Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
in die Menge der Schaulustigen zu Hofe und verbiss sich mit einer Grausamkeit in den Hals einer blonden Frau. Ein blutiger, gewaltsamer wie machtvoller Akt, der mich jedoch nicht schockierte, sondern ganz andere Gefühle in mir aufflammen ließ.
»Sorgt mein Sohn noch für deine Unterhaltung oder bist du seiner überdrüssig, Liebste? Ich werde ihn sofort wegschaffen lassen, sollte er sich nicht weiterhin als würdig erweisen.«
Mein König würde einfach alles für mich tun, auch wenn das hieße, seinen eigenen Sohn diesem Löwen zum Fraß vorzuwerfen. Ich bedankte mich dafür mit einem innigen Kuss, der seinen Atem zum Stocken brachte. Mit leuchtenden Augen wandte er sich an seinen Sohn:
»Darian, befiel der Kreatur, sie solle dich attackieren. Vielleicht bringt das meiner Liebsten noch größere Freude, als sich nur an Sinas Tod zu ergötzen.«
»Danke, Liebster. Es wäre mir eine Freude.«
Noch bevor ich die gesamte Lust des Leides voller Erregung in mich aufnehmen konnte, spürte ich des Königs heißen Atem auf meiner Haut. Er liebkoste meinen Körper vor allen anderen und streifte mir langsam das Kleid ab. Anstelle des Thrones befand sich vor dem versammelten Publikum nun ein riesiges Himmelbett, in dem ich mich nun voller Wollust dem König hingeben konnte.
Der blutende Darian stand direkt neben mir. Und noch während er seinen letzten Atemzug tat, stöhnte ich laut auf.
Träume
Darian
Er würde sie niemals bekommen! Ich wusste, was er vorhatte und ich war ebenso bereit wie er, um Victoria zu kämpfen. Als mir das bewusst wurde, schlug ich meine Augen auf. Victoria lag noch in meinen Armen. Doch sie zuckte nervös. Ich betrachtete ihre Augen, die sich schnell hin und her bewegten. Sie träumte, stöhnte dabei kurz auf. Was hätte ich in dem Moment dafür gegeben, ihren Traum sehen zu können.
Sie murmelte etwas von 'mein Liebster' und mein Sinn sagte mir, dass nicht ich damit gemeint gewesen war. Sie träumte ebenfalls von ihm. Ich hätte wissen müssen, dass es ihm auch möglich war, sich in Träume zu schleichen. Ich streichelte Victoria über die Stirn, um diesen Traum schnellstmöglich zu vertreiben. Doch es war kein Albtraum. Ihr gefiel, was sie sah. Und das machte mir noch größere Angst als mein eigener Traum.
Nach etlichen Minuten, die sich wie Tage anfühlten, kamen ihre Augen zur Ruhe. Einen Moment später sah sie mich an. Sie war vollkommen desorientiert. Als sie mich erkannte, begann sie zu weinen. Je mehr ich versuchte, sie zu beruhigen, desto schneller liefen die Tränen. Irgendwann wusste ich mir nicht anders zu helfen. Ich sandte ihr einen Beruhigungszauber. Die Wirkung setzte ein und sie erzählte mir schniefend von ihrem Traum.
Auch ich berichtete von meiner Begegnung mit meinem Vater. Die letzten Worte hingen noch in der Luft, als ein Schrei die Stille durchschnitt wie ein Messer.
Wir konnten uns nicht schnell genug aus dem Schlafsack befreien und aus dem Zelt kriechen. Doch statt der gefürchteten Angreifer sahen wir nur Miros, der still vor den Resten des Lagerfeuers saß.
Aurelia war Sekunden nach uns dort. »Was ist los? Wer hat hier so geschrien?«
Ich kannte die Antwort nicht. Aber wir hörten, wie Sina aus dem Zelt, dass sie sich mit Selenas Körper teilte, hinaus ins Freie trat und uns die Antwort lieferte: »Bist du in Ordnung?« Sie musterte Victoria von Kopf bis Fuß. Als sie sah, dass diese unversehrt war, atmete sie erleichtert auf und widmete sich auch den anderen. »Es war furchtbar! Ich sah eine Horde Ungeheuer angreifen. Sie haben alles in Sekundenschnelle niedergerissen und einen nach dem anderen getötet. Als sie Victoria erwischt haben, habe ich gesehen, was die Verkettung bei einer Fee auslöst, die ihren Schützling verloren hat. Ich habe es bis ins kleinste Detail gespürt. Kaum war Vics Geist von uns gegangen, begann ich zu zerfallen. Meine Haut löste sich von meinem Körper, danach bröckelte Stück für Stück der Rest von mir ab. Das war dann der Moment, in dem ich aufgewacht bin.« Der Schock stand ihr noch immer ins Gesicht geschrieben. Aber um eine Frage kam ich nicht herum: »Du hast aber nicht von meinem Vater geträumt, oder?«
Sina schüttelte schnell den Kopf. »Nein, er war auch nicht unter den Angreifern.«
Dies machte natürlich meine Theorie zunichte, dass er hinter Victorias und meinem Traum steckte.
»Ich hatte ebenfalls einen schrecklichen Traum«, begann Aurelia zu erzählen. »Auch ich sah Victoria
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