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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Erwachsener. Sie verdienen es, dieselben Rechte zu haben wie andere Kinder.«
    Sean zog die Tür zum medizinischen Labor auf und ließ ihr den Vortritt. »Wenn du ihn bloß hören könntest, Mari.«
    »Ich habe ihn gehört. Er hat mich großgezogen. Er hat mich in einem Waisenhaus gefunden, und von jenem Tag an sind Einrichtungen und Laboratorien wie dieses mein Zuhause gewesen. Ich habe nicht gespielt wie normale Kinder; ich wusste noch nicht einmal, dass es das
Normale gibt. Kampfsportarten und der Umgang mit Waffen, das war für mich normal. Ich habe nie auf einer Schaukel gesessen oder bin eine Rutschbahn runtergerutscht, Sean. Mit sechs Jahren war ich draußen auf den Feldern und habe Schlachten gespielt. Ich habe nie Ferien gehabt. Niemand hat mich abends ins Bett gebracht und mich zugedeckt. Ist das die Form von Leben, die du dir für deinen Sohn oder für deine Tochter wünschst?«
    Sean schüttelte den Kopf. »Ich werde nochmal mit ihm reden.«
    »Es wird nichts nutzen. Das weißt du selbst. Er wird schlicht und einfach sein Argument vorbringen, es sei >zum Nutzen der Menschheit‹, und dagegen kann keiner etwas sagen. Er denkt vollkommen gefühllos, Sean. Er lässt Gefühle absolut unberücksichtigt. Wenn er ein Paar zusammenbringt, dann geht es nur um körperliche Anziehungskraft. Oder so scheint es zumindest. Er will das Risiko von Gefühlen nicht eingehen, denn dann könnten die Elternteile einander mögen und sich aus ihrem Kind etwas machen. Was würde passieren, wenn er beschließt, an dem Kind zu experimentieren – oder wenn er meint, bei der Zusammenstellung eines Paares sei doch nicht das herausgekommen, was er wollte, und er das Paar dann auseinanderbringen will?«
    »Das täte er doch nicht.«
    »Nein? Ich glaube, du gibst dich Illusionen hin, und ich verstehe nicht, warum du dir etwas vormachst. Wir hatten Hunderte von Diskussionen darüber, und du warst immer unserer Meinung. Was Whitney tut, ist falsch, Sean.«
    Mari sah sich in dem Raum mit Arbeitsflächen, Becken und fahrbaren Untersuchungstischen aus kaltem Edelstahl um. Sie hasste diesen Raum. Alles war so kalt hier,
doch wenn sie die Punktscheinwerfer anschalteten, wurde es glühend heiß. Chirurgisches Besteck lag wie Folterwerkzeug auf ordentlichen kleinen Tabletts. Sie riss ihren Blick von den Messern los und zwang sich, den kleinen, dürren Mann anzulächeln, der sie schon erwartete. »Dr. Prauder, ich melde mich für eine Generaluntersuchung zur Stelle.«
    »Das habe ich schon gehört. Whitney will einen vollständigen Bericht über dich.«
    »Ich bin hier, um Ihnen zu geben, was Sie brauchen«, sagte sie in einem erzwungen heiteren Tonfall. Ihr schnürte sich der Magen bei dem Gedanken an das Bevorstehende zusammen. Sie sah Sean nicht an. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, wie sehr sie das Stochern und Wühlen verabscheute. Whitney versuchte sogar, Erinnerungen aus ihr herauszuholen. Alles, ganz gleich, wie demütigend oder intim es war, wurde aufgezeichnet.
    Sie nahm den Kittel, den der Arzt ihr reichte, und zog sich in der kleinen abgetrennten Nische um, wobei sie in Gedanken zählte, um gegen ihr Zittern anzukämpfen. Ken, wo bist du? Wenn sie jemals einen anderen Menschen gebraucht hätte, um etwas durchzustehen, dann jetzt. Sie wollte nicht, dass sie ihr die Pille für den Morgen danach gaben. Sie wollte nicht, dass sie ihren Körper anfassten oder beschlossen, sie bräuchte mehr Spritzen oder einen neuen Peilsender.
    Sie verabscheute es, keinerlei Kontrolle über das zu haben, was mit ihr geschah, und sich so verletzbar zu fühlen, wenn sie hilflos an den Untersuchungstisch geschnallt war und die Ärzte alles mit ihr tun konnten, was Whitney bestimmte und über sie verhängte. Und mehr noch als alles andere verabscheute sie Prauders Art, sie
verstohlen ganz intim zu berühren, während er sich unbeteiligt gab. Whitney erschien oft zu den Untersuchungen. Er stand mit diesem fürchterlichen Halblächeln auf der anderen Seite der Glasscheibe und starrte sie an, als sei sie ein Frosch, den er sezierte.
    Wie weit waren die Nortons und ihr Team entfernt? Hatten sie ihre Spur verloren? War es Sean gelungen, sie abzuschütteln, und sie saß jetzt allein in der Falle? Und was war, wenn sie schwanger war? Whitney würde ihr das Baby wegnehmen, und sie würde es niemals zu sehen bekommen – nicht, wenn er wusste, dass es Ken Nortons Kind war. Er hatte allzu erfreut gewirkt, und dass Whitney sich freute, war eine Seltenheit.
    »Bist

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