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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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geantwortet –«
    »›Was sind fünf Wochen? Es soll nie aufhören!‹ Und dann sind wir wieder ins Bett gestiegen.« Sie wandte sich ab, ging ins Haus zurück und zog den Mundschutz herunter. »Ich hätte nie gedacht, Ric, daß ich so lieben kann. Ich bin ja unersättlich. Sag es mir, Ric: ›Du bist eine Unersättliche! Du kannst einen töten mit deiner Unersättlichkeit!‹ Sag es.«
    »Ich liebe dich, Virginia.«
    Sie umarmten und küßten einander wieder, als hätten sie sechs Wochen lang danach gehungert, aber als Ric sie wieder zum Bett tragen wollte, wehrte sie sich, lief lachend vor ihm weg, schlüpfte durch die Schlafzimmertür und schloß blitzschnell von innen ab.
    Henderson klopfte mit den Fäusten dagegen. »Mach auf«, rief er dabei. »Gina, mach auf. Wir müssen weiterträumen, der Wind kommt wieder.«
    »Lügner! Die Sonne scheint, alles ist wie eine glitzernde Märchenstadt. Geh in die Küche und koch einen starken Kaffee, back die Brötchen auf, setz Honig und Wurst und Erdnußbutter auf den Tisch, brate Spiegeleier, für jeden zwei Stück, und vergiß nicht den Speck dabei, und wenn du fertig bist, rufst du: ›Liebling, wir können frühstücken …‹«
    »Erst einen Kuß. Das ist, als wenn man einen Motor anwirft …«
    »Du hast sechs Wochen lang deinen Motor angeworfen, aber dich immer bedienen lassen. Jetzt bist du dran, Ric Henderson!«
    Sie lachte laut, und Henderson gab es auf, an die Tür zu klopfen und um einen Kuß zu betteln, wohl wissend, daß es nicht bei einem Kuß bleiben würde. Er ging hinüber in die Küche, setzte Wasser auf, heizte den kleinen Backofen vor und begann, den Tisch zu decken. Während er aus dem Kühlschrank die Brötchen holte – es gab wirklich in fast jedem Haus einen Kühlschrank, obgleich draußen über 40 Grad minus waren, aber ein Kühlschrank gehört nun mal zum amerikanischen Leben –, klopfte es kurz, und Commander Brooks kam herein. An seinem Pelz hingen kleine Eiszapfen.
    »Ric der Hausvater!« rief er und musterte Henderson, wie er die Brötchen zum Aufwärmen in den Backofen legte. »Ein völlig neues Henderson-Bild!«
    »Sie sollten erst mal sehen, wie perfekt ich abwaschen und staubsaugen kann, Commander. Alles Übungen für den Ernstfall, daß ich mal heirate. Die zukünftige Mrs. Henderson muß noch lange mitarbeiten, wenn wir uns ein Häuschen leisten wollen. Arbeitsteilung ist dann selbstverständlich.«
    »Ric, es geht aufwärts.« Brooks legte seinen Pelz ab und warf einen Blick ins Wohnzimmer. »Virginia ist nicht da?«
    »Doch, im Schlafzimmer.«
    »Störe ich, mein Lieber?« Brooks grinste breit. »Frühstück im Bett, was? Daran habt ihr euch in den sechs Wochen wohl gewöhnt?«
    »Sie hat sich eingeschlossen, Commander.« Henderson zuckte mit den Schultern. »Mit der Sonne kam die Enthaltsamkeit zurück.«
    »Trotzdem sind Sie ein Glückspilz, Ric.« Brooks setzte sich auf einen Stuhl neben dem Backofen und beobachtete die Brötchen. »Ich bin gekommen, um Ihnen als erster zu gratulieren.«
    »Wozu? Der Heiratstermin steht noch nicht fest.«
    »Hat General Seymore Sie noch nicht angerufen?«
    »Nein, Commander.« Henderson, der gerade ein Stück Butter in die Butterdose legte, ließ das Messer auf die Tischplatte fallen. »Sagen Sie bloß –«
    »Genau das ist es! Washington hat erstaunlich schnell reagiert. Ich freue mich für Sie, Ric, und für Virginia … Herr Oberleutnant …«
    »Muß ich Ihnen jetzt um den Hals fallen, Jim?«
    »Das heben Sie sich für Virginia auf. Ich nehme an, daß Seymore Sie auf den Flugzeugträger kommen läßt, um Ihnen die Ernennungsurkunde zu überreichen.« Brooks erhob sich und bekam eine feierliche Stimme. »Und ich tue noch eins drauf: Ric, ich übergebe Ihnen hiermit die zweite Staffel des Geschwaders und den Befehl über die auf ›Big Johnny‹ eingesetzten Hubschrauber.« Er kam auf Henderson zu, drückte ihm die Hand, und dann, in einer Aufwallung von Rührung, zog er ihn an sich und umarmte ihn. »Junge, darauf hast du lange warten müssen, aber man schlägt ja auch einem Vorgesetzten nicht so ohne weiteres in die Fresse.« Er beendete die Umarmung mit einem Stoß in die Rippen und zeigte auf die Brötchen im Backofen. »Ric, damit überzeugen Sie Virginia aber nicht. Ihre Brötchen sind halbverbrannt und sicherlich knochenhart!«
    »Du lieber Himmel!« Henderson riß die Backofentür auf, schaufelte die Brötchen in einen geflochtenen Brotkorb und drückte ein Brötchen mit dem Daumen

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