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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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aus dem Wald, blieb stehen, setzte sich auf die Hinterläufe und sah sie mit seinen gelben Augen aufmerksam an.
    »Haltet eure Zügel gut fest«, wies Belgarath sie leise an und klopfte seinem plötzlich aufgeregten Pferd beruhigend den Hals.
    Der Wolf sagte nichts, sondern saß lediglich da und beobachtete sie.
    Belgarath erwiderte den steten Blick ruhig, dann nickte er schließlich einmal anerkennend. Der Wolf erhob sich, machte kehrt und lief auf die Bäume zu. Einmal blieb er stehen, blickte sie über die Schulter hinweg an und hob die Schnauze zu dem tiefen Geheul, das die anderen Angehörigen seines Rudels zu ihrer unterbrochenen Jagd zurückrief. Dann war er verschwunden, und nur das Echo seines Heulens blieb zurück.

4
    I n den nächsten Tagen ritten sie ostwärts und stiegen dabei allmählich ab in ein breites, sumpfiges Tal, wo das Unterholz dichter wuchs und die Luft merklich feuchter wurde. Eines Nachmittags gab es ein kurzes Sommergewitter mit heftigen Donnerschlägen, prasselndem Regen und Wind, der in den Bäumen heulte, sie schüttelte und Blätter und Zweige vom Unterholz riß und sie zwischen den dunklen Stämmen umherwirbelte. Aber das Gewitter verzog sich bald, und die Sonne kam wieder heraus. Danach blieb das Wetter schön, und sie kamen gut voran.
    Garion fühlte sich seltsam unvollständig auf ihrer Reise und ertappte sich gelegentlich dabei, daß er nach fehlenden Freunden Ausschau hielt. Die lange Suche nach dem Auge hatte ihm eine Art Muster eingeprägt, ein Gefühl für richtig und falsch, und diese Reise fühlte sich eben falsch an. Zum Beispiel war Barak nicht bei ihnen, und die Abwesenheit des großen, rotbärtigen Cherekers vermittelte Garion ein seltsames Gefühl der Unsicherheit. Er vermißte auch den habichtgesichtigen schweigenden Hettar und die gepanzerte Gestalt Mandorallens, der immer vorneweg ritt, mit seinem silberblauen Banner an der Lanze. Er sehnte sich nach Durnik dem Schmied, und er vermißte sogar Ce’Nedras boshafte Sticheleien. Was in Riva geschehen war, kam ihm immer unwirklicher vor, und die komplizierte Zeremonie, die seine Verlobung mit der unmöglichen kleinen Prinzessin begleitet hatte, begann in seiner Erinnerung zu verblassen wie ein halbvergessener Traum.
    Eines Abends, nachdem die Pferde angepflockt waren, sie ihre Abendmahlzeit zu sich genommen und sich in die Decken gewickelt hatten, um zu schlafen, erkannte Garion jedoch endlich die zentrale Leere, die in sein Leben getreten war. Tante Pol war nicht bei ihnen, und sie fehlte ihm schrecklich. Seit seiner Kindheit hatte er gefühlt, daß – solange sie bei ihm war – nichts wirklich schiefgehen konnte, was sie nicht wieder in Ordnung bringen konnte. Ihre ruhige, stete Gegenwart war dasjenige gewesen, an das er sich immer geklammert hatte. So deutlich, als stünde sie vor ihm, konnte Garion ihr Gesicht sehen, die strahlenden Augen und die weiße Locke an ihrer Schläfe. Die plötzliche Sehnsucht nach ihr überfiel ihn wie ein heftiger Schmerz.
    Alles wirkte ohne sie verkehrt. Sicher, Belgarath war da, und Garion war überzeugt, daß sein Großvater mit jeder rein physischen Gefahr fertig werden konnte, aber es gab auch andere, weniger offensichtliche Gefahren, die der alte Mann entweder außer acht ließ oder die er lieber ignorierte. An wen sollte Garion sich zum Beispiel wenden, wenn er Angst hatte? Angst zu haben gefährdete zwar nicht Leib oder Leben, aber es war trotzdem eine Wunde, und manchmal sogar eine sehr tiefe und ernste. Tante Pol war immer in der Lage gewesen, seine Ängste zu bannen, aber nun war sie nicht da, und Garion fürchtete sich und konnte es nicht einmal zugeben. Er seufzte und zog die Decken enger um sich. Dann fiel er in einen unruhigen Schlaf.
    Einige Tage später erreichten sie gegen Mittag die östliche Gabelung des Cordu, einen breiten, schmutzigbraunen Fluß, der durch ein dichtbewachsenes Tal nach Süden zur Hauptstadt Yar Nadrak floß. Das hellgrüne, hüfthohe Gestrüpp wuchs auf einem mehrere hundert Meter breiten Streifen auf beiden Ufern, schlammverkrustet von den Hochwassern der Schneeschmelze im Frühjahr. In der schwülen Luft hingen ganze Wolken von Mücken und Moskitos.
    Ein mürrischer Fährmann setzte sie über zu dem Dorf am anderen Ufer. Als sie die Pferde von der Fähre herunterführten, sagte Belgarath leise: »Wir sollten hier unsere Richtung ändern. Wir trennen uns. Ich werde Proviant besorgen, und ihr zwei sucht die Taverne. Seht zu, daß ihr ein paar

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