Duett der Liebe
nachstehen.
„Viele Stücke kenne ich aber nicht auswendig“, warnte sie. „Wie wär’s mit Oh, Susanna?“
„Ach ja, die guten alten Klassiker“, grinste Tyler. Er machte es sich wieder auf der Bank bequem. „Bereit?“
„Und wie.“
Sie spielten das erste Lied, das ihr Vater ihr beigebracht hatte, sie in einer viel einfacheren Version als Tyler. Lachend schlug sie die letzten Akkorde an, und nach ein paar Sekunden fiel er ein. Es gab ihr ein warmes, geborgenes Gefühl.
Tiffany klatschte begeistert. „Mehr!“
Doch stattdessen stand Brooke auf. „Mein Vater hat mir beigebracht, aufzuhören, wenn es am meisten Spaß macht“, erklärte sie. „Und ich fürchte, ich habe meinen Besuch hier schon viel zu lange ausgedehnt.“
Auch Tyler erhob sich. „Warum denken Sie das? Habe ich etwas Falsches gesagt oder getan?“
„Nein, Sie waren sehr freundlich.“ Dennoch war ihr bewusst, dass allein ihr unangekündigtes Auftauchen eine Verletzung seiner Privatsphäre darstellte.
„Das war unter den gegebenen Umständen nicht sehr schwierig.“ Die Bemerkung klang beiläufig, doch sie beschloss, sie als Kompliment zu nehmen.
Bethany stellte sich ihrem Vater in den Weg. „Daddy, kann Brooke zum Abendessen bleiben?“ Ihr Tonfall ließ darauf schließen, dass dieser Vorschlag sowieso schon beschlossene Sache war.
„Bitte, Daddy, wir haben überhaupt nie mehr jemanden zum Essen hier“, kam Tiffany ihr zur Hilfe. Sogar Stephany warf ihm einen bittenden Blick zu.
Was sollte er machen? Es war in keiner Hinsicht klug, nachzugeben, doch andererseits wollte er Brooke gegenüber nicht unhöflich erscheinen. Er würde ihr die Entscheidung überlassen, in der Hoffnung, dass sie den Wink verstand. „Es gibt nur Pizza.“
Wollte er, dass sie blieb? Es war schwer zu sagen. Brooke fühlte sich wie bei einem Drahtseilakt und beobachtete ihn genau, während sie antwortete: „Klingt gut. Jedenfalls passt es gut zu den Schokoladenkeksen, die ich als Vorspeise bei meiner Großmutter hatte. Aber nur, wenn es keine Umstände macht.“
Er konnte die Einladung schlecht zurücknehmen. Außerdem war der Gedanke, beim Abendessen die Gesellschaft eines Erwachsenen zu haben, recht verlockend. „Wir haben Oh, Susanna zusammen gespielt“, bemerkte er. „Damit gehören Sie praktisch zur Familie.“
Es gefiel ihr, wie er das ausdrückte.
Sie aßen Pizza von Papptellern, da das Geschirr noch in irgendeiner der Kisten verpackt war, wie Bethany erklärte. „Und es ist alles ganz neu“, fügte Tiffany hinzu.
Brooke bemerkte den warnenden Blick, den Tyler seiner Tochter zuwarf, und wunderte sich, warum ihr kindlicher Stolz eine solche Reaktion bewirkte.
Irgendwas entgeht mir hier, dachte sie.
Brooke deutete mit dem Kopf auf die zahllosen Kisten. „Ich könnte beim Auspacken helfen, wenn Sie wollen“, schlug sie vor. „Ich bin gut im Organisieren, und es ist das Mindeste, was ich im Ausgleich für den Unterricht und das Abendessen tun kann.“
„Nicht nötig“, erwiderte er kurz angebunden.
Sein Tonfall ließ keinen Raum für Widerspruch, und Brooke war klug genug, es nicht noch einmal zu versuchen. Vielleicht mochte er es nicht, wenn andere Leute in seinen Sachen herumstöberten. Verständlich.
Tyler dagegen tat es sofort Leid, wie unverbindlich er geklungen hatte. Er musste damit aufhören, so misstrauisch zu sein. Brooke wollte nur helfen.
„Aber danke für das Angebot“, fügte er hinzu, um seine Abfuhr abzumildern.
Brooke nickte langsam. Der Mann war ein ständiges Rätsel. „Jederzeit gern. Aber ich sollte mich besser auf den Weg machen.“
Sie verabschiedete sich von den Mädchen, die im Haus blieben, während Tyler sie zu ihrem Wagen brachte. Da er sich halbwegs für seinen schroffen Ton entschuldigt hatte, wagte sie es, ihr Angebot noch einmal zur Sprache zu bringen.
„Wenn Sie es sich anders überlegen mit dem Auspacken, lassen Sie es mich wissen“, meinte sie beiläufig. „Rufen Sie mich einfach an, wenn die Sache Ihnen über den Kopf wächst.“
Sie hielt inne, weil sie nicht zu aufdringlich klingen wollte. Andererseits hatte sie das Gefühl, dass er vielleicht Hilfe brauchen könnte. „Normalerweise tue ich das nicht, aber da Sie neu hier sind und vielleicht Fragen haben…“ Sie zog eine ihrer geschäftlichen Visitenkarten aus ihrer Handtasche und schrieb etwas auf die Rückseite. „Hier ist meine private Telefonnummer. Wenn Sie oder die Mädchen etwas brauchen, rufen Sie einfach an. Wenn ich
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