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Duell: Island Krimi (German Edition)

Duell: Island Krimi (German Edition)

Titel: Duell: Island Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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Viðar war feuerrot im Gesicht, und seine Stimme klang ungewöhnlich schrill.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie.
    »Nein, nein, ich hatte nur den Termin vergessen«, sagte Viðar und räusperte sich. »Vielen Dank. Die Besprechung hier hat sich etwas in die Länge gezogen, aber wir sind bald fertig. Fangt ruhig ohne mich an, ich komme gleich.«
    »In Ordnung«, sagte die Frau und warf Albert und Marian misstrauische Blicke zu, bevor sie die Tür schloss.
    Viðar versuchte, die Fassung wiederzugewinnen. Er ging zu seinem Schreibtisch, setzte sich auf seinen Stuhl und tat so, als würde er hektisch irgendwelche Unterlagen ordnen, um anzudeuten, dass die Unterhaltung beendet ist.
    »Ich bin schon zu spät zu dieser Sitzung, wie ihr gehört habt«, sagte er. »Wir können unser Gespräch vielleicht später fortsetzen.«
    Marian blieb hartnäckig sitzen und beobachtete, wie Viðars Unsicherheit sich steigerte.
    »Ist das deine Zigarettenmarke?«, fragte Marian.
    Viðar überhörte die Frage.
    »Wo bekommt man solche Zigaretten?«
    Viðar antwortete nicht. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, als sei das Büro auf einmal viel zu eng für ihn. Er bewegte sich, als würde er allmählich eingekreist. Er sah nicht mehr von seinem Schreibtisch hoch und tat so, als würde er die beiden Elefanten, die in seinem Büro herumtrampelten, weder sehen noch hören.
    »Bei Juri Vygocki?«, fragte Albert.
    »So eine Zigarette haben wir draußen vor dem Hafnarbíó gefunden«, sagte Marian. »Und ganz in der Nähe des Kinos ist dann auch die dazugehörige Schachtel aufgetaucht, eine russische Marke, die du sehr gut kennst, Belomorkanal . An dieser Schachtel war ein Fingerabdruck von dir. Ich würde vorschlagen, du kommst jetzt mit, und dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Was hältst du davon?«
    »Fingerabdruck? Wie …«
    »Wir sind der Meinung, dass du und Vygocki zur gleichen Zeit in dem Kino gewesen seid, als der Mord stattfand«, sagte Albert. »Wir möchten wissen, was ihr da gemacht habt und warum der Junge sterben musste.«
    Viðars Blicke irrten eine ganze Weile zwischen Marian und Albert hin und her, während er anscheinend überlegte, welche Möglichkeiten ihm jetzt noch offenstanden.
    »Juri hat diesen Ragnar nicht angerührt«, sagte er schließlich.
    »Wer dann?«
    »Ich möchte eine Vereinbarung mit euch treffen«, sagte Viðar. »Lasst mich in Ruhe …«
    »Ausgeschlossen«, unterbrach Marian ihn.
    »Lasst mich bitte heute noch in Ruhe«, fuhr Viðar fort, »und dann komme ich gleich morgen früh zu euch. Dann könnt ihr Fingerabdrücke von mir nehmen und mich fragen, was ihr wollt. Ich werde euch dann alles sagen, was ich weiß.«
    »Und weshalb nicht heute?«, fragte Albert.
    »Falls ihr das für mich tut, bin ich zur Kooperation bereit«, sagte Viðar und sah zu Marian hinüber, da Marian seiner Einschätzung nach den Fall leitete. »Sonst war alles umsonst.«
    »Der Mord an dem Jungen?«, fragte Marian. »War der auch umsonst?«
    Viðars Gesicht verzerrte sich.
    »Wenn ihr mir nur noch einen Tag Zeit lasst, werde ich euch alles erklären«, sagte er. »Ich verspreche es. Falls ihr das nicht tut, kann ich keine Verantwortung dafür übernehmen, was möglicherweise passieren könnte.«
    »Passieren könnte?«, entgegnete Marian. »Ich kann dir sagen, was passieren wird, Viðar Eyjólfsson. Albert und ich, wir werden der sowjetischen Botschaft einen Besuch abstatten, und zwar mit einem Haftbefehl für Juri Vygocki. Dort werden sie sich natürlich darauf berufen, dass Diplomaten Immunität genießen, und wir werden ihn natürlich nicht anrühren dürfen. Es wird aber ganz bestimmt sehr viel Aufsehen erregen, was deinen Freund betrifft, solange sich die Weltpresse noch hier in Island befindet und darüber berichten kann, wie mit deiner Hilfe ein unschuldiger Junge ermordet wurde.«
    Viðar war wieder aufgestanden.
    »Was auch immer ihr unternehmen wollt«, sagte er, »bitte geht nicht in die sowjetische Botschaft. Das dürft ihr einfach nicht machen.«
    »Sind das denn nicht deine Leute?«
    »Ihr wisst überhaupt nicht, auf was ihr euch da einlasst«, erklärte Viðar. »Es wäre einfach komplett verrückt.«
    »Auf was haben wir uns denn eingelassen?«
    »Geht nicht in die sowjetische Botschaft«, wiederholte Viðar. Seine Stimme klang jetzt nicht mehr fordernd, sondern bittend.
    »Warst du in der Fünfuhrvorstellung im Hafnarbíó, als der Junge ermordet wurde?«, fragte Albert.
    »Nein. Ich war nicht in

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