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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Moment wich sie seitlich aus, sodass der Angriff ins Leere lief.
Sie zog ihren Fuß nach oben und rammte dem Ruul das Knie dorthin, wo sich bei einem Menschen der Magen befand. Der Ruul krümmte sich zusammen. Sie packte den immer noch ausgestreckten Arm, zog kräftig daran und brachte ihren Gegner damit aus dem Gleichgewicht. Gleichzeitig zog sie ihre Kampfmesser aus dem Gürtel und stieß es dem Slug seitlich in den Hals. Die Kiemenbögen des Ruul spuckten Blut und er ging ohne einen Laut zu Boden.
Sie bückte sich und nahm ihr Gewehr wieder an sich. Sie kam gerade noch rechtzeitig wieder hoch, um mitzuerleben, wie Fuentes seinen Gegner ebenfalls mit der Leichtigkeit jahrelangen Trainings abservierte und geschmeidig wieder auf die Füße kam.
Dann stürmte er los. Die Bewegung erfolgte so plötzlich, dass Minoki ihm nur verdutzt hinterherstarren konnte. Dann sah sie an ihm vorbei und erkannte, auf was er es abgesehen hatte. Oder besser gesagt, auf wen.
Der ruulanische Anführer hatte im Schutz seiner Krieger den Aufzug erreicht und hämmerte wie wild auf die Tasten ein, um die störrische und ungewohnte Technik dazu zu bewegen, ihn in Sicherheit zu bringen.
Fuentes sprintete wie ein Weltklasseathlet auf ihn zu. Die meisten Ruul auf der Brücke waren bereits tot oder so gut wie erledigt, sodass eine breite Bresche entstanden war, durch die der Gunny mit einem langen Satz sprang. Sein Schwung trug ihn in die Aufzugkabine, wo er mit dem Slug zusammenprallte und in einem Gewirr aus Armen und Beinen zu Boden ging.
Beide schlugen ohne erkennbare Taktik aufeinander ein. Es war mehr eine Kneipenschlägerei, denn ein wirklicher Kampf. Minoki rannte auf die beiden Kontrahenten zu, entschlossen dem Gunny beizustehen. Aber die Türen des Aufzugs entschieden sich just in diesem Moment dazu, der Bitte des Ruul endlich nachzukommen und sich zu schließen. Sie schlugen Minoki sozusagen vor der Nase zu.
Sie fluchte unterdrückt, nahm sich noch die Zeit, frustriert gegen die Tür zu treten, und benutzte dann einen der Seitenaufgänge, um nach Möglichkeit zeitgleich mit dem Aufzug das untere Deck zu erreichen. Mit etwas Glück konnte sie dem Gunny dann immer noch helfen.
Die beiden Seitenaufgänge verliefen parallel zum Aufzugsschacht und waren in Form kleiner Rampen angebracht. Dies sollte den Weg zwischen den einzelnen Decks erleichtern, da sie schneller zu bewältigen waren, als es Treppen oder Leitern gewesen wären.
Minoki nahm die einzelnen Rampen durch mehrere kurze Sprünge. Nach jedem Sprung taten ihr die Füße weh, da der Aufprall alles andere als angenehm war. Ihre Uniform klebte an ihrem schweißnassen Körper, als sie endlich das Ende des Weges erreichte.
Sie packte ihr Gewehr fester. Der Aufzug war bereits angekommen. Sie wappnete sich für den Fall, dass sie von dem Slug erwartet wurde, und betätigte den Türöffner. Die Tür schwang auf, sie legte an und … ließ das Gewehr fallen.
Vor ihr am Boden lag Fuentes. Rotes und blaues Blut hatten sich vermischt und er lag in der größten Lache. Weitere Blutspritzer waren über die ganze Kabine verteilt. Der Marine rührte sich noch schwach.
Sie ging zu ihm und kniete sich neben ihn nieder. Sie nahm ihn bei den Schultern und drehte ihn zuerst zaghaft, dann mit neuer Entschlossenheit um. Als sie sein Gesicht sah, hätte sie vor Verzweiflung beinahe angefangen zu weinen.
Die rechte Gesichtshälfte war praktisch nicht mehr vorhanden. Auge, Wange und Stirn waren von einer Krallenpranke weggerissen worden. Der ganze Oberkörper des Gunny war ähnlich schlimm zugerichtet. Der Körper des Soldaten war quasi eine einzige pulsierende Wunde. Dass er überhaupt noch lebte, grenzte an ein Wunder.
»Gunny …«, brachte sie mit tränenerstickter Stimme heraus. Sie wiegte seinen geschundenen Körper in den Armen wie ein kleines Kind, während sie auf ein Lebenszeichen von ihm hoffte.
Fuentes öffnete sein einzig verbliebenes Auge und versuchte zu lächeln.
»Verdammt!«, sagte er leise. »Beinahe hätte ich ihn gehabt.«
Ein letzter Atemzug entwich seiner Kehle und er schloss für immer die Augen.

Arrak hielt sich seine schmerzende linke Seite. Dieser nestral`avac hätte ihn fast getötet. Er war schon lange Krieger im Dienste seiner Familie und seines Stammes, aber so dicht war er dem Tod noch nie gewesen. Mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert zu werden, hatte ihn zutiefst verstört. In seinem Innern keimte fast so ein Gefühl wie … Angst.
Er wollte nicht sterben. Er

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