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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Übertritt seit einigen Jahrhunderten nicht mehr auf diese Weise möglich. Nur Mitglieder der Gemeinschaft können ihn ohne weiteres schaffen. Er muss bereits vor der Schließung der Portale auf unserer Welt gewandelt sein. Daher dachte er, er könne dies erneut vollbringen. Ein Irrtum, wie ihm sicherlich bewusst geworden ist. Das Wissen über den Barriere-Zauber steht vermutlich im Grimoire. Da das Böse derzeit nicht in der Lage ist, sich dieses Wissen zu holen, musste Balthasar dafür sorgen, dass es auf anderen Wegen in seine Hände gelangt.«
    Direkt vor meinem Gesicht materialisierte sich die Astralprojektion erneut. »Für eine verdorrte Weiße kannst du recht gut kombinieren, Sofia.« Wieder brach sie in höllisches Gelächter aus.
    Dann fiel mir etwas ein, was mir ein mittlerweile verstorbener Weißer einmal mitgeteilt hatte: »Du weißt sicherlich, dass die Kunst der Dopplung große Gefahr birgt. Sollte der Geist nicht bald zu seinem schlafenden Körper zurückkehren, so wird dieser zu seinem Geist gerissen.« Da die Astralprojektion für Missionen benutzt wurde, in denen der Doppelgänger in gefährliche Situationen geraten konnte, war es wichtig, den Rückweg zum Körper stets frei zu halten. Spätestens nach einem Tag kehrte der Geist zurück. Dieses Wissen wurde scheinbar nicht mit Selena geteilt.
    Ich blickte auf meine Uhr und überlegte, wie viel Zeit seit der Amtsenthebung vergangen war. Selena musste bereits über zwölf Stunden in diesem geteilten Zustand sein. »Elouan?«
    »Ist dir eine Lösung eingefallen?«
    »Nicht ganz, aber ich würde gerne mit dir wetten.«
    »Wetten?« Er sah mich an, als wäre ich nicht mehr ganz bei Sinnen.
    Ich nickte ihm aufmunternd zu, das Spiel mitzuspielen. »Ich wette mit dir, dass diese Frau nicht weiß, dass sie innerhalb von 24 Stunden wieder bei ihrem Körper sein muss, oder dieser zu ihr gezerrt wird, um Folgeschäden an ihrem Wesen zu verhindern. Was er aufgrund der äußeren Umstände nicht überleben wird.«
    »Ich denke, das wusste sie. Sie hatte doch alles so gut geplant, Sofia.« Elouan spielte seinen Teil des Theaters perfekt. Ich konnte von einer Astralprojektion keine Gedanken sehen, konnte aber an ihrer Mimik und der Wortwahl erkennen, dass sie zu Beginn alles nur für ein Spiel hielt, dann aber ihren Erinnerungen freien Lauf ließ. Sie wurde nervös. Mein Plan schien aufzugehen.
    »Ihr lügt!«, schrie sie uns an. »Ihr habt euch in Gedanken den Dialog zurechtgelegt!«
    Wir sahen sie beide mit gespielt großen Augen an.
    »Ich muss Kontakt zu ihm aufnehmen, mein Körper ist noch dort.« Mit diesen Worten wurde sie wieder unsichtbar. Theoretisch war es sogar möglich. Irgendwo lag ihr Körper in einer Art Schlaf und fühlte, sah und dachte dasselbe wie die Projektion. Sollte neben diesem Körper ein Mentalist stehen, der Balthasar bekanntermaßen war, konnte er ihre Nachricht erhalten.

 
     
     

Gefühle
     
    Elric
     
    Ich fühlte mich allein gelassen. Kurz nach unserem Übertritt hatte sie mir noch gesagt, dass sie mich führen würde. Doch danach hatte ich ihre Stimme nicht mehr gehört.
    In letzter Sekunde konnte ich den Vorschlag, in unsere Welt zurückzukehren, gerade noch abwenden. Das konnte und wollte ich mir nicht leisten. Ich war so kurz vor meinem Ziel, meine Eltern zurück zu bekommen, angelangt.
    Und sie lenkte mich tatsächlich. Sie wies mir die Richtung, in die ich Victoria und die anderen führen sollte. Ich fühlte mich, als würde ich von einem unsichtbaren Faden gezogen. Jedes Mal, wenn Miros etwas vom Weg abkam, lenkte ich ihn unauffällig in die richtige Richtung.
    Als ich sie nicht mehr ständig in meinem Kopf hatte, wurde mein Blick klarer und klarer. Ich bemerkte auch die anderen wieder und hatte nicht mehr nur mein Ziel vor Augen. Ich beobachtete meine Mitstreiter ganz genau, nahm jede Reaktion von ihnen war. Besonders diese Fee weckte mein Interesse. Sie war außergewöhnlich hübsch, selbst für eine ihrer Art. Wahrhaft feengleich. Ihre Ausstrahlung war fantastisch: das pure Licht. Ich sah sie beinahe ständig an. Sie jedoch schien es nicht zu bemerken. Auf irgendeine Art fühlte ich mich sogar zu ihr hingezogen.
    Seit unser Gott mir die unerwiderte Liebe zu Victoria genommen hatte, war ich zu solchen Gefühlen nicht mehr fähig gewesen. Die Liebe zu meinen Eltern und Zieheltern war das einzige positive Gefühl, das ich noch gekannt hatte. Es fühlte sich gut an, wieder dieses Etwas zu spüren, dass sich durch mein

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