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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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nicht zu Hause bin, geht der Anrufbeantworter dran.“ Sie lächelte. „Aber das kommt außerhalb der Geschäftszeiten nicht oft vor.“
    „Geht mir ebenso.“ Ohne den Blick von ihr abzuwenden, steckte er die Karte in seine Brusttasche.
    „Na ja, dann fahre ich jetzt besser. Danke für die Pizza und…“ Sie hielt inne, als sie seinen intensiven Blick auffing.
    Er konnte sich selbst nicht erklären, was geschah. Es kam ihm vor, als würde er magisch angezogen von ihrer Nähe. Neun Monate lang hatte er jeden Tag unter der furchtbaren Leere gelitten, die seine Tage begleitete. Heute hatte er sie zum ersten Mal für ein paar kostbare Stunden nicht gespürt. Weil Brookes Worte und ihr Lachen sie vertrieben.
    Wenn er Zeit gehabt hätte, darüber nachzudenken, wäre er sofort ins Haus zurückgekehrt und hätte sie stehen lassen. Doch er handelte, bevor sein Verstand sich zu Wort melden konnte. Wie unter Hypnose beugte sich Tyler zu ihr hinunter und gab ihr einen sehr sanften, sehr langsamen Kuss auf die Lippen.
    Zum ersten Mal in neun Monaten fühlte er sich wieder lebendig.
    Brooke hatte keine Zeit, überrascht zu sein. Das kam erst später. Im Augenblick genoss sie die warme Freude, die sie durchströmte, solange ihre Lippen sich berührten.
    Später konnte sie sich nicht daran erinnern, wann sie die Arme um seinen Hals geschlungen oder sich auf die Zehenspitzen gestellt hatte, um ihm näher zu sein.
    Sie wusste nur, dass der Kuss immer intensiver geworden war, bis sie immer mehr wollte und sich enger an ihn schmiegte.
    Für Tyler war es Jahre her, dass er eine andere Frau als Gina geküsst hatte.
    Nachdem sie in sein Leben getreten war, hatte er keinen Blick mehr für andere übrig. Nicht ein einziges Mal war er auch nur in Versuchung geraten.
    Doch Brooke weckte diesen Teil in ihm, erinnerte ihn daran, dass er ein ganz normaler Mann war mit ganz normalen Bedürfnissen. Lebendig eben. Und genau das machte ihm Angst. Denn neue Gefühle zuzulassen bedeutete, auch neue Schmerzen zuzulassen. Ganz zu schweigen davon, dass es endlose Komplikationen heraufbeschwor.
    Brooke hielt die Augen geschlossen, ganz auf die wunderbaren Empfindungen konzentriert, die der Kuss in ihr auslöste. Als sie sie schließlich wieder aufmachte, sah sie drei kleine Gesichter an einem der Fenster, die interessiert zusahen und zufrieden lächelten.
    Wenigstens die Mädchen sind glücklich über diese neue Entwicklung, dachte sie.
    Von sich selbst konnte sie das nur eingeschränkt behaupten, und Tyler ging es wahrscheinlich ebenso.
    Als er sie schließlich freigab, trat sie wie betäubt einen Schritt zurück und holte unauffällig tief Atem. Was für ein Kuss!
    Tyler dagegen machte sich bereits Vorwürfe. Was hatte er sich dabei nur gedacht! Er konnte ihr ja wohl schlecht sagen, dass er einfach nicht anders gekonnt hatte, auch wenn das die Wahrheit war.
    „Es tut mir Leid.“ Unsicher steckte er die Hände in die Hosentaschen. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“
    Als sie sah, wie verlegen er war, versuchte sie, die Sache mit Humor zu nehmen.
    „Es lag wahrscheinlich an der Pizza. Ich habe gehört, dass der Käse die ungewöhnlichsten Reaktionen hervorrufen kann.“
    Er studierte ihr Gesicht. Hatte sie auch etwas gefühlt, oder war er der Einzige gewesen? „Dann nehmen Sie meine Entschuldigung an?“
    „Kein Grund, sich zu entschuldigen“, erwiderte sie mit einem Achselzucken, um so lässig wie möglich zu wirken. „Außerdem bin ich genauso verantwortlich wie Sie. Ich habe den Kuss ja erwidert.“
    Darauf sagte er nichts, und sie hatte nicht vor, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was er gerade dachte oder fühlte. Es war schon schwierig genug, ihre eigenen Emotionen zu verstehen. Besser, sie machte sich auf den Weg, bevor sie in Versuchung geriet, die Erfahrung zu wiederholen.
    „Dann  schicke  ich  Ihnen  also  morgen  meine  Großmutter  zum  Vorstellungsgespräch vorbei“, sagte sie. „Es sei denn…“ Fragend blickte sie ihn an. Vielleicht hatte er ja seine Meinung jetzt geändert?
    „Das wäre mir sehr recht“, antwortete er.
    Förmlich hielt er ihr die Autotür auf, als sie einstieg.
    Dieser Mann, dachte sie, während sie langsam der kurvigen Straße folgte, ist ein absolutes Rätsel.

8. KAPITEL
    „Für dich, Brooke.“
    Brooke murmelte eine Entschuldigung für die Kundin, die sie gerade bediente, und wandte sich zu Heather um, die hinter dem Ablagetisch neben der Tür zum Büro stand und den

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