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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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wurde lauter.
    Endlich rührte sich Sina. Sie zuckte zusammen, entspannte sich wieder, drehte und wand sich, als versuchte sie, sich aus unsichtbaren Fesseln zu winden. Kurz darauf öffnete sie langsam ihre Augen. Ihr verwirrter Blick heftete sich sofort an Elric, der noch einmal die Öffnung des Trinkhorns an ihren Mund presste. »Trink, Sina. Bitte!«, flehte er sie an.
    »Siehst du es auch?«, flüsterte Darian.
    »Dass es ihr besser geht? Ja, natürlich!« Mein Herz tat einen erleichterten Satz.
    »Nein. Sieh dir die beiden genau an.«
    Ich tat, was er sagte, und blickte vom einen zum anderen. Bislang hatte ich nur Sinas Augen angestarrt, um jede Verbesserung ihres Zustands darin wahrzunehmen. So konzentriert, dass mir das große Ganze entgangen war.
    Sina und Elric schimmerten weiß-bläulich. Aber nicht jeder für sich, nein. Sie teilten sich dieses wunderschöne Leuchten. Es umgab sie wie eine Seifenblase, ihre eigene kleine Welt.
    Dieses Mal standen mir Tränen des Glücks in den Augen. Ich freute mich so sehr für Sina, deren Männergeschichten bisher immer schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt gewesen waren. Ebenso war ich von ganzem Herzen glücklich, dass nun auch Elric endlich seine wahre Liebe gefunden zu haben schien.
    Als Sina noch mehr ihres Quellwassers getrunken hatte, bekam sie wieder Farbe im Gesicht. Zuvor hatte ihr Teint dem der Vampirzwillinge geglichen.
    »Du hast sie gerettet! Ich denke, jetzt sind wir mehr als quitt.« Darian klopfte Elric anerkennend auf die Schulter. Dieser strahlte so sehr vor Glück, als könnte ihm die Dunkelheit nie wieder etwas antun.
    »Wenn wir den Übertritt noch vor Sonnenuntergang schaffen wollen, müssen wir uns sputen.« Miros scheuchte uns alle auf.
    Um Sinas Kräfte zu schonen, übernahm Elric Selenas Körper. Er erschuf einen kleinen Bach, auf dem er Selena schwimmen lassen konnte. Das Wasser floss unerschöpflich aus dem Nichts und versickerte wenig später wieder.
    Wir sahen ihn alle beeindruckt an. An Sina gewandt erklärte er: »Das wollte ich schon die ganze Zeit für dich tun. Wieso hast du es nicht zugelassen?«
    »Und uns allen die Aufregung ersparen? Nicht doch, Emanzipation geht vor«, lachte Aurelia laut auf, während sie die beiden umtänzelte. Sie war sehr froh darüber, dass es Sina wieder besser ging. Ich konnte die Erleichterung klar und deutlich lesen.
    Es begann bereits zu dämmern, als die Grenze in unser Blickfeld geriet. Erleichtert atmeten wir auf. Doch als ich in Miros' Gesicht sah, verkrampfte sich alles in mir.
    Ich folgte seinem Blick hinüber zum Horizont. Was ich ursprünglich für eine Luftspiegelung aufgrund der Hitze gehalten hatte, entpuppte sich beim Näherkommen als ein riesengroßer See, dessen Ufer außerhalb unserer Sicht lag. Sofort verglich ich ihn mit Erzählungen aus alten Zeiten, als die Erde in den Köpfen der Menschen noch eine Scheibe war, und das Meer die Grenze zum Ende der Welt bildete. Die untergehende Sonne warf ein farbiges Glitzern auf die sanften Wellen.
    »Ein See? Bildet er die Grenze?« Darian versuchte, etwas aus Miros herauszubekommen. Dieser grübelte jedoch und grummelte vor sich hin: »Ich hatte gehofft, dass es eine Legende ist.«
    »Du hattest gehofft ? Wie vielen der Mythen bist du hier denn schon begegnet? Wie vielen müsstest du noch begegnen, ehe du an sie glaubst?«, stöhnte Elric förmlich. »Aber was soll's. Es ist Wasser, mein Element. Das werden wir auch noch schaffen.«
    Ich ließ mich von Elrics guter Laune mitreißen. Miros hingegen schien nicht gerade begeistert von Elrics Vorschlag.
    Er murmelte: »Ihr wisst gar nichts!«
    »Was bitte soll das heißen? Ist es kein Wasser oder ist es giftig? Warum denkst du, dass Elric es nicht schaffen kann, es mit seiner Elementarkraft zu bändigen?«
    »Das Wasser ist vollkommen in Ordnung. Das Problem ist, was in diesem Wasser ist. Oder besser gesagt, wer.«
    Ich hätte ihm am liebsten vor Ungeduld geschüttelt. Wieso musste er sich jedes Wort aus der Nase ziehen lassen? Aber wenn er es denn so wollte:
    »Was ist in dem Wasser?«, fragte ich zeitgleich mit Darian, Elric und Aurelia. Sina und die Vampire echoten nur eine Silbe später. Alle Augen waren auf Miros gerichtet, dem diese Situation zu gefallen schien. Er zog den Moment absichtlich in die Länge. Dann endlich antwortete er: »Wassergeister.«
    Wie? Was meinte er mit Wassergeistern?
    Dieses Mal fuhr Miros ohne ein weiteres Zutun fort: »Die Legende besagt, dass diejenigen, die

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