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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ein Verhalten, das für sie ganz untypisch war. Sie nahm den locker geflochtenen Strohhut ab, den ein gefangener Thull für sie angefertigt hatte und blickte zum Himmel hinauf.
    »Zieh den Hut wieder auf, Ce’Nedra«, befahl Polgara. »Ich möchte nicht, daß du einen Sonnenstich bekommst.«
    Gehorsam setzte Ce’Nedra den Hut wieder auf. »Er kommt zurück«, sagte sie, auf einen Punkt hoch am Himmel deutend.
    »Wollt Ihr mich entschuldigen?« bat General Varana und wandte sich zum Gehen.
    »Ihr seid albern, Varana«, sagte Rhodar zu dem Tolnedrer. »Warum weigert Ihr Euch beharrlich einzugestehen, daß er Dinge tun kann, die Ihr nicht glauben wollt?«
    »Das ist eine Frage des Prinzips, Eure Majestät«, antwortete der General. »Tolnedrer glauben nicht an Zauberei. Ich bin Tolnedrer, also gebe ich nicht zu, daß so etwas existiert.« Er zögerte. »Ich muß jedoch gestehen, daß seine Informationen überraschend genau sind – wie immer er sie auch erhält.«
    Ein großer, blaugebänderter Habicht fiel plötzlich wie ein Stein vom Himmel, schlug erst im letzten Moment mit den Flügeln und ließ sich dann unmittelbar vor ihnen auf dem Boden nieder.
    General Varana drehte sich resolut um und betrachtete mit scheinbar größtem Interesse einen einförmigen Hügel in der Nähe.
    Der Habicht begann zu flimmern und sich zu verändern, während er noch seine Flügel zusammenlegte. »Haltet ihr schon wieder?« fragte Beldin gereizt.
    »Wir müssen die Truppen ausruhen lassen, Onkel«, erwiderte Polgara.
    »Dies ist kein Sonntagsspaziergang, Pol«, entgegnete Beldin. Er begann, sich unter einem Arm zu kratzen, wobei er die Luft mit einer Reihe kräftiger Flüche verpestete.
    »Was hast du denn?« fragte Polgara sanft.
    »Läuse«, grunzte er.
    »Woher hast du denn bloß Läuse?«
    »Ich habe ein paar andere Vögel besucht, um sie zu fragen, ob sie etwas gesehen hätten. Ich glaube, ich habe sie mir in einem Geiernest eingefangen.«
    »Was ist bloß in dich gefahren, daß du dich mit Geiern abgibst?«
    »Geier sind gar nicht so übel, Pol. Sie üben eine notwendige Funktion aus, und die Küken haben sogar einen gewissen Charme. Die Geierin hatte an einem toten Pferd etwa sechzig Meilen südlich von hier gefressen. Nachdem sie mir davon erzählt hatte, bin ich hingeflogen und habe es mir angesehen. Eine Kolonne Murgos kommt aus dieser Richtung.«
    »Wie viele?« fragte General Varana rasch, ohne sich jedoch umzudrehen.
    »Etwa tausend.« Beldin zuckte mit den Schultern. »Sie marschieren sehr schnell. Wahrscheinlich seht ihr sie morgen früh.«
    »Tausend Murgos sind kein Grund zur Sorge«, sagte König Rhodar stirnrunzelnd. »Nicht für eine Armee dieser Größe. Aber was hat es für einen Sinn, tausend Mann zu opfern? Was erhofft Taur Urgas damit zu erreichen?« Er wandte sich an Hettar. »Könntest du bitte nach vorn reiten und Korodullin und den Baron von Vo Mandor zu uns bitten? Ich glaube, wir sollten eine Besprechung abhalten.«
    Hettar nickte und galoppierte in Richtung der schimmernden Reihen der mimbrischen Ritter davon, die die Spitze der Armee bildeten.
    »Waren Grolims bei den Murgos, Onkel?« fragte Polgara den schmutzigen Buckligen.
    »Nein, es sei denn, sie waren gut versteckt«, antwortete er. »Ich habe allerdings nicht allzu gründlich nach ihnen gesucht. Ich wollte mich nicht verraten.«
    General Varana beendete abrupt seine Betrachtung des Hügels und drehte sich um. »Mein erster Gedanke ist, daß die Murgos eine Geste von Taur Urgas sind. Wahrscheinlich will er es sich nicht mit König Gethel verderben, und da die Malloreaner Thull Zelik nicht verlassen wollen, kann er einen Vorteil gewinnen, wenn er ein paar Truppen opfert, die bei der Verteidigung der thullischen Dörfer und Städte helfen sollen, die wir zerstören.«
    »Das ergibt einen Sinn, Rhodar«, pflichtete Anheg ihm bei.
    »Vielleicht«, meinte Rhodar zweifelnd. »Aber Taur Urgas denkt nicht wie ein vernünftiger Mensch.«
    König Korodullin galoppierte heran, flankiert von Mandorallen und dem Baron von Vo Ebor. Ihre Rüstungen glitzerten im Sonnenlicht, und alle drei waren rot und sahen in ihren Stahlpanzern recht elend aus.
    »Wie könnt ihr das nur aushalten?« fragte Rhodar.
    »Gewohnheit, Eure Majestät«, erwiderte Korodullin. »Die Rüstung bringt zwar einige Unbequemlichkeiten mit sich, doch wir haben gelernt, diese zu ertragen.«
    General Varana erläuterte ihnen rasch die Lage.
    Mandorallen zuckte mit den Schultern. »Das ist nur

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