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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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hundert Metern verließ er den Graben und stieg den Wiesenhang hinauf, den der Suchtrupp zuvor heruntergekommen war.
    Er erreichte den Scheitelpunkt der Anhöhe und sah die Landstraße zweihundert Schritte voraus und etwas unter sich. Drei Wagen parkten dort hintereinander, und neben dem ersten Wagen standen zwei Männer in Regenmänteln auf der Straße. Beide trugen Gewehre unter ihren Armen. Grayle näherte sich der Straße und Fahrzeugen in einem weiten Bogen, brachte den hintersten Wagen zwischen sich und die Wachtposten und konnte ungesehen herankommen. Während die zwei Männer miteinander redeten und nach vorn die Straße überbückten, schob Grayle sich um den Wagen, eine viertürige Limousine mit Polizeimarkierungen und einer hohen Antenne auf dem Dach. Er öffnete die Tür neben dem Fahrersitz, wobei automatisch die Innenbeleuchtung eingeschaltet wurde, und ließ die Frau behutsam auf den Sitz gleiten. Ihr Kopf fiel schlaff auf ihre Schulter. Regenwasser und Blut sickerten über ihr erdbeschmiertes Gesicht. Ihr Atem war sehr schwach.
    Etwas auf den Rücksitzen lenkte Grayles Aufmerksamkeit ab: eine Maschinenpistole lag dort, zusammen mit mehreren Ersatzmagazinen und einem mit Handgranaten behängten Gürtel. Grayle nahm den Gürtel vom Sitz und schnallte ihn um.
    Im gleichen Augenblick hörte er einen Ausruf. Die zwei Männer hatten ihn gesehen und kamen gerannt. Als Grayle hinter die Deckung des Wagenhecks lief, peitschte ein schlechtgezielter Schuß über seinen Kopf weg. Er sprang über den Straßengraben und lief, was er konnte.
    Einen halben Kilometer weiter überquerte er die Straße und floh über freies Feld und Wiesen nach Norden, bis er in den Schutz eines größeren Waldstücks kam. Dort blieb er stehen, hob seinen Kopf und drehte sich langsam um seine Achse, als ob er versuchte, eine Witterung aufzunehmen. Dann wanderte er in nordwestlicher Richtung weiter.
     
4
     
    Zabisky bremste, als die Scheinwerfer des Auburn einen eckigen dunklen Umriß erkennen ließen, der die Straße blockierte. Er hielt zehn Meter vor einem ungefügen, olivgrünen Kettenfahrzeug, das quer zur Fahrtrichtung auf der schmalen Straße stand. Ein Soldat kletterte verspätet aus dem Fahrerhaus des Schützenpanzers, schwenkte eine Signallampe und kam näher. Zabisky kurbelte die Scheibe herunter.
    »Die Straße ist gesperrt«, sagte er. Er trug einen Stahlhelm und einen umgehängten Karabiner.
    »Was ist los?« fragte Zabisky. »Ist die Fahrbahn unterspült oder überschwemmt? «
    »Ein Konvoi kommt durch«, sagte der Soldat. Er stand mit fröstelnd eingezogenen Schultern in seinem grünen Regenumhang, und Wasser lief in dünnen Fäden von der Kante seines Stahlhelms.
    »Ein wilder Wagen, den Sie da haben. Was ist es, eine ausländische Marke?«
    »Nein – ein nachgebauter alter Auburn. Hör zu, Kumpel, wir müssen hier durch, verstehst du. Wir haben es eilig.«
    Der Soldat schüttelte seinen Kopf. »Nichts zu machen. Sie müssen zurück nach Pineville und die Staatsstraße elf nehmen …«
    »Dafür haben wir keine Zeit …«
    »Lassen Sie, John«, sagte Falconer. Er beugte sich herüber. »Wie lange wird die Straße gesperrt bleiben, Soldat?«
    »Keine Ahnung, Mister. Bis das Bataillon durch ist, nehme ich an. Das kann ziemlich lange dauern.«
    »Was geht vor? Manöver?«
    Der Soldat lachte kurz auf. »Haben Sie jemals erlebt, daß ein gewöhnlicher Soldat erfährt, warum er in der Gegend herumrennt? Wir werden mitten in diesem lausigen Sturm hochgejagt, müssen in zehn Minuten in voller Verkleidung antreten und stehen dann die halbe Nacht irgendwo herum und frieren uns den Arsch ab …«
    »Okay, hör auf mit deinem Gequassel.« Ein anderer Mann war unbemerkt über die Straße gekommen, ein großer Kerl mit wohlgenährtem Gesicht und den Streifen eines Stabssergeanten auf dem Helm. »Wir halten hier kein Pfadfindertreffen.« Sein mißtrauischer Blick ging über den Wagen und seine Insassen. »Also, Sie haben es gehört. Nun drehen Sie Ihren Blechhaufen um und fahren Sie weg, bevor ich energisch werden muß.«
    Zabisky bedachte den Sergeanten mit einem langen Blick.
    »Was meinen Sie, Mr. Falconer«, sagte er laut. »Wollen Sie nicht Ihren Freund, den General, anrufen? Wozu haben wir ein Autotelefon?«
    Falconer lächelte. »Das wird nicht nötig sein, John.« Er hob die Straßenkarte von seinen Knien und wedelte damit. »Sergeant, um die Staatsstraße elf zu erreichen, müßten wir fast vierzig Kilometer zurückfahren,

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