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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hätte, daß meine vorwitzigen Ärzte mein Leben retten würden. Sobald ich wieder auf den Beinen bin, werde ich zu meinem Clan zurückkehren. Ich werde dich nie mehr mit meinen törichten Ausbrüchen belästigen.«
    Hettar sah auf sie hinunter, sein scharf geschnittenes Gesicht zeigte keine Regung. »Ich glaube nicht, daß mir das gefallen würde«, sagte er, zärtlich ihre Hand nehmend. »Wir haben viel miteinander zu besprechen. Jetzt ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort, aber versuche nicht, dich vor mir zu verstecken.«
    »Du willst nur freundlich zu mir sein.« Sie seufzte.
    »Nein. Praktisch. Durch dich habe ich etwas, an das ich denken kann, außer nur daran, Murgos zu töten. Ich brauche wahrscheinlich eine Weile, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, aber wenn ich darüber nachgedacht habe, müssen wir unbedingt miteinander reden.«
    Sie biß sich auf die Lippen und versuchte, ihr Gesicht abzuwenden. »Was für ein törichtes Durcheinander ich angerichtet habe«, sagte sie. »Wenn ich jemand anders wäre, würde ich mich auslachen. Es wäre wirklich besser, wenn wir uns nie mehr sähen.«
    »Nein«, widersprach er entschieden, immer noch ihre Hand haltend, »das wäre es nicht. Und versuche nicht, mir davonzulaufen, weil ich dich doch finde – und wenn ich jedes Pferd in Algarien nach dir suchen lassen muß.«
    Sie sah ihn erstaunt an.
    »Schließlich bin ich Sha-Dar, erinnerst du dich? Pferde tun, was ich ihnen sage.«
    »Das ist unfair«, protestierte sie.
    Er lächelte sie spöttisch an. »Und Garion zu bitten, mich zu verzaubern, war was?«
    »O je.« Sie errötete.
    »Sie muß jetzt ruhen«, sagte Ariana. »Ihr könnt sie morgen wieder besuchen.«
    Als sie draußen auf dem Flur waren, wandte sich Ce’Nedra an den hochgewachsenen Mann. »Du hättest ihr ruhig etwas Ermunterndes sagen können«, schalt sie ihn.
    »Das wäre verfrüht gewesen«, erwiderte er. »Wir sind ein eher zurückhaltendes Volk, Prinzessin. Wir sagen nicht einfach etwas, nur um zu reden. Adara versteht mich schon.« Hettar wirkte so grimmig wie immer, sein scharfgeschnittenes Gesicht war streng, seine mähnengleiche Skalplocke floß über seine lederbekleideten Schultern. Seine Augen blickten jedoch etwas weicher, und zwischen seinen Brauen stand eine leicht verwirrte Falte. »Wollte Polgara dich nicht sehen?« fragte er.
    Es war eine höfliche, jedoch unmißverständliche Entlassung.
    Ce’Nedra stapfte davon, entrüstet vor sich hin murmelnd über den Mangel an Rücksicht, der die männliche Hälfte der Bevölkerung befallen zu haben schien.
    Die Dame Polgara saß gelassen in ihrem Zimmer und wartete.
    »Nun?« fragte sie, als die Prinzessin eintrat. »Möchtest du es mir erklären?«
    »Was erklären?«
    »Die Dummheit, die Adara fast das Leben gekostet hätte.«
    »Du glaubst doch nicht, daß es meine Schuld war«, protestierte Ce’Nedra.
    »Wessen Schuld war es dann? Was hattet ihr da draußen zu suchen?«
    »Wir haben nur einen kleinen Ausritt gemacht. Es ist so langweilig, immer eingesperrt zu sein.«
    »Langweilig. Was für ein faszinierender Grund, seine Freunde zu töten.«
    Ce’Nedra starrte sie mit offenem Mund an. Plötzlich wurde sie sehr blaß.
    »Warum glaubst du wohl, haben wir diese Festung gebaut, Ce’Nedra? Doch deswegen, weil sie uns einen gewissen Schutz bietet.«
    »Ich wußte nicht, daß es da draußen Murgos gibt«, jammerte die Prinzessin.
    »Hast du dir denn die Mühe gemacht, das vorher herauszufinden?«
    Die volle Bedeutung dessen, was sie getan hatte, brach plötzlich über Ce’Nedra herein. Sie begann heftig zu zittern und hielt sich eine Hand vor den Mund. Es war ihre Schuld! Wie sie es auch drehen und wenden mochte, um der Verantwortung zu entgehen, ihre Dummheit hatte um ein Haar eine ihrer liebsten Freundinnen getötet. Adara hatte fast mit ihrem Leben für ihre kindische Gedankenlosigkeit bezahlt. Ce’Nedra vergrub ihr Gesicht in den Händen und brach in Tränen aus.
    Polgara ließ sie einige Minuten weinen, um ihr genügend Zeit zu lassen, daß sie ihre Schuld akzeptieren konnte, und als sie schließlich sprach, lag keine Spur von Verzeihung in ihrer Stimme. »Tränen können das Blut nicht fortwaschen, Ce’Nedra«, sagte sie. »Ich hatte gedacht, daß ich zumindest anfangen könnte, deinem Urteil zu trauen, aber es scheint, daß ich mich geirrt habe. Du kannst jetzt gehen. Ich glaube nicht, daß ich dir heute abend noch etwas zu sagen habe.«
    Schluchzend floh die

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