Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Silk ihm. »Er ist mein Lehrling. Ich unterweise ihn in dem Geschäft.«
    »Worin? Im Stehlen oder Spionieren?«
    Silk zuckte die Achseln. »Es läuft auf dasselbe hinaus. Yarblek sagt, daß Ihr mich sprechen wolltet. Ich nehme an, es geht eher um gegenwärtige Dinge als um frühere Mißverständnisse.«
    »Du denkst schnell, Kheldar«, sagte Drosta anerkennend. »Ich brauche deine Hilfe und ich bin bereit, dafür zu bezahlen.«
    Silk grinste. »Ich liebe das Wort ›bezahlen‹.«
    »Das habe ich gehört. Weißt du, was hier in Gar og Nadrak vor sich geht?« Drostas Augen blickten durchdringend, und seine zur Schau getragene Lasterhaftigkeit war völlig von ihm abgefallen.
    »Ich bin schließlich im Geheimdienst, Euer Majestät«, erklärte Silk.
    Drosta grunzte, stand auf und ging zu einem Tisch, auf dem eine Karaffe Wein und Gläser standen. »Etwas zu trinken?« fragte er.
    »Warum nicht?«
    Drosta füllte vier Gläser, nahm sich eins und schritt mit zorniger Miene im Zimmer auf und ab. »Ich kann das nicht gebrauchen, Kheldar«, brach es aus ihm hervor. »Meine Familie hat Generationen – Jahrhunderte – damit verbracht, Gar og Nadrak den Klauen der Grolims zu entreißen. Jetzt sind sie dabei, uns wieder in heulendes Barbarentum zurückzuzerren, und ich kann nichts dagegen tun. Eine Viertelmillion Malloreaner treiben sich nach ihrem Gutdünken innerhalb unserer Grenzen herum, und im Süden steht eine Armee, die ich nicht einmal zählen kann. Wenn ich auch nur ein Wort des Protestes von mir gebe, wird ’Zakath mein Reich mit einem Faustschlag zertrümmern.«
    »Würde er das wirklich tun?« fragte Silk und setzte sich an den Tisch.
    »Mit ebensowenig Skrupeln wie du eine Fliege totschlagen würdest«, antwortete Drosta. »Bist du ihm je begegnet?«
    Silk schüttelte den Kopf.
    »Dann hast du Glück gehabt«, sagte Drosta schaudernd. »Taur Urgas ist verrückt, und so sehr ich ihn auch hasse, er ist wenigstens noch menschlich. ’Zakath besteht aus Eis. Ich muß mit Rhodar in Verbindung treten.«
    »Aha«, machte Silk. »Darum geht es also.«
    »Du bist zwar ein ganz netter Kerl, Kheldar«, meinte Drosta trocken, »aber nur um des Vergnügens deiner Gesellschaft willen, würde ich mir nicht all die Mühe machen. Du mußt Rhodar meine Nachricht überbringen. Ich habe versucht, ihm eine Botschaft zu schicken, aber ich erreiche ihn nie. Er bleibt nie lange genug an einem Ort. Wie kann sich ein so fetter Mann nur so verdammt schnell bewegen?«
    »Er täuscht«, sagte Silk knapp. »Was genau habt Ihr im Sinn?«
    »Eine Allianz«, antwortete Drosta unumwunden. »Ich stehe mit dem Rücken zur Wand. Entweder ich verbünde mich mit Rhodar, oder ich werde verschluckt.«
    Silk setzte behutsam sein Glas ab. »Das ist ein sehr weitreichender Vorschlag, Eure Majestät. In der gegenwärtigen Lage würde es sehr viel Überzeugungskraft kosten, so etwas zu vereinbaren.«
    »Deswegen habe ich auch nach dir geschickt, Kheldar. Wir sehen dem Ende der Welt entgegen. Du mußt zu Rhodar gehen und ihn dazu überreden, daß er seine Armee von der thullischen Grenze zurückzieht. Sorge dafür, daß dieser Wahnsinn aufhört, ehe es zu spät ist.«
    »König Drosta, meinen Onkel von irgend etwas zu überzeugen übersteigt meine Fähigkeiten«, antwortete Silk vorsichtig. »Es schmeichelt mir, daß Ihr glaubt, ich hätte soviel Einfluß auf ihn, aber normalerweise spielt es sich zwischen uns eher umgekehrt ab.«
    »Verstehst du denn nicht, was passiert, Kheldar?« König Drostas Stimme klang zornig, und er gestikulierte beim Sprechen heftig mit den Armen. »Unsere einzige Überlebenschance besteht darin, alles zu vermeiden, was den Murgos und den Malloreanern einen Grund gibt, sich zu verbünden. Wir sollten alles daran setzen, Unfrieden zwischen ihnen zu stiften, statt sie mit einem gemeinsamen Feind zu versorgen. Taur Urgas und ’Zakath hassen sich mit einer schon fast heiligen Inbrunst. Es gibt mehr Murgos als Sandkörner und mehr Malloreaner als Sterne am Himmel. Die Grolims können so lange ihr Geschwätz vom Erwachen Toraks plärren, bis ihnen die Zunge abfällt, aber Taur Urgas und ’Zakath haben nur aus einem Grund das Feld betreten – jeder will den anderen vernichten und sich zum Großkönig von Angarak machen. Sie steuern direkt auf einen Krieg mit gegenseitiger Auslöschung zu. Wenn wir uns nicht einmischen, können wir sie beide auf einmal loswerden.«
    »Ich glaube, ich verstehe, was Ihr meint«, murmelte

Weitere Kostenlose Bücher