulter. »Hab ich.«
    » Dann mach an der Wand weiter. Ich werde ihn hochziehen.« Während der Agli schlaff in seinem Geschirr emporgehoben wurde, wobei ihm die Stricke in das weiche, aber magere Fleisch schnitten, schleppte Teras den Farbeimer ein Stück an der Mauer entlang und begann, Buchstaben an die Lehmziegel zu pinseln. Tesc schlang das Seil um seinen Arm und ging rückwärts an der Wand entlang, bis er zur Macaistange kam. Er schaute sich um und kniff die Augen zusammen, als er sah, wie Tuli ihn mit einem Grinsen von einem Ohr zum anderen beobachtete. »Komm mal hier rüber, Kleines. Binde das für

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