Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
Innerstes fraß und viele der dunklen Gedanken ausradierte, ehe es sich in meinem Bauch festsetzte und sich dort in einen riesigen Schwarm Schmetterlinge verwandelte.
Ich wollte es genießen, auskosten. Doch als ich mich neben sie ans Lagerfeuer setzte, schien sie mich immer noch nicht zu bemerken. Ganz im Gegenteil. Sie war aufgeregt und nervös. Früher hätte ich wahrscheinlich behauptet, es läge an meiner Gegenwart, aber ich wollte nicht, dass Sina so von mir dachte. Aber ich war tatsächlich nicht der Grund. Dämonen tauchten auf und nahmen uns ins Visier. Doch ehe einer von uns in der Lage war, etwas zu unternehmen, wurden sie wie von Geisterhand vernichtet.
Ich hätte wetten können, dass sie dahinter steckte und mich beschützt hatte. Ich war froh darüber, auch wenn ich mich noch mehr gefreut hätte, es von ihr selbst zu hören.
Irgendwann verließen Darian und Victoria unser gemeinsames Lagerfeuer. Kurz nach ihnen verkroch sich auch Aurelia in ihr Zelt. Ich fand allein die Gegenwart von Sina so wohltuend, dass ich trotz der großen Müdigkeit, die ich seit ein paar Wochen verspürte, keine Lust hatte, von ihrer Seite zu weichen. Niemand von uns sagte ein Wort. Was hätte ich dafür gegeben, in die Gedanken der beiden Vampirzwillinge oder die von Miros blicken zu können. Noch mehr aber für die von Sina, die einfach nur stumm dasaß und ins Feuer schaute.
»Wir werden uns jetzt ebenfalls ausruhen. Sollte etwas passieren, sind wir sofort bei euch«, verabschiedeten sich Jonah und Samantha.
»Ich werde noch ein wenig die Umgebung durchsuchen, dabei aber in Rufweite bleiben. Macht keine Dummheiten!« Miros sprang kurz nach den Zwillingen auf und zwängte sich durch den schmalen Felsspalt, dem einzigen Zugang zu unserem Lager außer dem Luftweg. Nun saß ich mit Sina allein da.
Gefühlte Stunden vergingen, in denen sie immer noch teilnahmslos ins Feuer blickte. Ach, hätte ich doch in sie hineinschauen können. Ich konnte nicht einmal einschätzen, ob sie traurig oder zufrieden war. »Wir sind auf dem richtigen Weg«, sagte ich daher nur kurz. Abrupt drehte sie sich zu mir um und sah mir tief in die Augen.
»Wie meinst du das?«, fragte sie mich.
»Wir gehen den richtigen Weg. Victoria muss an einen bestimmten Ort, damit alles wieder gut werden wird.« Ich sprach die Worte voller Inbrunst, ich wusste, dass sie der Wahrheit entsprachen.
»Wie kommst du darauf?« Sie sagte immer nur das Nötigste, stellte ich fest. Um das Gespräch aufrecht zu erhalten, erzählte ich ihr mehr, als ich vielleicht sollte:
»Mir wurde versprochen, dass Victoria meine Eltern wieder zurückbringen kann. Sie hat mir aber gesagt, dass Vic das nicht aus freien Stücken tun würde. Also habe ich ihr dabei geholfen, meine Eltern zu retten, indem ich Victoria hierher begleitet habe.« Es auszusprechen hörte sich falsch an. Ihre Worte waren glaubhafter, als sie mir von ihren Plänen erzählte. « Sie gehört zu den Guten. Sie hat uns vorhin vor den Dämonen beschützt«, versuchte ich weiter, Sina zu überzeugen und erzählte alles von Anfang an.
Anstatt sich zu freuen, sprang diese jedoch auf und wirbelte umher. Binnen Sekunden waren auch Miros und die anderen wieder bei uns und starrten mich seltsam an. Was hatten sie nur?
Verrat
Sina
Von ihm ging schon die ganze Zeit etwas Seltsames aus. Ich konnte es nicht genau beschreiben. So wie ich die Felsansammlung für gut befunden hatte, weil sie für mich weißlich schimmerte, war dieser Elric leicht rötlich. Nicht immer, aber ab und zu. Als wir dann an diesem Lagerfeuer saßen und einer nach dem anderen verschwand, konnte ich mich besser auf ihn konzentrieren und es stärker spüren.
Dies war jedoch nicht mehr nötig, als er mit der Wahrheit herausrückte. Dass er uns nicht half, den Werwolf zu finden, sondern auf einer eigenen Mission war: der scheinbaren Rettung seiner Eltern. In dem Moment, in dem er erwähnte, dass er Vic irgendwohin bringen sollte, hatten bei mir sämtliche Alarmglocken geläutet und ich rief die anderen unwillkürlich mit einer Art Notrufsignal, das ich wohl aussandte. Binnen Sekunden waren Aurelia und die anderen zur Unterstützung da.
Ihre fragenden Blicke wanderten von Elric zu mir. Also erklärte ich ihnen, was mir Elric soeben gestanden hatte.
Aurelia war sichtlich wütend und schrie ihn an, wie lange er unser aller Freundschaft schon ausnutzte, um Werkzeug des Bösen zu spielen.
Elric sah sie allen Ernstes total
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