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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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mit der Elementarkraft für das Wasser in dieser Ebene gelandet sind, dort drin hausen und die See unter Kontrolle haben. Aus diesem Grund wird die Kraft eines einzelnen Wasserkindes nicht ausreichen, um ihnen die Macht über die See zu entziehen.«
    » Die See? Wie ein Meer?«, fragte Sina neugierig.
    »Die See wie das Meer. Das einzige Meer. Dieses Gewässer hier ist verbunden mit allen Seen und Meeren unserer Welt. Menschliche Zeitungen berichten ständig von außergewöhnlichen Entdeckungen längst ausgestorbener Arten. Die Verschmutzung der Meere in der Menschenwelt hat dazu geführt, dass viele davon sich hierher zurückgezogen haben. Hin und wieder verirrt sich eines davon und verweilt in unserer Welt. Der prominenteste Wanderer unter ihnen ist die Kreatur, die das schottische Loch Ness bewohnt. Nur für die Zeit, in der die menschlichen Wissenschaftler mit ihren Hightech-Geräten nach ihm suchen, verweilt es hier.«
    »Aber das Loch-Ness-Monster gehört nicht zu den Wassergeistern, von denen du erzählt hast, oder?« Darian schien sich nicht im Geringsten zu wundern. Miros schüttelte langsam den Kopf. Sein Gesicht ließ nur angedeutet die Gefahr durchblicken, die in seinen Gedanken aufblitzte. Ich sah Meerjungfrauen, Nixen und andere. Doch noch ehe ich weiter nach der Gefahr daran suchen konnte, fuhr er mit seiner Erklärung fort: »Die Sirenen sind die gefährlichsten unter ihnen. Sie haben Tausende von Seefahrern in den Tod getrieben. Sie locken sie an und küssen sie bis zur Ohnmacht. Im Anschluss bringen sie ihre Opfer hierher. Diese Welt ist jedoch tödlich für Menschen. Und dessen sind sich die Sirenen bewusst. Sie lechzen nach den Lebenden und zehren von ihrem Tod. Sie sind in Verbindung mit ihrem Element unbesiegbar. Auch für Unseresgleichen sind sie gefährlich. Sie haben eine Art hypnotische Gabe. Wer ihnen in die Augen sieht, ist plötzlich der festen Überzeugung, unsterblich in sie verliebt zu sein. Die Sirenen lassen einen alles vergessen, was zuvor im Leben wichtig war. Nur die Liebe zu ihnen zählt noch.«
    Es herrschte Totenstille. Ich konnte mein Herz klopfen hören. Nur die Gedanken der anderen drangen zu mir durch.
    Furcht. Angst. Niedergeschlagenheit. Niederlage.
    Das Ende unserer Mission.
    Jonah fand seine Sprache als Erster wieder: »Jedes Gewässer besitzt ein Ufer. Wie wäre es, wenn wir einfach um die See herum gehen?«
    »Wenn die Legende wahr ist, wovon ich ausgehe, liegt das Ende mehrere Tagesmärsche von hier. Auch wenn die Zeit in unserer Welt einem anderen Tempo folgt, so wäre es trotzdem zu lange. Lasst uns heimkehren.«
    Elric packte bereits den Inhalt seines Rucksackes aus der Tasche, um nach dem Portationsschlüssel zu suchen, als Darian heftig protestierte: »Aufgeben? Ohne Kampf? Niemals!«
    Ich glaubte sehen zu können, wie Miros mit den Augen rollte. Über so viel jugendlichen Leichtsinn konnte er nur lächeln. Aber er ließ sich darauf ein: »Und was schlägst du vor, junger Mann? Holz sammeln und ein Floß bauen? Das wäre Selbstmord, dessen bist du dir doch bewusst, oder?«
    »Davon rede ich nicht«, konterte Darian. »Aber liege ich richtig damit, wenn ich vermute, dass sich nicht nur Sirenen und andere mythische Wesen dort drin tummeln?« Er deutete mit seiner Hand über die gesamte Breite des Gewässers.
    »Nein. Die See hat Zugang zu allen Gewässern unserer Welt. Daher befindet sich auch alles darin, was sie bei uns beinhalten können. Und weiter?« Miros hatte keine Lust mehr, weiter den Unwissenden zu spielen. Dieser Rollentausch schmeckte ihm nicht, das erkannte ich auch, ohne meine Gabe zu nutzen.
    Gütiger Weise fuhr Darian fort und erzählte uns von seiner Idee.
     
     

 
     

Lautlose Gespräche
     
    Darian
     
    Wir alle standen vor dem Wasser und starrten hinein, während wir Miros düsteren Legenden lauschten. Mein sechster Sinn spürte Mutlosigkeit, Aufgabe, Niederlage.
    Dann Frohlocken, Freude, Spaß. Letztere Gefühle kamen nicht von hier draußen. Es waren die Fische, die sich nahe dem Ufer aufhielten und zusammen fröhlich dahinglitten. Ich musste mich stark konzentrieren, um sie verstehen zu können. Ihre gesamte Unterhaltung wurde beinahe vom Wasser verschluckt. Ich hörte sie wie durch dicke Ohrenschützer, konnte ihrer Art Sprechgesang dennoch folgen. Bislang hatte ich nie Kontakt zu Meerestieren gehabt und war mir daher nicht sicher, ob meine Gabe auch bei ihnen funktionieren würde. Aber die Befürchtung war umsonst. Während die

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