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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Ich erhaschte einen Blick in die Augen eines besonders verspielten Exemplars, das beinahe Aurelias Haare streifte. In ihnen brannte das Höllenfeuer. Auch wenn ich bislang nie an Himmel und Hölle geglaubt hatte, zwang sich mir dieser Vergleich auf.
    Die Schreie über uns wurden lauter und rhythmischer, glichen den Sprechgesängen der überwältigten Zuschauer eines Fußballspiels auf schockierende Weise. Die musikalische Untermalung unseres Endes, der Soundtrack unseres Todes. Die Mischung aus Kreischen und krächzendem Singsang schwoll in einem Crescendo zu dem ohrenbetäubenden Lärm an, der mir eine Gänsehaut am ganzen Körper bescherte. Unser aller Magie verlieh der Luft um uns einen leichten blauen Schimmer.
    In dem Moment, als sich die Dämonen auf uns herunter stürzten, durchschnitt ein grelles Licht den Horizont wie ein Blitz. Die Kreaturen stürzten zu Boden, versuchten sich vergeblich mit starken Flügelschlägen abzufangen. Ein Wesen nach dem anderen verlor den Kampf gegen die Erdanziehungskraft.
    Irritiert sah ich Miros an, dessen Gesichtsausdruck seine Gedanken der Verwunderung widerspiegelten. Darian fand als Erster seine Sprache wieder: »Seid ihr das gewesen?«, er schaute nacheinander zu Jonah und Samantha. Diese schüttelten synchron den Kopf. Dann wandte er sich an Miros: »Was ist dann passiert? Hast du einen Schutzkreis um das Lager gelegt?«
    Miros verneinte: »So etwas wäre bei derart dunklen Bestien wirkungslos. Es gibt nur eine Erklärung: Sie wurden bereits von etwas anderem gejagt.«
    Ich sah mich um, konnte aber keine weitere Bedrohung entdecken. »Spürst du noch weitere Gefahr?«, wandte ich mich an Sina. Sie konzentrierte sich für einen kurzen Moment. Schnell las ich aus der Lockerung ihrer Haltung, dass wir in Sicherheit waren. Vorerst. Aber ein unangenehmes Gefühl im Bauch blieb.
    Es ließ mich auch nicht los, als ich schon lange eng an Darian geschmiegt in unserem Zelt lag, nachdem er und Miros die überlebenden Kreaturen mit silbernen Schwertern vernichtet hatten.
    »Was sagt dir dein sechster Sinn?«, wollte ich von Darian wissen. Ich setzte mich auf und sah ihn lange an. Er verbarg etwas vor mir. Um mich zu beschützen, wie er es schon so oft getan hatte.
    Er überlegte lange, ehe er antwortete: »Ich habe gespürt, dass die Kreaturen definitiv nicht vor etwas geflohen sind, sie befanden sich eher in einer Art Siegesrausch, als hätten sie ihre Beute gerade erlegt. Erinnerst du dich noch an die Schreie, die wir zuerst gehört haben?« Ich nickte ihm zu. »Das war vermutlich das Opfer. Und wir hätten ebenso geschrien, wären die Dämonen nicht von irgendetwas da draußen aufgehalten worden.«
    Ich konnte ihm nur zustimmen. Die ganze Sache hatte etwas Merkwürdiges an sich. Aber solange wir im Moment sicher waren, konnte und wollte ich nicht darüber nachdenken.
     

 
     
     

Gedankenspiele
     
    Sofia
     
    Meine Brüder und Schwestern standen immer noch unter Schock. Sie starrten seit etlichen Minuten auf die Stelle, an der die Astralprojektion verschwunden war. Auch sie wussten, dass die Person, die sich einen solch lächerlichen Namen wie Schwarze Witwe gegeben hatte, immer noch anwesend war. Nichtsdestotrotz mussten wir etwas unternehmen.
    Ich rüttelte die Versammelten aus ihrer Lethargie und bat sie um ihre Einschätzung des Ganzen. Elouan fand als erster seine Sprache wieder: »Sie muss bereits während der Amtsenthebung anwesend gewesen sein. Sie hat sich als Gefäß für die enthobene Macht angeboten. Aus mir bislang nicht nachvollziehbaren Gründen ist ihr dies auch gelungen. Kennst du diese Person?« Sein durchdringender Blick haftete an mir. Der Ratsvorsitzende strahlte eine überaus starke Macht aus, die selbst ohne den dahinter stehenden Zauber imposant wirkte. »Sie war die Vorgängerin meines damaligen Schützlings Aurelia in ihrer Position als Leiterin der Mondstätte in Ulm. Wie Aurelia mir erzählt hat, wurde schon vor ihrem Verschwinden vermutet, dass sie einem Hexenzirkel angehörte.«
    »Und dieser Balthasar? Handelt es sich hier wirklich um die Inkarnation des Bösen, wie du uns berichtet hast?«
    Ich nickte. »Der Auserwählten wurde gesagt, dass Selena sich erst kürzlich mit ihm verbunden hätte. Nur war bislang nicht bekannt, wohin sich die beiden zurückgezogen haben. Mir scheint, als hätte er sich aus Unwissenheit auf die Vierte Ebene begeben, von der er vor Urzeiten auch in unsere Welt übergetreten sein muss. Doch wie ihr wisst, ist der

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