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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Prinzessin.

14
    S ieht es hier überall so aus?« fragte König Anheg, als die Armee durch eins der flachen, kiesübersäten Täler marschierte, das von kahlen, sonnenverbrannten Bergen umgeben war, die in der flimmernden Hitze zu tanzen schienen. »Ich habe noch keinen Baum gesehen, seit wir die Befestigungen verlassen haben.«
    »In etwa sechzig Meilen ändert sich die Landschaft, Eure Majestät«, antwortete Hettar leise, der entspannt in der glühenden Sonne im Sattel saß. »Wir treffen auf Bäume, wenn wir von der Hochebene absteigen. Es sind nur niedrige, verkrüppelte Sträucher, aber sie bieten etwas Abwechslung von dieser Eintönigkeit.«
    Hinter ihnen dehnte sich meilenweit die Armee, durch die Weite der Landschaft zu einer dünnen Linie verkleinert und eher an den gelben Staubwolken zu erkennen, die von Tausenden von Füßen aufgewirbelt wurden, als durch die einzelnen Gestalten der Männer und Pferde. Die cherekischen Schiffe holperten, mit Leinwand verhüllt, auf ihren niedrigen Schlittenkarren über den felsigen Grund, und der Staub hing in der erstickenden Hitze über allem wie eine schwere Decke.
    »Ich würde jetzt viel für ein bißchen Wind geben«, sagte Anheg sehnsüchtig, sich das Gesicht abwischend.
    »Es bleibt besser, wie es ist, Anheg«, meinte Barak. »Hier gibt es öfters einen Sandsturm.«
    »Wie weit ist es noch bis zum Fluß?« fragte König Rhodar kläglich und blickte auf die unveränderte Landschaft ringsum.
    Die Hitze war für den korpulenten Monarchen kaum zu ertragen. Sein Gesicht war tiefrot und er schweißgebadet.
    »Noch etwa hundert Meilen«, antwortete Hettar.
    General Varana kam auf seinem kastanienbraunen Hengst von der Vorhut zurück. Der General trug einen kurzen Lederrock und einen schlichten Brustharnisch mit passendem Helm, die nichts über seinen Rang aussagten. »Die mimbratischen Ritter haben gerade wieder eine Gruppe von Murgos aufgestöbert«, berichtete er.
    »Wie viele?« fragte Rhodar.
    »Etwa zwanzig. Drei oder vier sind entkommen, aber die Algarier jagen sie.«
    »Sollten unsere Patrouillen nicht weiter ausschwärmen?« schlug König Anheg vor, der sich wieder einmal den Schweiß vom Gesicht wischte. »Die Schiffe sehen nun mal nicht allzusehr nach Wagen aus. Ich möchte mir nicht unbedingt den Weg flußabwärts erkämpfen – falls wir je zum Fluß kommen.«
    »Ich habe schon Leute dort draußen, Anheg«, beruhigte König Cho-Hag ihn.
    »Hat schon jemand Malloreaner gesehen?« erkundigte sich Anheg.
    »Bis jetzt noch nicht«, antwortete Cho-Hag. »Bislang sind wir nur auf Thulls und Murgos gestoßen.«
    »Sieht aus, als bliebe ’Zakath in Thull Zelik«, fügte Varana hinzu.
    »Ich wünschte, ich wüßte mehr über ihn«, sagte Rhodar.
    »Die Gesandten des Kaisers berichten, daß er sehr zivilisiert sei«, erzählte Varana, »kultiviert, weltgewandt und sehr höflich.«
    »Ich bin sicher, er hat noch eine andere Seite«, widersprach Rhodar. »Die Nadraker haben Angst vor ihm, und es braucht schon viel, um einen Nadraker zu ängstigen.«
    »Solange er in Thull Zelik bleibt, ist mir egal, was für ein Mann er ist«, erklärte Anheg.
    Oberst Brendig kam von den Infanterieregimentern und Wagen nach vorn. »König Fulrach bittet, daß wir die Kolonne für eine Rast halten lassen«, sagte er.
    »Schon wieder?« fragte Anheg gereizt.
    »Wir sind zwei Stunden lang marschiert, Eure Majestät«, legte Brendig dar. »In dieser Hitze und bei dem Staub zu marschieren ist für die Infanterie sehr anstrengend. Die Männer wären im Kampf kaum noch von Nutzen, wenn sie vom Marschieren bereits völlig erschöpft sind.«
    »Haltet die Kolonne an, Oberst«, bat Polgara den sendarischen Baron. »In diesen Dingen können wir uns absolut auf Fulrachs Urteil verlassen.« Sie wandte sich an den König von Cherek. »Sei nicht so mürrisch, Anheg«, tadelte sie.
    »Ich werde bei lebendigem Leibe gekocht, Polgara«, klagte er.
    »Versuch doch mal, ein paar Meilen weit zu laufen«, schlug sie ihm sanft vor. »Das vermittelt dir vielleicht eine gewisse Vorstellung davon, wie es der Infanterie geht.«
    Anheg sah sie finster an, sagte aber nichts mehr.
    Prinzessin Ce’Nedra zügelte ihr schweißnasses Pferd, als die Kolonne stehenblieb. Seit Adara verwundet worden war, hatte die Prinzessin nur wenig gesprochen. Das schreckliche Gefühl, für die böse Verletzung ihrer Freundin verantwortlich zu sein, hatte sie sehr ernüchtert, und sie hatte sich in ein Schneckenhaus zurückgezogen,

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