Duestere Vorzeichen
entsprechende Einheiten ausdrücklich die Genehmigung, offensive Aktionen durchzuführen, um entsprechende Schiffe zu vertreiben, zu zerstören oder aufzubringen.
• Größere Kampfhandlungen werden nicht mehr kategorisch ausgeschlossen.
• In diesem Zusammenhang wird der Einsatz tödlicher Gewaltanwendung zum Schutz terranischen Hoheitsgebiets ausdrücklich autorisiert.
• Vermeiden Sie Aktionen, die zu einer Verzettelung Ihrer Kräfte führen könnten.
Abschließend muss ich Ihnen hiermit leider mitteilen, dass ab sofort die Til-Nara formal als feindliche Rasse anzusehen sind und sich das Konglomerat daher de facto im Kriegszustand befindet.
Gez. Admiral der Flotte, Maria Antonetti
13. Februar 2140
Karpov legte das Blatt beiseite und massierte sich langsam den Nasenrücken. Antonetti und er kannten sich schon lange. Sie war ein sehr besonnen denkender Offizier, und wenn sie von Krieg sprach, dann musste die Kacke gehörig am Dampfen sein. Er trank einen Schluck Wasser und fühlte sich danach gestärkt genug, um auch die zweite Mitteilung zu lesen. Es war eine persönliche Nachricht an ihn von Admiral Antonetti. Sie war als streng geheim ausgewiesen.
Hallo Ivan,
ich wünschte dieser Kelch wäre an Dir vorübergegangen, aber Du bist dort im Grenzgebiet alles, was wir haben. Es gibt Anzeichen, dass die Til-Nara etwas Größeres planen. Was wir von ihrer Aufzeichnung der Lydia und dieser Angriffe auf ihre Planeten halten sollen, wissen wir selbst nicht. Und im Moment spielt es auch keine Rolle. Wir haben unsere eigenen Probleme.
Wir wissen nicht sehr viel über die Insektoiden. Aber was wir wissen, ist beunruhigend. Die Til-Nara vermehren sich viel schneller als wir Menschen, was bei einer Insektenrasse nicht weiter verwunderlich ist. Dadurch ergibt sich auch eine Vielzahl von Problemen. Sie haben eine viel höhere Anzahl an Arbeitskräften, wodurch ihr Schiffsbau enorm beschleunigt wird. Außerdem verfügen sie über mehr Schiffe und Truppen als wir. Auch wenn sie ihre Flotte über ein größeres Gebiet verteilen müssen.
Ich versuche an Schiffen loszueisen, was ich nur kann, um sie Dir als Verstärkung zu schicken. Aber ich befürchte, wenn sie Dich erreichen, wird der erste Schuss bereits gefallen sein. Ich kann nur beten, dass Du lange genug durchhältst, um ihre Ankunft noch zu erleben.
Es liegt nun alles in Deiner Hand, Ivan. Du bist bis auf Weiteres unsere erste, letzte und einzige Verteidigungslinie. Ich wünsche Dir viel Glück. Falls es tatsächlich zum Krieg kommt, dann mach ihnen die Hölle heiß.
Gruß, Maria
Karpov faltete beide Nachrichten wieder ordentlich zusammen und steckte sie sich in die Brusttasche. Er atmete noch einmal gut durch und stand entschlossen auf. Schnellen Schrittes, ohne sich die Sorgen anmerken zu lassen, die ihn bewegten, betrat er den angrenzenden Raum.
Den Standort seines Büros hatte er bei Dienstantritt auf der Flottenbasis nicht willkürlich gewählt. Das Arbeitszimmer schloss sich direkt an das Planungszentrum des Stützpunkts an. Somit war er nie mehr als ein paar Schritte vom Nervenzentrum seiner 17. Flotte entfernt. Dort liefen alle Fäden zusammen. Dort wurden die Entscheidungen getroffen und die Strategien ausgearbeitet, wenn die Flotte in den Krieg zog.
Der Raum wurde von einer riesigen Karte dominiert, die eine ganze Wand einnahm und das ganze Konglomerat mit all seinen 62 besiedelten Systemen darstellte. Die meisten Welten wurden in beruhigendem Grün dargestellt. Ein einziges, das Morgan-System, in unheilverkündendem Rot. Drei weitere in Orange. Welten, die die Til-Nara-Flotille angegriffen hatte, aber nicht zerstören konnte.
Die Karte war so detailliert, dass jede militärische Schiffsbewegung dargestellt werden konnte. Von einzelnen Schiffen bis hin zu großen Kampfgruppen und sogar der Hauptkampfkraft der 17. über Taradan.
Die Luft war zum Schneiden dick. Man konnte die Anspannung mit Händen greifen. Das Planungszentrum wimmelte vor Ordonnanzen und Adjutanten, die unermüdlich damit beschäftigt waren, die Daten auf dem neuesten Stand zu halten und die Truppen- und Flottenbewegungen der eigenen und Gegenseite auf der Karte zu aktualisieren.
Im Zentrum des Raums stand ein kleiner Holotank auf dem eine Miniaturausgabe der großen Karte in 3-D dargestellt wurde. Alle Änderungen des großen Schaubilds wurden in Echtzeit auf das kleinere Modell übertragen.
Zwei Männer erwarteten ihn bereits und diskutierten
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