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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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den dritten Stingray und Fuentes nickte verstehend.
»Alle Charlies mal herhören«, schrie er über den Lärm hinweg. Sein beeindruckender Tenor verschaffte ihm sofort allgemeine Aufmerksamkeit. »Alle Charlies sofort bei diesem Stingray sammeln. Bewegung, Ladies. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
»Tut mir leid, sie alle so unsanft aus dem Schlaf zu reißen«, eröffnete Wetherby die Besprechung mit einem Lächeln. Der sonst immer gut gelaunte Marine-Colonel wirkte heute nachdenklich und besorgt. Vor sich auf dem Boden hatte er eine Karte ausgebreitet. Die Karte einer Raumstation. Ohne auf Förmlichkeiten zu achten, kniete er vor der Karte nieder. Die drei Captains taten es ihm gleich und lauschten aufmerksam seinen Ausführungen.
»Wir sind vor etwa zehn Minuten im New-Zealand-System angekommen. Die Raumstation ist schwer beschädigt. Etwas oder jemand hat sie angegriffen und fast völlig zerstört.«
Der Colonel machte eine kurze Pause, damit die Information Zeit hatte, den zwei Männern und einer Frau ins Bewusstsein zu sickern. Schockiertes Schweigen antwortete ihm.
»Bevor mich einer von Ihnen fragt«, fuhr er fort. »Wir wissen nicht, wer oder was es war. Also sparen Sie sich sämtliche unnötigen Fragen. Wir wollen nämlich, dass Sie genau das herausfinden.«
Die drei Captains nickten.
»Captain Merk«, begann Wetherby und wies auf die linke obere Ecke der Station in der Nähe einiger Hangars. »Ihr Einsatzgebiet ist dort. Ich will, dass die Alpha-Kompanie die Hangars dort sichert und von oben in die tiefer gelegenen Ebenen der Station vorstößt. Nehmen Sie Null-G-Kampfanzüge mit. Die Außenhülle hat dort oben einige ziemlich üble Risse.«
Als Merk signalisierte, er habe verstanden, wandte sich Wetherby Sandros zu.
»Die Bravo-Kompanie wird sich an diesem Punkt durch die Außenhülle schneiden.« Er wies auf einen Teil der Steuerbordseite der Raumstation. »Dort werden Sie mit ihren Leuten die technische Abteilung sowie das Waffenarsenal und die Krankenstation überprüfen.« Sandros nickte.
»Und Sie, Captain Tagawa, werden sich dort durch die Außenhülle schneiden.« Minoki betrachtete den Punkt, auf den der Colonel deutete. Es war ein Teil der Backbordseite. »Sie werden sich auf direktem Weg zur Brücke machen, die sich von diesem Punkt an gerechnet nur zwei Decks über Ihnen befinden wird. Laut unseren Sensordaten befinden sich dort etwa zwanzig Überlebende.«
Die Marines blickten überrascht auf. Jedem von ihnen brannten Fragen auf der Seele, aber sie alle waren Profis genug, keine davon auszusprechen. Wetherby erriet sie trotzdem.
»Nein, ich habe keine Ahnung, wie sie überleben konnten oder warum sie am Leben gelassen wurden. Mit etwas Glück können sie uns das bald selbst erzählen. Captain Tagawa, bringen Sie diese Leute auf die Lydia. Das ist Ihr Auftrag.«
Minoki nickte.
»Noch etwas zu Ihrer aller Information. Die Deltas und Gammas haben ihre Einsatzziele bereits und werden in die unteren Teile der Station eindringen. Während ihr von oben kommt, werden sie sich von unten nach oben vorarbeiten, um die Raumfestung zu sichern und Informationen zu sammeln. Also seid vorsichtig und schießt euch nicht alle gegenseitig über den Haufen.
Wir schicken das ganze Bataillon rüber. Das Zweite und Dritte bleiben als Reserve auf der Lydia. Falls nötig schicken wir sie als Verstärkung auf die Station. Aber so, wie es aussieht, haben die Angreifer die Gegend bereits wieder verlassen. Also an die Arbeit.«
Die drei Captains salutierten vor dem Colonel und strebten ihren Stingrays zu. Die Jäger waren bereits aufgetankt und startklar. Die Piloten warteten nur noch, dass die Landungsfahrzeuge der Marines endlich die Startbahn frei machten.
Sobald sie in den Stingray einstieg, schloss ein Lance Corporal ihrer Einheit die Luke und verriegelte sie. Die Männer und Frauen der Charlie-Kompanie saßen auf ihren Sitzen in klaustrophobischer Enge. Die wenigsten redeten. Niemand hatte erwartet, auf diesem Einsatz kämpfen zu müssen. Die meisten hatten es als eine Art Kreuzfahrt angesehen. Keine Action, wenig zu tun, aber viel Zeit zum Erholen. Für einen Marine eine willkommene Abwechslung.
Als sie die Reihen der Marines passierte, folgten ihr neugierige Blicke. Außer ihr und dem Piloten, der bereits von der Flugkontrolle über das Ziel informiert worden war, wusste noch niemand, was eigentlich los war.
Ihr Platz befand sich direkt hinter dem Piloten. Fuentes saß auf dem Sitz daneben und erwartete sie

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