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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Wir haben es vor zwei Stunden aus McMurdo erfahren, daß dort zwei Hercules stehen. Damit ist es natürlich viel einfacher, das gesamte Material auf den Eisberg zu schaffen, als mit unseren Hubschraubern. Die Frage ist nur, ob diese Riesendinger auf dem Eisfeld landen können.«
    »Es sind die besten Eispiloten, die wir haben. Die Navy sagt, sie starten und landen auf dem Eis wie auf dem Kennedy Airport. Die dritte Maschine kommt von Pearl Harbor zu Ihnen. Herbert, wann hissen Sie die Flagge auf dem Berg?«
    »Morgen, Louis. Commander Brooks und Lieutenant Henderson werden es übernehmen. Sergeant Buttler wird es filmen. Ein Jammer, daß wir diesen Film nie werden zeigen dürfen. Die Nation würde stolz sein.«
    »Wirklich ein Jammer. Ich rufe gleich den Präsidenten an, er will über alles unterrichtet werden.«
    Gegen Abend kamen die beiden Aufklärer von McMurdo zurück und landeten auf dem Flugdeck, aufgefangen von den federnden Gummiseilen. Mit Jubel und Winken wurden sie empfangen.
    »Jetzt wird es ernst, Virginia«, sagte Henderson. Er stand mit ihr windgeschützt unter einem der Aufbauten und sah zu, wie die Flugzeuge zu den Liften fuhren, die Flügel hochgeklappt wurden und alles im riesigen Bauch des Trägers verschwand. »So glücklich ich bin, daß du hier bist, mir wäre es jetzt lieber, du wärst in San Francisco geblieben.«
    »Dann hätten wir uns nie kennengelernt, Ric.«
    »Das stimmt, ich bin ein dummer Kerl. Ich sollte ›Big Johnny‹ küssen.«
    Sie lachte und lehnte den Kopf an seine Schulter. »Er hat nichts davon. Halte dich lieber an mich.«
    Lieutenant Alan Cobb, der gerade vorbeiging, blieb stehen und warf einen langen Blick auf Virginia und dann auf Henderson. Cobb war in der kleinen Gruppe, die als erste den Eisberg betreten und die ersten Isolierbaracken bauen sollte. Er war ein großgewachsener, sportlicher, durchtrainierter Mann mit einem kantigen Gesicht und meerblauen Augen und stolz darauf, zu einer Pioniersondereinheit zu gehören, die damals, in Vietnam, in aller Munde war wegen ihrer Spezialität, unterirdische Bunkeranlagen des Vietkong auszuräuchern. Viele hatten sie Helden genannt, die meisten aber Kopfjäger. Es war eine gehaßte Truppe gewesen, ein Haufen gnadenloser Killer in Uniform. Das war nun zwar lange her, aber auch wer jetzt in dieser Truppe diente, fühlte sich als etwas Besonderes und benahm sich auch so.
    »Adam und Eva«, sagte Cobb gehässig. »Ihr habt Mut.«
    »Gehen Sie weiter, Alan«, knurrte Henderson.
    »2.500 geile Jungs an Bord und nur eine Frau. Haben Sie keine Angst, Ric, daß Ihnen nicht eines Tages ein Messer zwischen den Rippen steckt? Und Sie, schöne Lady, bekommen einen Sack über den Kopf, und dann hören Sie bloß auf zu zählen, wie viele Männer über Sie herfallen. Erwischen wird man doch keinen.«
    »Alan, man sollte Ihnen in die Schnauze hauen!« sagte Ric ruhig. »Aber dazu sollten wir erst die Uniform ausziehen.«
    »Der Kleine bläht sich auf und wird zum Gummitiger! Wenn Sie ein neues Gebiß wollen, Ric – ich bin bereit. Wir treffen uns im Boxsaal von Block II. Einverstanden? Ganz offiziell verbiege ich Ihnen Ihre Visage! Standen Sie schon mal im Boxring?«
    »Wie wäre es, Lieutenant«, sagte Virginia und lächelte ihn an, »wenn wir zwei in den Ring steigen?«
    »Sofort!« Cobb rieb sich die Hände. »Aber dann ohne Handschuhe und Bandagen. Da will ich was zwischen die Finger nehmen.« Er kam langsam näher, musterte Virginia mit unverschämten Blicken und blieb nahe vor ihr stehen. Henderson beachtete er gar nicht. Für ihn war er ein Gegenstand, der allenfalls im Wege stand. »Brauchen wir dazu einen Boxring, Kleine? Ich kann Ihnen da eine gemütlichere Matte nennen.«
    »Noch ein Wort, Alan!« sagte Ric warnend.
    »Halt's Maul, Kleiner, wenn Große sprechen.« Cobb streckte die Hand nach Virginia aus, aber weiter kam er nicht. Plötzlich schwebte er in der Luft, vollführte eine Drehung und landete dann wieder auf Deck, hart auf die linke Schulter aufprallend. Er war zwar sofort wieder mit einem wilden Satz auf den Beinen, aber er wich zwei Schritte von Virginia zurück und preßte die rechte Hand auf das Schultergelenk. »Verdammt«, keuchte er, »wo hast du das gelernt?«
    »Das war der einfachste Griff, Lieutenant«, sagte sie ruhig. »Beim nächstenmal wird es Karate sein.«
    »Auch da kann ich mithalten! Heute hast du mich damit überrascht, Kleine!«
    »Ich warne Sie, Cobb!« Virginia lächelte ihn wieder an, und jetzt

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