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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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auch im Einzugsgebiet des Ohio und des Mississippi zu örtlichen Überflutungen kommen. Auf längere Sicht wird das ganze kontinentale Entwässerungsnetz überladen werden, was einen ziemlich dynamischen Erosionsprozeß auslösen dürfte. Zum Beispiel …«
    »Einen Moment, bitte«, unterbrach ein anderer. »Wie lange werden diese Regenfälle nach Ihrer Schätzung andauern?«
    Zum erstenmal ließ der Meteorologe eine gewisse Beunruhigung erkennen. »Solange der Wirbel stabil bleibt und sich weder verlagert noch auffüllt«, sagt er, »können wir nicht mit einer Veränderung der Großwetterlage rechnen. Das ist alles, was sich gegenwärtig mit einiger Sicherheit sagen läßt. Die üblichen Theorien für die Entstehung und das weitere Verhalten von Wirbelstürmen scheinen in diesem Fall nicht anwendbar zu sein. Es ist Ihnen sicherlich bekannt, daß wir einen starken Zufluß von Seewasser in das Gebiet des Strudels haben, dem kein entsprechender Abfluß gegenüberzustehen scheint. Das gleiche gilt für die Luftmassen. Und die Energie, die von dem Sturm verbraucht wird, geht beträchtlich über das Angebot hinaus, das unter gewissen Bedingungen in der Atmosphäre akkumuliert wird und in der Folge zur Entstehung normaler Wirbelstürme führen kann.«
    »Also – was tun wir, um die Dinge wieder in den Griff zu bekommen?«
    »Was wir tun sollen?« sagte der Meteorologe kopfschüttelnd. »Im Zusammenhang mit dem Wetter kann man nichts ›tun‹, Sir. Man beobachtet es.«
    »Um Himmels willen, Mann!« Ein mit mehreren Reihen Ordensspangen dekorierter Flottenadmiral warf sich ärgerlich in seinen Sessel zurück. »Sie wollen uns doch nicht sagen, daß wir einfach hier sitzen und zusehen sollen, wie das Land kahlgefegt wird – wenn es nicht vorher weggespült wird!«
    »Die Funktion meines Amtes ist, das Wetter zu melden und Prognosen zu machen, Admiral – nicht, es zu steuern.«
    Der Raum füllte sich mit erregten Stimmen. Schließlich stand der Chefberater des Präsidenten auf und schlug auf den Tisch.
    »Meine Herren, dies bringt uns nicht weiter!« rief er. Zum Meteorologen gewandt, fuhr er fort: »Gibt es irgendwelche Maßnahmen, die Sie empfehlen können? Abwurf von Chemikalien? Auflösung des Wirbels durch eine Fusionsbombe? Irgend etwas?«
    Der Angeredete schüttelte den Kopf. Es blieb einen Moment still.
    »Ich hörte einen Vorschlag«, sagte der Innenminister zögernd. »Wahrscheinlich ist es nur eine verdrehte Idee.«
    »Lassen Sie hören, Sir.«
    »Der Chef unseres Versuchskraftwerks Pasmaquoddie – ich glaube, er heißt Hunnicut – vertritt die Auffassung, daß der Sturm mit der Ausstrahlung drahtloser Energie zusammenhängt. Nach seiner Meldung soll das Sturmzentrum einen großen Teil der Energie aus dem Transmissionsfeld abziehen, was er durch Messungen festgestellt haben will. Er hat den Vorschlag gemacht, das Kraftwerk stillzulegen …«
    »Hört, hört!« bellte ein ziviles Mitglied des Sicherheitsausschusses, ein beleibter Kongreßabgeordneter. »Vielleicht ist der Mann auf der richtigen Spur. Der Vorschlag sollte geprüft werden. Weiß Gott, die Zeit ist gekommen, wo wir nach jedem Strohhalm greifen müssen.«
    »Nun, Sir«, sagte der Innenminister und breitete seine Hände aus, »eine solche Idee kann kaum ernstgenommen werden, wenn Sie mich fragen. Wir können das neue System nicht einfach ausschalten.« Er schilderte die Folgen für die betroffenen Abnehmer, insbesondere für das Zuchthaus Caine Island, wobei er nicht mit düsteren Farben sparte.
    »Die Gefangenen werden also im Dunkeln Krawall machen«, sagte der Abgeordnete. »Ich denke, wir können das überleben.«
    »Es ist mehr daran als nur das …«
    »Ich weiß; es geht auch um den Ruf jener Visionäre, die zehn Milliarden an Steuergeldern in das Projekt der drahtlosen Energie gepumpt haben. Aber sie werden eben leiden müssen. Ich sage, die Anlage sollte stillgelegt und das Resultat beobachtet werden.«
    »Das bedürfte einer Anordnung des Präsidenten.«
    »Dann sehen wir zu, daß wir sie kriegen.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich ringsum. Der Innenminister verließ die Sitzung kopfschüttelnd und mit rotem Gesicht.
     
    Lokrien steigt den Hang herunter, bleibt vor dem rußgeschwärzten Eingang seines Schiffs stehen, aus dem leichter Rauch zieht.
    »Xix – was ist hier geschehen?«
    »Sabotage durch einen Offizier der Flotte«, sagte die Stimme des Schiffs mit einem dünnen, piepsenden Ton.
    »Offizier der Flotte?« Lokrien blickt

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